Arbeitswelt der Zukunft: 5 Trends für mehr Menschlichkeit

Der XING Future Work Report 2025 beleuchtet 13 Trends zur Zukunft der Arbeit. 5 von ihnen zeigen: In der Arbeitswelt im Jahr 2040 werden die Menschen und ihre Bedürfnisse wichtiger denn je. [...]

Neue Ansätze, die auf die unterschiedlichsten Bedürfnisse von Menschen eingehen, erweisen sich als vorteilhaft für die gesamte Belegschaft. (c) stock.adobe.com/Jittapon

1. Transitional Skills: Mitarbeitende empathisch durch die Evolution des Arbeitsmarkts führen

Trotz oder gerade wegen des technologischen Fortschritts wird die Zukunft der Arbeit menschlicher. Wie das? Um der steigenden Arbeitslast und einer drohenden Überarbeitung von Arbeitnehmenden vorzubeugen, sollten Führungskräfte ihre soziale Kompetenz und Empathie ausbauen. Als Skill ist Kommunikationsstärke essenziell. Nur mit ihr können Mitarbeitende auf die laufenden Veränderungen im Job vorbereitet und resilienter werden. Die Rolle der Führungskraft entwickelt sich vom Managen hin zum Coachen und erfordert ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen. Beim Recruiting neuer Führungskräfte sollte daher heute schon Fokus auf Empathie und Kommunikationsfähigkeit gelegt werden.

2. Beyond Diversity: Umfassende Inklusivität stärkt alle Mitarbeitenden 

Auch die Kommunikationsfähigkeit neurodivergenter Menschen und diverser Teams wird als Chance erkannt und genutzt. Neuroinklusive Teams kommunizieren offener und sprechen Herausforderungen oder Einschränkungen direkter an. Unterschiede in den Denk- und Arbeitsweisen neurotypischer und neurodivergenter Menschen steigern die kollektive Intelligenz und sogar die Innovationsfähigkeit ganzer Unternehmen.

„Neue Ansätze, die auf die unterschiedlichsten Bedürfnisse von Menschen eingehen, erweisen sich als vorteilhaft für die gesamte Belegschaft“, sagt Dr. Julian Stahl, XING Arbeitsmarktexperte und Co-Herausgeber des XING Future Work Reports. „Auch dank der Automatisierung und KI wird Zeit frei, um individuelle und holistische Zusammenarbeit zu erproben und zu implementieren.“

3. Holistische Human Relations: Mitarbeitende begleiten statt verwalten 

Mitarbeitende stellen mehr Forderungen bezüglich ihrer Arbeitsbedingungen. Unternehmen nehmen sie nicht mehr als menschliche Arbeitsressource wahr, sondern als ganzheitlich zu begleitende Individuen mit Forderungen und Bedürfnissen. Folglich entwickelt sich der Bereich Human Ressource in Holistische Human Relations, also ganzheitliche menschliche Beziehungen. Führungskräfte der HHR begleiten Mitarbeitende durch ihre Karriere, statt diese lediglich zu verwalten. Wohlbefinden der Beschäftigten hat einen gleich hohen Stellenwert wie Kundenzufriedenheit. Das bindet sie langfristig ans Unternehmen.

4. Form Follows Flow: Neurologische Erkenntnisse prägen die Bürogestaltung 

Das Wohlergehen der Beschäftigten ist auch Ziel der Bürogestaltung der Zukunft. Nach dem Motto „Form Follows Flow“ passt sich die Arbeitsumgebung den Bedürfnissen von Beschäftigten an. Komfort und Kreativität der Beschäftigten stehen dabei im Mittelpunkt. Schon durch kleine Anpassungen bei Licht, Geruch, Pflanzen, Materialen oder der Aussicht kann das Wohlbefinden gefördert und die Produktivität gesteigert werden. Durch Prinzipien wie neuroästhetisches Placemaking kann jede und jeder den optimalen Ort für die anstehende Aufgabe finden. Büros der Zukunft stellen den Menschen in den Mittelpunkt.

5. Net-Work-Force: Wertebasierte Netzwerke für Innovation

Persönlicher Austausch und das Teilen von Wissen im Job – sei es durch Modelle wie Reverse-Coachings zwischen den Generationen, Job-Splitting oder Top-Sharing-Modelle – sind die neuen Treiber für Innovation. Darauf zahlt auch die Prognose ein, dass Unternehmen künftig stärker auf Kooperationen, projektbasierte Zusammenarbeit und wertebasierte Netzwerke setzen. Ob gerade gestartete Freelancer oder schon in Pension: 2040 arbeiten Menschen unabhängig von Alter und Anstellungsart am Unternehmenserfolg zusammen und bringen ihre Talente vollumfänglich ein.

„Unternehmen müssen Mitarbeitende nicht nur als wertvolle Ressource anerkennen, sondern als Individuen mit eigenen Bedürfnissen begleiten. Wir können den technologischen Fortschritt, der ohnehin kommt, gezielt dafür nutzen, um das ins Zentrum zu rücken, was unser Miteinander stärkt und aufwertet“, sagt Stahl. „Die Zukunft liegt in flexiblen, menschenzentrierten und werteorientierten Arbeitsbedingungen.“

Der XING Future Work Report mit allen Inhalten und Umfrageergebnissen ist hier zum Download erhältlich. 


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