Atos an Bord des Mars-Rovers Curiosity

IT-Dienstleister Atos programmiert gemeinsam mit der französischen Raumfahrtagentur CNES die Instrumente ChemCam und SAM an Bord des Rovers Curiosity. [...]

Dabei bilden sie das Herzstück der NASA Mission Mars Science Laboratory, in dessen Rahmen die Curiosity seit 18 Monaten den Boden des Roten Planeten erforscht. Ziel ist es, Beweise dafür zu finden, dass dort heute und in der Vergangenheit Leben möglich ist und war. Dabei kann der Rover bereits mit einer Fülle von Entdeckungen aufwarten.

Mars Science Laboratory ist die ehrgeizigste Mission, die die NASA je zur Erkundung des Mars unternommen hat. Von den zehn wissenschaftlichen Instrumenten des Rovers werden zwei unter der Bauherrenschaft der CNES hergestellt: ChemCam dient der lasergestützten Analyse der Gesteinszusammensetzung und SAM ermöglicht die Untersuchung aller gesammelter Felsproben. Die Experten von Atos im CNES-Team programmieren und überwachen zusammen mit den Ingenieuren der NASA die Fluginstrumente entsprechend den von den Wissenschaftlern festgelegten Explorationsplänen.

Die Programmierung des ChemCam definiert die Ausrichtung des Rover-Kopfes und bestimmt weitere Parameter, wie die Anzahl und Leistung der Laserstrahlen sowie die Fokussierung und den Kompressionsgrad der Bilder des Micro-Imagers – ein Instrument, das ein hoch aufgelöstes Bild der Probe von Felsen und Böden bereitstellt, die mit Hilfe von Laserablation analysiert wurden. Anhand der erhobenen Daten kann mittels Spektroskopie die Zusammensetzung des vom Laserstrahl getroffenen Gesteins untersucht werden. So ist es beispielsweise gelungen, Gipsadern am Standort Yellowknife Bay auszumachen. Die Existenz dieses hydratisierten Minerals bestätigt, dass auf dem Mars in der Vergangenheit flüssiges Wasser zirkulierte.

SAM dekodiert über die von den Atos-Teams integrierte Verarbeitungssoftware alle fernmesstechnischen Informationen. Die Analyse der Daten kann organische Materie (Karbon, Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Phosphor, Schwefel) nachweisen, die für das Leben auf dem Planeten Mars notwendig ist.

Die Teams von Atos haben in den vergangenen zwanzig Jahren zum Erfolg von über 50 Raumfahrtprogrammen beigetragen und bei zahlreichen Projekten für die CNES und die wichtigsten Industrieakteure der Luftfahrtbranche mitgewirkt, darunter die Europäische Weltraumorganisation, Airbus Defense and Space sowie Thales Alenia Space.

Im Space and Aeronautics Centre of Excellence von Atos arbeiten Spezialisten aus unterschiedlichsten Themengebieten zusammen, um die Anforderungen der Kunden aus der Wissenschaft zu erfüllen. Dies geschieht sowohl in Bezug auf die informationstechnologischen Aspekte (komplexe Systemarchitektur, Echtzeittechnik, Beherrschung der geltenden Normen für Aeronautik und Raumfahrt) als auch hinsichtlich der branchenspezifischen Perspektiven (Flugdynamik, Physik, Strukturmechanik, digitale Simulationen und Wahrscheinlichkeitsberechnung, Umlaufbahnberechnung, Satellitennavigation). Die Teams des Space and Aeronautics Centre of Excellence stützen sich bei kritischen und eingebetteten Systemen sowie Sicherheitssystemen auf das umfangreiche Know-how des internationalen ITDienstleisters Atos. Diese Kompetenz brachte Atos eine seit nunmehr 30 Jahren währende Partnerschaft im französischen Atomstromprogramm ein und verhalf dazu, sich zum einzigen großen Softwareanbieter zu entwickeln, der in der Lage ist, Leitsysteme für Atomkraftwerke zu liefern. (pi)


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*