Atheer Labs hat eine neue 3D-Brille namens "Atheer One" entwickelt, die mit Gesichtserkennung der Polizei helfen könnte, gesuchte Verbrecher zu identifizieren, bevor diese weitere Straftaten begehen - genauso wie im Film "Minority Report". [...]
Die Technologie soll dabei viel fortgeschrittener sein als bisher: Selbst wenn 60 Prozent des Gesichts verdeckt sind, soll sie ein erkennbares Bild liefern. Die Computerbrille, die mit ihren Kameras und Internetzugang an Google Glass erinnert, soll in zwei bis drei Jahren für Ordnungshüter in den USA einsetzbar sein, wenn es nach dem Willen von Allen Yang geht, dem Gründer von Atheer. „Im Optimalfall bekommen die Polizisten eine Alarmmeldung während sie auf Streife sind und können dann etwas verhindern bevor es passiert“, erklärt er. Auch vermisste Kinder könnten so einfacher aufgespürt werden.
„Alle Überwachungsmaßnahmen kommen immer mit dem Heilsversprechen, dass schwere Kriminalität oder Terror bekämpft werden könnten. Am Ende führt das dann dazu, dass auch Parksünder von der Überwachung erfasst werden. Und mit den ganzen Maßnahmen wie etwa der Vorratsdatenspeicherung ist kein einziger Terrorist gefasst worden“, sagt Datenschutzexperte Georg Markus Kainz von Quintessenz gegenüber der Nachrichtenagentur pressetext.
Die Überwachung führt laut Kainz nur dazu, dass unter dem Vorwand der Kriminalitätsbekämpfung die Bürgerrechte ausgehebelt werden. Speziell bei Technik wie der 3D-Brille von Atheer Labs oder Google Glass gebe es außerdem noch ein zweites Problem: „Die Umwelt bekommt bei diesen Brillen im Gegensatz zu Fotokameras das Filmen gar nicht mit und kann so auch keinen Einspruch erheben. Aus ähnlichen Gründen sind ja auch die fest installierten Autokameras in Österreich verboten worden.“
Das geplante Atheers-Projekt soll auch die Überwachung von Brücken, Straßen und Gebäuden ermöglichen, um vermisste oder entführte Personen zu finden. Eine Standard-Ausführung der Brille soll noch dieses Jahr ab 350 Dollar (rund 215 Euro) zu kaufen sein. (pte)
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