AT&S kooperiert mit Intel bei IC-Substraten

Der steirische Leiterplattenhersteller AT&S hat sich beim Einstieg ins Geschäft mit IC-Substraten den US-Konzern Intel als starken Partner an seine Seite geholt. [...]

„Wir fühlen uns für den Wettbewerb mit den asiatischen Konkurrenten gewappnet und trauen uns zu, im hochwertigen Segment der IC-Substrate gegen sie zu bestehen“, sagte AT&S-CEO Andreas Gerstenmayer auf der in Leoben abgehaltenen 19. Hauptversammlung des Konzerns. Die auszuschüttende Dividende wurde gegenüber dem Vorjahr von 32 auf 20 Cent pro Aktie nach unten korrigiert.

Gerstenmayer spricht bei den IC-Substraten von einem überdurchschnittlich wachsenden Markt. Für die AT&S ist dies ein komplett neues Segment. Es sei eine „Jahrhundertchance“ für das Unternehmen und werde AT&S einen grundlegenden Schritt nach vorne bringen. Die Hightech-Komponenten sollen in der gerade entstehenden Fertigungsstätte nahe der chinesischen Stadt Chongqing produziert werden. „Das Gebäude steht, erstes Equipment wird bereits installiert“, ließ Gerstenmayer die versammelten Aktionäre wissen.

Auf Nachfrage wiederholte er, dass es sich bei dem lange geheim gehaltenen Partner tatsächlich um den kalifornischen Mikroelektronik-Riesen Intel handelt, mit dem man künftig kooperiere. Die kürzlich beschlossene Schließung des Werkes in Klagenfurt bezeichnete er als „dramatische Maßnahme“. Eine Aufrechterhaltung des „hochdefizitären“ Standorts könnten auch die Aktionäre auf Dauer nicht mittragen, so der AT&S-Chef.

Einen konkreten Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr wollte Gerstenmayer mit Verweis auf die Vorbereitung des ersten Quartalsberichts nicht wagen. Nur so viel: „Im Leiterplatten-Markt befinden wir uns jetzt am Anfang eines Wachstumszyklus.“ Eine drängende Frage aus dem Plenum war auch jene nach dem zukünftigen Finanzvorstand der Leobener.

Nach dem überraschenden Rücktritt von CFO Thomas Obendrauf ist das Unternehmen weiterhin auf der Suche nach einem geeigneten Nachfolger. Bekannt wurde der Abgang per 31. März bereits im Januar dieses Jahres. Aufsichtsratsvorsitzender Hannes Androsch betonte, dass Obendraufs Rücktritt rein persönliche Gründe hatte. Bis zu dessen Nachbesetzung wird Gerstenmayer weiterhin CEO und Finanzvorstand in Personalunion sein.

Der Umsatz des Unternehmens steigt seit vier Jahren kontinuierlich nach oben. Mit 542 Mio. Euro ist dieser im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012/2013 mit Stichtag 31. März gegenüber dem Jahr zuvor um fünf Prozent nach oben geklettert. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) blieb hingegen beinahe unverändert bei 102 Mio. Euro. Der Verschuldungsgrad konnte von 86 auf 70 Prozent gedrückt werden . Im vergangenen Geschäftsjahr schaffte es AT&S, sein Kundenportfolio in allen Segmenten zu diversifizieren, so Gerstenmayer. (pte)


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