Apple top, Nokia flop

Studie von Goldmedia in Sachen Beliebtheit von Smartphones: Nokia liegt sogar hinter Blackberry. [...]

Apple-Nutzer nehmen ihr iPhone besonders häufig und gerne zur Hand. Das ist vergleichsweise wenig überraschend. Wahrscheinlich gilt das auch für den Befund, dass die Besitzer von Smartphones von Nokia und LG weniger begeistert von ihren Geräten sind. Aufschlussreich ist dabei aber der entscheidende Unterschied, dass das bei LG zur Vermarktungsstrategie des Smartphones als Mittel zum Zweck passt. Nokia hingegen verspricht durchaus Erlebnischarakter für seine Kunden – bislang auf dem deutschen Markt aber offenbar eher erfolglos.

Das alles geht aus einer Umfrage der Marktforscher der Goldmedia Custom Research GmbH und der Respondi AG hervor. Deutschlandweit wurden fast 2000 Nutzer online darüber befragt, wie motiviert und wie häufig sie zu ihrem Smartphone greifen. Die „Smartphone Usage Motivation Scale“ differenziert das Ergebnis nach Hersteller.

Besonders gerne also machen Apple-Kunden alles Mögliche mit ihrem iPhone. Hinsichtlich der Nutzer-Motivation weicht der durchschnittliche Wert um 0,43 Punkte vom Mittelwert für alle Hersteller ab. Ebenfalls überdurchschnittlich schneiden HTC mit einem Plus von 0,16 Punkten und Sony Ericsson mit einem Plus von 0,03 Punkte ab.

Hauchdünn unter dem Durchschnittsniveau liegt mit einem Minus von 0,01 Punkten Motorola mit seinen Smartphones. Es folgen Samsung und Blackberry mit Minuswerten von 0,12 und 0,17 Punkten. LG kommt mit minus 0,46 noch besser weg als Nokia mit minus 0,50 Punkten.

Logischerweise korrespondiert dieses Ergebnis einigermaßen mit der täglichen Nutzungsdauer. Wer ein iPhone hat, nimmt dieses durchschnittlich 100 Minuten pro Tag in die Hand. Es folgen die Smartphones von HTC mit 85 Minuten und jene von Motorola mit 78 Minuten. Zu den Geräten von Nokia und LG greifen die Nutzer hingegen nur 51 beziehungsweise 52 Minuten am Tag.

Täglich 100 Minuten mit dem iPhone
„Während iPhones vor allem für Intensivnutzer attraktiv sind, werden Smartphones von LG oder Nokia vor allem zweckorientiert erworben“, kommentiert Goldmedia. Smartphone-Besitzer seien in zwei Hauptgruppen zu unterscheiden: Viel-Nutzer, die von ihrem Smartphone fasziniert sind und eine starke Bindung zum Gerät haben, und User, die ihr Smartphone eher zweckgebunden nutzen. Goldmedia spricht auch vom „High-Involvement-Typ“ und vom „Low-Involvement-Typ“.

High-Involvement-Typen hätten ihr Smartphones aus eigenem Antrieb erworben. „Sie tragen ihr Gerät stets bei sich und nutzen es intensiv zu Hause oder unterwegs“, so Goldmedia. „Sie hören Musik, machen Fotos, rufen E-Mails ab, kommunizieren über soziale Netzwerke, probieren Apps oder Spiele aus und sind offen für neue Funktionalitäten.“

Low-Involvement-Typen hingegen kaufen Smartphones vor allem aus beruflichen und familiären Gründen – und zwar zum Telefonieren und zum Verschicken von SMS.

„Menschen mit einer hohen Nutzungsmotivation besitzen in der Regel ein iPhone oder ein Smartphone von HTC und Sony“, so Goldmedia. Geräte von LG und Nokia würden dagegen von Nutzern mit geringen Motivationswerten bevorzugt. „Zwischen beiden Nutzungstypen pendeln im Mittelfeld die Geräte-Marken Motorola und Blackberry“, so die Martkforscher. Samsung sei aufgrund der breiten Modellpalette in allen Segmenten erfolgreich.

LG nun treffe mit seinen Marketingaktivitäten genau seine niedrig involvierte Zielgruppe. Die Produkt- und Marketingstrategie von Nokia dagegen ziele auf den High-Involvement-Typ, obwohl die Nutzer tatsächlich eine nur geringe Motivation zeigen, analysiert Goldmedia. So wünsche sich fast ein Viertel der Nokia-Nutzer zum Teil ein „einfaches“ Handy zurück. „Anders als beim iPhone werden Nokia-Smartphones genutzt, aber nicht geliebt“, urteilt Goldmedia.

Keine Liebe zu Nokia
Blackberry hingegen gilt als typisches Business-Smartphone, was die Analysen bestätigen. Auch hier steht bei den Nutzern nicht die Faszination des Gerätes im Mittelpunkt. Für RIM also so betrachtet durchaus erfreulich, dass man in der Umfrage vor zwei anderen Anbietern rangiert – umso bedenklicher aber für Nokia.

*Werner Kurzlechner ist Redakteur unserer Schwesternzeitschrift CIO.


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