Atos und WWF kooperieren, um die biologische Vielfalt zu schützen

Atos und der World Wide Fund for Nature (WWF) kündigen eine dreijährige strategische Partnerschaft an, um Technologien zur Unterstützung der Erhaltung der biologischen Vielfalt voranzutreiben und Unternehmen zur Dekarbonisierung zu ermutigen. [...]

Das Atos- und WWF-Team, darunter Véronique Andrieux, CEO WWF Frankreich und Nourdine Bihmane, Deputy CEO Atos Group, CEO Tech Foundations (c) Atos
Das Atos- und WWF-Team, darunter Véronique Andrieux, CEO WWF Frankreich und Nourdine Bihmane, Deputy CEO Atos Group, CEO Tech Foundations (c) Atos

Die umfassende Partnerschaft wurde entwickelt, um drei Schwerpunkte in Angriff zu nehmen, die für eine wirksame Bewältigung der derzeitigen Krise der biologischen Vielfalt unerlässlich sind: Unternehmensumwandlung, Finanzierung und Einflussnahme.

Im Rahmen der Partnerschaft wurden mehrere Hauptinitiativen gestartet, die das Fachwissen von Atos- und WWF-Teams aus der ganzen Welt bündeln.

Atos und der WWF haben die folgenden Projekte definiert, bei denen Naturschutzorganisationen und andere Interessengruppen von der technologischen Expertise von Atos profitieren können.

Automatisierung der Überwachung von biologischer Vielfalt: Das erste Projekt zielt darauf ab, die Überwachung wichtiger Ökosysteme zu automatisieren. Atos-ExpertInnen arbeiten daran, den Einsatz künstlicher Intelligenz zur Analyse von Satellitenbildern mit der Entwicklung von Algorithmen zu kombinieren, welche Muster über einen bestimmten Zeitraum erkennen, um unregelmäßige Trends zu identifizieren, die auf eine negative Auswirkung auf die biologische Vielfalt hinweisen könnten. In Zukunft werden Organisationen nicht nur in der Lage sein, die am stärksten gefährdeten Gebiete zu identifizieren, sondern auch von vorausschauenden Lösungen für den Naturschutz profitieren. Das erste Pilotprojekt, das sich gerade in Entwicklung befindet, wird Grasland und Savannen in Ostafrika analysieren.

Vorhersage und Vorbeugung von Epidemierisiken: Das zweite Projekt konzentriert sich auf die Vorhersage von Hotspots für das Auftreten von Zoonosen – Krankheiten, die von einer Spezies zur anderen überspringen, einschließlich des Menschen. Atos-Teams entwickeln Algorithmen für maschinelles Lernen, um demografische, Umwelt-, Tiergesundheits- und Erregerdaten zu analysieren. Ziel ist es, Muster zu erkennen und das Risiko neuer Krankheiten vorherzusagen. Diese Lösungen werden die bestehenden Überwachungssysteme durch bereitgestellte Vorhersagedaten ergänzen und Regierungen und Organisationen dabei unterstützen, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, bevor eine Epidemie auftritt. Derzeit wird ein Pilotprojekt entwickelt, um Daten aus dem Mekong-Becken zu analysieren.

Verbesserung der technischen Tools: Das dritte Projekt zielt auf die Verbesserung der bestehenden Lösung SMART (Spatial Monitoring and Reporting Tool) ab. Sie wird bereits von 50.000 VertreterInnen in 80 Ländern zur Unterstützung bei der Erhaltung von Wildtierpopulationen und Ökosystemen genutzt. Die Atos-ExpertInnen entwickeln gemeinsam mit dem SMART-IT-Team einen schlankeren und effizienteren Prozess, um die BenutzerInnenfreundlichkeit in der Praxis zu verbessern. Darüber hinaus werden verbesserte Dashboards und Visualisierungsoptionen entwickelt, um den NutzerInnen einen besseren und detaillierteren Einblick in die Daten zu geben. Außerdem wird SMART um ein Tool erweitert, das bei der Bewältigung von „Konflikten der Koexistenz“ unterstützt. Konflikte zwischen Menschen und Wildtieren sollen mit dem Ziel des gegenseitigen Nutzens gelöst werden.

Atos und WWF fördern Dekarbonisierungsinitiativen für die Industrie

Atos und der WWF haben sich vorgenommen, jedes Jahr einen jener Industriezweige zu analysieren, die einen signifikanten CO2-Fußabdruck haben. Ziel ist es, die wichtigsten Ansatzpunkte für eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes zu ermitteln und Empfehlungen zur Beschleunigung der Dekarbonisierungsbemühungen zu geben. Der erste Bericht konzentriert sich auf die Schifffahrt, die im Jahr 2022 etwa 80 % des globalen Handelsvolumens transportierte und für etwa 3 % der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich ist.

Seit der Veröffentlichung der neuen Treibhausgasstrategie des IMO-Ausschusses zum Schutz der maritimen Ökologie im Juli 2023 haben die Teams von Atos und WWF die Literatur zur Dekarbonisierung der Schifffahrt in einem umfassenden Bericht zusammengefasst. Sie stellten fest, dass sich die meisten Forschungsarbeiten auf neue Kraftstoffe und das Design von Schiffen konzentrieren, Initiativen, die sich erst nach langer Zeit auf die Treibhausgasemissionen auswirken könnten. Um führenden VertreterInnen der Nachhaltigkeitsindustrie einen eindeutigen und besser realisierbaren mittelfristigen Fahrplan an die Hand zu geben, konzentriert sich die Studie auf Energieeffizienz, operationale Faktoren und konkrete Anwendungsfälle, in denen digitale Technologien die Schifffahrtsindustrie bei der Dekarbonisierung ihres Betriebs unterstützen können.

Atos unterstützt Biodiversitätsprojekte des WWF in Frankreich

Im Rahmen dieser Partnerschaft werden von Atos zwei durch den WWF Frankreich verwaltete Projekte zur Kohlenstoffbindung und -Restaurierung gefördert:

  • Das Posidonia-Projekt, das auf den Schutz der Posidonia-Wiesen im Mittelmeerraum abzielt. Sie ist eine Pflanze, die sich durch ihre umfangreiche Fähigkeit zur Aufnahme von Kohlenstoff auszeichnet.
  • Das Projekt „Nature Impact“ zur Erhaltung und Wiederherstellung der biologischen Vielfalt der französischen Wälder; es basiert auf dem vom WWF entwickelten Verfahren zu Zahlungen von Ökosystemleistungen (PES).

Atos und WWF fördern die Einbindung von MitarbeiterInnen in Nachhaltigkeitsprojekte

Viele MitarbeiterInnen von Atos engagieren sich schon jetzt regelmäßig in der Freiwilligenarbeit und im Umweltschutz. Atos und der WWF wollen dieses Engagement durch ein spezielles Programm erleichtern, welches die Möglichkeiten für digitales oder Online-Engagement auf einer Plattform zusammenfasst, die den CSR-Berichtsrahmen erfüllt. Die ersten Engagementprogramme für Atos-MitarbeiterInnen werden 2024 in Pilotländern gestartet.

Kirsten Schuijt, Generaldirektorin des WWF, betont: „Die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels und des Verlusts von Natur sind überall zu spüren. Diese doppelte Krise erfordert schnelle, innovative und skalierbare Lösungen. Technologie hat, wenn sie richtig eingesetzt wird, das enorme Potenzial, einige der drängenden Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen. Wir freuen uns über diese neue Partnerschaft mit Atos, die es uns ermöglicht, gemeinsam dringend benötigte technologische Instrumente zu entwickeln, um unsere Bemühungen zu unterstützen, den Verlust von Natur auf politischer Ebene und in der Praxis zu stoppen und umzukehren.“

Véronique Andrieux, CEO des WWF Frankreich, ergänzt: „Wir freuen uns sehr, unsere Partnerschaft mit Atos bekannt zu geben, die bereits zu Resultaten bei der Optimierung und Vergrößerung der Reichweite einiger WWF-Schutzprojekte führt. Die Unterstützung bei der Identifizierung von Veränderungen in den Lebensräumen der wichtigsten Biodiversitätsgebiete oder die Modernisierung einiger Datenerfassungs- und Analyseinstrumente, die von unseren Naturschutzteams verwendet werden, sind nur einige der Ergebnisse, die wir durch unsere gemeinsame Arbeit bereits erzielt haben. Unsere Partnerschaft mit Atos ist ein bedeutender Schritt nach vorn, der es uns ermöglicht, Technologie einzusetzen, um unsere Naturschutzziele zu erreichen.“

Nourdine Bihmane, stellvertretender CEO von Atos und CEO von Tech Foundations, ist zuversichtlich: „Wir freuen uns, diese strategische Partnerschaft mit dem WWF bekannt zu geben, die unseren Ambitionen und unserer Expertise entspricht. Atos engagiert sich seit mehr als 12 Jahren für die Dekarbonisierung seiner eigenen Betriebe und unterstützt seine Kunden bei ihren eigenen Bemühungen. Ich bin sehr stolz darauf, dass unser technologisches Fachwissen eingesetzt wird, um die Dekarbonisierungsstrategien zu beschleunigen und die Naturschutz- und Biodiversitätsprojekte des WWF weltweit zu unterstützen.“


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