In den sozialen Medien zeigen Mediziner oft erst ihr wahres Gesicht. [...]
Klicken sich Patienten durch die Facebook-Profile behandelnder Ärzte, schwindet die Lust auf einen Besuch schnell. Eine von Kevin Koo vom Dartmouth-Hitchcock Medical Center angeleitete Untersuchung weist auf zum Teil höchst unprofessionelle Social-Media-Auftritte hin.
Mangel an Professionalität
Die Experten haben nach jungen Urologen gesucht, die im Jahr 2015 ihre Facharzt-Ausbildung in den USA abgeschlossen haben. Ergebnis: Von 281 Personen hatten 201 ein öffentlich gelistetes Facebook-Profil. 40 Prozent davon waren mit unprofessionellen oder fragwürdigen Inhalten gespickt – bei 13 Prozent waren die öffentlich gemachten Fehltritte besonders schwerwiegend.
Auf diesen 27 Profilen fanden die Forscher Bilder, die von Rauschmittelkonsum zeugten, unzensierte Obszönitäten, gegen das Gesetz verstoßendes Verhalten oder die Preisgabe von vertraulichen Patienteninformationen. 82 Prozent dieser unprofessionellen Inhalte publizierten die Urologen selbst auf ihrem Profil. Männer und Frauen verhielten sich dabei gleichermaßen unpassend.
Vorsicht bei der Arztwahl
Es scheint sich also auszuzahlen, bei der Arztwahl nicht nur die offiziellen Webseiten anzusteuern – schließlich greifen die Mediziner auch immer wieder auf Patienteninformationen im (sozialen) Netz zurück. Auch Koo mahnt zur Vorsicht: „Jetzt, wo eine neue Generation von Social-Media-versierten Ärzten von der Ausbildung in die Berufspraxis übertritt, sorgen diese Ergebnisse für Bedenken über ihr professionelles Verhalten – online und offline.“
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