Arbeitnehmer haben keine Angst vor Digitalisierung

Vier von fünf Arbeitnehmern in den USA haben keine Angst davor, dass technologische Neuerungen ihnen den Arbeitsplatz streitig machen könnten. Das hat eine Umfrage unter mehr als 400 Beschäftigten ergeben, die vom Southeast Michigan Council of Governments (SEMCOG) in Auftrag gegeben wurde. [...]

Acht von zehn Befragten fürchten eine Ablöse am Arbeitsplatz durch Technologie nicht. (c)
Acht von zehn Befragten fürchten eine Ablöse am Arbeitsplatz durch Technologie nicht. (c)

Gleichzeitig gaben jedoch mehr als 60 Prozent der Arbeitnehmer an, zusätzliche Weiterbildungen nur in Verbindung mit direkten Karriere-Vorteilen und auf Kosten des Arbeitgebers tätigen zu wollen.

„Angst ist unangebracht“ – und nicht vorhanden

„Wir neigen generell zur Einschätzung, dass es einen Wandel des Arbeitmarktes hin zur Technologisierung geben wird, aber einen Einbruch und eine damit einhergehende Massenarbeitslosigkeit wird es unserer Ansicht nach nicht geben“, sagt Werner Eichhorst, Arbeitsmarktexperte des Bonner Institute of Labor Economics. Wenngleich von Veränderungen innerhalb der einzelnen Wirtschaftszweige auszugehen ist, sind laut dem Experten Ängste unangebracht.

„Der Gedanke hinter der Umfrage war es herauszufinden, wie Arbeitnehmer sich selbst und ihre Stellung im Beruf wahrnehmen und wo wir ansetzen können, um Trainings- und Weiterbildungsmöglichkeiten einzuführen und auszubauen“, sagt SEMCOG-CEO Kathleen Lomako. 81 Prozent der Angestellten sagen, keine Angst davor zu haben, von technologischen Neuerungen am Arbeitsplatz abgelöst zu werden. Sieben von zehn Befragten gaben an, in einem Job zu arbeiten, für den sie eine spezielle Ausbildung brauchen, ebenso viele mussten während ihrer bisherigen Karriere eine Weiterbildung absolvieren.

„Jobs werden sich ändern, aber nicht wegfallen“

„Es ist normal, dass Menschen technologischen Fortschritt wahrnehmen, ihn aber für den eigenen Arbeitsplatz nicht als Bedrohung ansehen. Die Jobs werden sich ändern, aber sie werden nicht wegfallen“, ergänzt Arbeitsmarktexperte Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung auf Nachfrage von pressetext. „Es wird klar darauf ankommen, bei digitalen und technologischen Änderungen mitzugehen und nicht in der Entwicklung stehenzubleiben“, so der Fachmann.

„Es hat uns selbst erstaunt, dass nur ein geringer Anteil der Beschäftigten Angst hat, von Technologie abgelöst zu werden“, sagt Lomako. „Wir müssen unsere Weiterbildungsmaßnahmen weiterhin so anpassen, dass neue Technologien von Beschäftigten genutzt werden können und die Angestellten nicht ‚überholt‘ werden.“ Das beruhe darauf, dass die Weiterbildungseinrichtungen in Zukunft gefordert seien, preiswerte und effiziente Kurse anbieten zu können: Mit 40 Prozent gab lediglich die Minderheit der Befragten an, selbst für bevorstehende Weiterbildungen zahlen zu wollen.


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