Apple und Google wollen Automarkt erobern

Die Autos der Zukunft besitzen mobile Unterhaltungssysteme, mit denen telefoniert, navigiert oder Musik gehört werden kann. Apple, Google und BlackBerry wollen die Partner dafür sein, nur einer kann aber Marktführer werden. [...]

Audi, General Motors, Honda und Hyundai haben eine Zusammenarbeit mit Google angekündet. Das Ziel: Android in ihren Fahrzeugen implementieren. Die Gruppe nennt sich „Open Automotive Alliance“, auch Nvidia gehört dazu. Der Chiphersteller sagt: „Wir werden enthusiastisch mit jeder Firma zusammenarbeiten, die Android für Autos kompatibel machen will.“ Erste Android-fähige Autos könnten noch in diesem Jahr kommen.

Es wäre an der Zeit, denn mobile Geräte haben die meisten heutigen Auto-Unterhaltungssysteme in Sachen Funktionalität und Design überholt. Und Smartphone-basierende Navigationssysteme wie Google Maps haben GPS-Systeme wie TomTom praktisch obsolet gemacht. Darum wächst der Markt für die sogenannten „In-Car-Systems“ immer schneller. Und darum wird Google trotz der „Open Automotive Alliance“ viel Gegenwehr auf dem Weg zur Marktführerschaft in diesem Bereich erfahren.

So hat Apple bereits letzten Juni versprochen, dass die iOS-Software bald in der Lage sein wird, das iPhone mit „In-Car-Systemen“ zu koppeln und einige Features zu nutzen. Dazu gehören Maps, das Telefon, Nachrichten, Musik und mehr. Bisher ist die Software dazu trotz der Ankündigung nicht in der Lage, bei einem der nächsten iOS-7-Updates dürfte es aber soweit sein. Während der Präsentation dieses Features sagte Apple auch, mit welchem Fahrzeugherstellen man bisher zusammenarbeitet: Honda, Mercedes-Benz, Nissan, Ferrari, Infiniti, Kia, Hyundai, Volvo, Acura, Jaguar, Opel und Chevrolet. Mit gewissen Marken ist die Zusammenarbeit bereits weiter fortgeschritten, so kann in Chevrolets Spark- und Sonic-Modellen „Siri Eyes Free“ benutzt werden. Die Anwendung erlaubt es dem Fahrer, einen Knopf auf dem Steuerrad zu drücken, um Zugriff auf iPhone-basierende Sprachbefehle zu erhalten.

Weder Apple noch Google finden aber die beste Ausgangsposition vor, um den Automarkt zu erobern. Sondern das BlackBerry-Betriebssystem QNX. Es bildet für viele heutige Fahrzeugsysteme die Grundlage. Da aber die Zukunft von BlackBerry unklar ist und das Unternehmen bei den mobilen Betriebssystemen in Sachen Verbreitung, Dienste und Applikationen von der Konkurrenz deutlich abgehängt wurde, läuft es am Ende wohl doch wieder auf den mittlerweile gewohnten Zweikampf heraus.

* Fabian Vogt ist Redakteur der Schweizer PCtipp.


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