Apps und Games sind oft üble Stromverschwender

Apps und Games für mobile Geräte wie Smartphones fressen oft unnötig viel Strom, wenn sie mit dem Internet verbunden sind. [...]

Das hat der Informatiker Ekhiotz Jon Vergara von der Universität Linköping im Rahmen seiner Dissertation festgestellt. Der Energieverbrauch hängt demnach nicht nur von der Menge der übertragenen Daten ab, sondern auch von der Art, wie diese übermittelt werden. Zudem scheint bei Games teils fraglich, warum sie so viele Daten übermitteln. So ergeben sich dem Forscher zufolge teils große Energiespar-Potenziale.

TRICKS

Damit Smartphone & Co. länger laufen, wird vor allem viel in die Entwicklung von Akku-Technologien gesteckt. Dabei gibt es softwareseitig Sparpotenzial. „Bislang haben App-Entwickler sich nicht besonders um den Energieverbrauch ihrer Apps gekümmert, doch immer mehr, wie etwa Spotify, machen sich Gedanken“, erklärt Vergara. Mit „EnergyBox“ hat er ein Tool entwickelt, das misst, wie viel Strom die Datenverbindungen von Apps und Games fressen. Dabei hat sich gezeigt, dass der Verbrauch oft erschreckend hoch ist und es teils einfache Energiespar-Tricks gäbe.

Unter anderem hat sich der Informatiker diverse Messaging-Apps angesehen, darunter Skype, Kik und Google Hangouts. „Die übertragene Datenmenge ist nicht proportional zum Energieverbrauch“, hält er fest. So sei Google Hangouts eher energieeffizient, Kik dagegen ein echter Stromfresser. Dabei könnten Messaging-Apps oft mit einem einfachen Trick Strom sparen. „Of schreiben, senden, schreiben und senden wir. Wenn die App in eine Queue speichert, was wir schreiben, und dann alles auf einmal sendet, können wir bis zu 43 Prozent der Energie sparen“, so Vergara.

DATENMONSTER GAMES

Bei einem Test von 20 Games war klar, dass Multiplayer-Online-Spiele einen hohen Datenbedarf haben und daher eher viel Strom für Übertragungen aufwenden. „Dennoch sind manche Einzelspieler-Games ohne Werbung trotzdem Top-Energieverbraucher“, meint Vergara. So verbraucht das Tower-Defense-Spiel „Tower Madness“ sieben Mal so viel Energie wie der Konkurrent „Elemental Tower Defence“, obwohl der 63 Mal mehr Daten überträgt. Bei beiden Games scheinen Datenübertragung und damit verbundener Stromverbrauch zudem völlig unnötig – sie funktionieren wie alle getesteten Einzelspieler-Games auch ohne Internetverbindung einwandfrei.

Bislang gibt es für Entwickler keine wirklichen Anreize, auf Energieeffizienz zu achten. Dieses Problem müsse angesprochen werden, so Vergara. Allerdings betont der Informatiker, dass die Sache komplex ist. Denn der Energieverbrauch hängt von Netzwerkstrukturen, Hardware, Betriebssystem und anderen auf einem Gerät laufenden Apps ab. Er habe nun Ansätze aufgezeigt, wie man den Stromverbrauch von Apps senken könnte. (pte)


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