Die beiden Chipausrüster Applied Materials und Tokyo Electron wollen sich zu einem Unternehmen mit einem Börsenwert von 29 Mrd. Dollar (21,47 Mrd. Euro) zusammenschließen. [...]
Nach Abschluss des Geschäfts entfallen auf die Applied-Aktionäre 68 Prozent des neuen Konzerns und auf die Tokyo-Anteilseigner 32 Prozent, wie die Unternehmen mitteilten. Der Zusammenschluss gilt nach der schweren Branchenkrise von 2010 als Überraschung. Groß-Fusionen sind in dem zyklischen Geschäft mit Anlagen zur Fertigung von Mikrochips rar. Größe ist in dem Bereich wichtig und kann eigentlich nur durch Übernahmen und Fusionen erreicht werden. Mit dem jetzigen Deal wächst der Druck auf den niederländischen Rivalen ASML, der von Großkunden wie Intel und Samsung unterstützt wird.
Analysten wiesen allerdings auf mögliche Kartellprobleme hin, die das Zusammengehen von Applied Materials mit den Japanern mit sich bringen könnte. „Für Tokyo Electron wäre es sehr gut, wenn alles glattginge. Nur es gibt all diese Wettbewerbsschwierigkeiten“, sagte Analyst David Rubenstein von Advanced Research Japan. Tokyo Electron suchte die Zweifel zu zerstreuen: Es gebe wenig Überlappungen in den Produktenbereichen der beiden Häuser, hieß es.
Chef der neuen Firma, deren Name noch nicht bekannt ist, wird der bisherige Applied-Boss Gary Dickerson, Verwaltungsratschef der Japaner Tetsuro Higashi. Für das erste volle gemeinsame Geschäftsjahr veranschlagen beide Firmen Einsparungen von 250 Mio. Dollar.
Die Aktionäre von Tokyo Electron sollen pro Anteilsschein 3,25 Aktien der neuen Gesellschaft erhalten. Die Anteilseigner von Applied Materials sollen für jede Aktie ein Papier des neuen Unternehmens bekommen. Die Titel des fusionierten Unternehmens sollen dann an der US-Technologiebörse Nasdaq und der Börse in Tokio gehandelt werden. (apa)
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