Armband kann Passwort ersetzen

Informatiker des Darthmouth College haben ein biometrisches Armband entwickelt, das die passive Identifikation seiner Träger ermöglicht. Durch Messung des elektrischen Widerstandes des Körpers können User von Computern, Mobiltelefonen und anderen Systemen zweifelsfrei erkannt werden. [...]

Vor allem im medizinischen Bereich soll das Hightech-Schmuckstück zum Einsatz kommen, zur Absicherung von medizinischen Implantaten gegen Hacker oder zur Anmeldung von Patienten an Messgeräten. Der Haken beim sogenannten Bioimpedanzverfahren ist, dass eine Änderung des Verhältnisses zwischen Muskeln, Fett und Wasser die Identifikation verhindern kann.
„Die Beispiele gehackter Insulinpumpen oder Herzschrittmacher zeigen, dass auch im medizinischen Bereich Bedarf nach neuen und besseren Sicherheitskonzepten besteht“, so Wolfgang Altendorfer von IKARUS Security Software gegenüber der Nachrichtenagentur pressetext. „Der Ansatz der biometrischen Authentifizierung ist interessant, hat aber seine eigenen Schwachstellen, wie erst kürzlich ein Forscherteam am Beispiel des überlisteten Iris-Scanners bewies. Wahrscheinlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch die Schwachstellen des biometrischen Armbandes entdeckt werden.“ Ein gangbarer Weg wäre nach Meinung des Experten vielleicht die Nutzung von Vorlieben der User, beispielsweise durch die Eingabe von Abfolgen von Farben oder Formen.
Das Armband verfügt an seiner Innenseite über acht Elektroden. Zwei davon schicken einen schwachen Wechselstrom durch das Handgelenk, die anderen sechs messen, wie sich die Bioimpedanz auf die gemessene Spannung auswirkt. Der elektrische Widerstand durch Knochen, Muskeln, Fett und Blutgefäße verleiht jedem Menschen eine einzigartige Signatur, die vom Armband erfasst werden kann. So können elektronische Geräte aller Art armbandtragende User stets identifizieren. Allerdings müssten Nutzer bei jeder stärkeren Gewichtsveränderung die Einstellungen nachjustieren.
Die Erfinder haben hauptsächlich an verbesserten Schutzmechanismen für medizinisches Gerät wie Herzschrittmacher und Insulinpumpen gedacht. Erst im vergangenen Jahr hat ein Hacker demonstriert, wie eine Insulinpumpe gehackt und dazu gebracht werden kann, eine tödliche Dosis des Medikaments zu verabreichen. Durch das Elektroden-Armband könnten solche Angriffe in Zukunft deutlich erschwert werden. Das Armband ist als Dauer-Accessoire gedacht. User sollen es ständig tragen und als eine Art Master-Password für alle Geräte verwenden. Auch für die zentrale elektronische Erfassung und Verarbeitung von Patientendaten könnte die einfach zugängliche biometrische Identifikation einen Fortschritt bedeuten. (pte)

Mehr Artikel

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

News

KI ist das neue Lernfach für uns alle

Die Mystifizierung künstlicher Intelligenz treibt mitunter seltsame Blüten. Dabei ist sie weder der Motor einer schönen neuen Welt, noch eine apokalyptische Gefahr. Sie ist schlicht und einfach eine neue, wenn auch höchst anspruchsvolle Technologie, mit der wir alle lernen müssen, sinnvoll umzugehen. Und dafür sind wir selbst verantwortlich. […]

Case-Study

Erfolgreiche Migration auf SAP S/4HANA

Energieschub für die IT-Infrastruktur von Burgenland Energie: Der Energieversorger hat zusammen mit Tietoevry Austria die erste Phase des Umstieges auf SAP S/4HANA abgeschlossen. Das burgenländische Green-Tech-Unternehmen profitiert nun von optimierten Finanz-, Logistik- und HR-Prozessen und schafft damit die Basis für die zukünftige Entflechtung von Energiebereitstellung und Netzbetrieb. […]

FH-Hon.Prof. Ing. Dipl.-Ing. (FH) Dipl.-Ing. Dr. techn. Michael Georg Grasser, MBA MPA CMC, Leiter FA IT-Infrastruktur der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (KAGes). (c) © FH CAMPUS 02
Interview

Krankenanstalten im Jahr 2030

Um sich schon heute auf die Herausforderungen in fünf Jahren vorbereiten zu können, hat die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) die Strategie 2030 formuliert. transform! sprach mit Michael Georg Grasser, Leiter der Fachabteilung IT-Infrastruktur. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*