Jeder vierte Mediziner ist davon überzeugt, dass Organe 2030 aus dem 3D-Drucker kommen. [...]
Der 3D-Druck kann die Medizin revolutionieren. Davon sind viele Ärzte überzeugt, so eine Umfrage von BITKOM. Modelle zur OP-Vorbereitung werden schon heute im 3D-Drucker hergestellt. In Zukunft könnten auch menschliche Organe aus dem 3D-Drucker kommen. Mehr als jeder vierte Arzt (27 Prozent) geht davon aus, dass menschliche Organe im Jahr 2030 per 3D-Druck hergestellt werden. Sieben Prozent erwarten, dass der Einsatz solcher Verfahren im deutschen Gesundheitswesen dann alltäglich sein wird. Immerhin jeder Fünfte (21 Prozent) meint, dass diese Technologie zur Organherstellung 2030 vereinzelt eingesetzt werden wird.
Vier von zehn Ärzten (39 Prozent) sagen aber auch, dass das Verfahren zu diesem Zeitpunkt noch im Entwicklungsstadium sein wird. Ein weiteres Viertel (25 Prozent) glaubt, dass der 3D-Druck für Ersatzorgane keine Rolle spielen wird. Das zeigt eine Umfrage, die der Digitalverband Bitkom zusammen mit dem Ärzteverband Hartmannbund durchgeführt hat. „Die Medizin bringt den 3D-Druck voran. Schon heute können sich Ärzte an originalgetreuen Modellen auf anstehende Operationen vorbereiten, was gerade in komplizierten Fällen eine große Hilfe sein kann“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. „Gewebestücke können schon heute 3D-gedruckt werden, bald werden es komplette Organe sein. Viele Ärzte sind von dieser Technologie überzeugt.“
Kurzfristiges Einsatzpotenzial bescheinigen Mediziner der Herstellung von Prothesen und Implantaten im 3D-Druckverfahren. Hier sagt bereits knapp jeder Zweite (47 Prozent), dass dieses Verfahren 2030 alltäglich sein wird. Ein weiteres Drittel (33 Prozent) ist der Meinung, dass Prothesen und Implantate zukünftig zumindest vereinzelt aus dem 3D-Drucker kommen. 15 Prozent sind der Ansicht, dass dieses Verfahren noch im Entwicklungsstadium sein (13 Prozent) beziehungsweise keine Rolle spielen wird (zwei Prozent). „Prothesen und Implantate aus dem 3D-Drucker sind maßgeschneidert. Sie können an den jeweiligen Patienten individuell angepasst werden“, so Rohleder. „Außerdem lassen sich im 3D-Druck feinste Strukturen nachbilden, wie dies in konventionellen Verfahren nicht möglich ist.“
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom und des Ärzte-Berufsverbandes Hartmannbund durchgeführt hat. Dabei wurden 477 Ärzte aller Funktionen und Fachrichtungen befragt, darunter Ärzte im Krankenhaus und niedergelassene Ärzte.
Be the first to comment