Das Datenrettungsunternehmen Attingo blickt mittlerweile auf eine über zwanzigjährige Firmengeschichte in Wien zurück. Seit 1997 rettet das Unternehmen Daten von allen gängigen und auch ausgefallenen Datenträgern und Systemen. Das Jubiläum ist ein ausgezeichneter Anlass, um sowohl einen Rückblick als auch einen Ausblick auf die Zukunft zu wagen. [...]
Seit jeher zeichnet sich Attingo durch seine hauseigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung, eine 24-Stunden-Notfallhotline und ein mittlerweile 14.500 Teile umfassendes Ersatzteillager aus. Seit 2009 verfügt das Unternehmen über zwei weitere Standorte mit jeweils eigenen Reinraumlaboren in Hamburg und Amsterdam. Alle drei Attingo-Standorte sind ISO 9001:2015 zertifiziert. Im Herbst 2016 wurde dem österreichischen Hauptsitz zudem mit der Staatlichen Auszeichnung die höchste offizielle Anerkennung der Republik für Wirtschaftsbetriebe zugesprochen.
Geschichte der Attingo Datenrettung
Auf dem Weg zum renommierten Datenrettungsunternehmen passierte Attingo mehrere Meilensteine. Alles begann mit dem ersten Datenrettungsfall im Jahr 1997, bei dem ein IT-Mitarbeiter eines Messebetreibers gekündigt wurde und versuchte, noch wichtige Daten vom Firmenserver auf seine private Festplatte zu kopieren. Dummerweise scheiterte sein Vorhaben, da er die leere Platte auf den Server kopierte, wodurch die sich darauf befindlichen Daten partiell überschrieben wurden. Attingo konnte die Daten retten und somit war der Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft gelegt. Zehn Jahre später, im Jahr 2007, erfolgte der Umzug innerhalb Wiens in das aktuelle Büro mit Platz für mehrere Reinraum-Arbeitsplätze. Seit 2007 ist Attingo auch regelmäßig als Aussteller auf nationalen und internationalen Fachmessen anzutreffen und steht dort Interessierten für ausführliche Beratung zur Verfügung. 2010 erhielten alle drei Attingo-Standorte die ISO9001-Zertifizierung für Qualitätsmanagement in der Datenrettung, die seitdem regelmäßig reauditiert wird.
42.000 erfolgreiche Datenrettungen
In über 20 Jahren kommt natürlich eine beachtliche Anzahl an bearbeiteten Datenrettungsfällen zusammen. So kann Attingo insgesamt über 42.000 Rettungserfolge verbuchen. Auch ein paar andere Aspekte der Firmenstatistik sind durchaus interessant. Mit 78 Prozent waren einzelne Magnet-Festplatten die am häufigsten bearbeiteten Speichermedien, hiervon waren etwa 35 Prozent externe USB Festplatten. Obwohl SSDs immer häufiger eingesetzt werden, sind diese auch aufgrund Ihrer erst jungen Lebensjahre noch weit abgeschlagen mit „nur“ 8 Prozent. Bei den Herstellern der bearbeiteten Festplatten stechen die beiden Marktführer eindeutig heraus: Western Digital mit 47 Prozent und Seagate mit 38 Prozent. Die häufigste Ursache für Datenverlust mit knapp 60 Prozent waren Oberflächenschäden, zu denen auch der berüchtigte Headcrash zählt, gefolgt von Elektronik- und Softwarefehlern und defekten Schreib-/Lese-Köpfen. Das am häufigsten ausgefallene Betriebssystem ist mit 75 Prozent ganz klar Windows.
Marktführend in der Rekonstruktion von Servern und RAID-Systemen
Eine besondere Kernkompetenz von Attingo ist die Datenrettung von RAID-Systemen. Hierbei entfiel beinahe die Hälfte der Fälle auf ausgefallene RAID5 mit einfacher XOR-Parität, die nach dem zweiten Plattendefekt nur noch als RAID offline angezeigt werden. Mit 34 Prozent fielen am zweithäufigsten RAID1-Spiegelungen aus. Dies geschieht erst, wenn alle Platten im System defekt werden, was zum Beispiel auch kurzfristig durch einen Serienfehler hervorgerufen werden kann. Datenträger aus ausgefallenen RAID0- und RAID6-Laufwerken landeten zu jeweils 6 Prozent im Attingo-Labor. Im Durchschnitt befanden sich 6,5 Datenträger in den ausgefallenen RAID-Systemen. Ehrschwendner erinnert sich noch genau an den skurilsten RAID-Fall: „Er fällt unter das Motto ‚Security by Obscurity‘. Das RAID1 eines Providing-Dienstleisters mit ganzen 15 duplizierten Festplatten war ausgefallen!“.
Datenrettung: Forschung und Entwicklung
Mit einer hauseigenen Forschungs- und Entwicklungsabteilung ist Attingo seit der Firmengründung immer am Puls der Zeit. In der IT-Branche gilt es stets Neuerungen mitzuverfolgen und darauf zu reagieren. So konnte Attingo im Jahr 2014 beispielsweise als erstes Labor weltweit ein Verfahren zur Datenrekonstruktion von defekten Helium-Festplatten entwickeln. Doch nicht nur die Techniker und Reinraumingenieure sind maßgeblich für den Unternehmenserfolg. Momentan beschäftigt Attingo Datenrettung 15 Mitarbeiter, von denen viele bereits länger als zehn Jahren im Unternehmen tätig sind. Gemeinsam blickt man sehr optimistisch auf die nächsten Jahrzehnte und die kommenden Herausforderungen.
Statistik: Details zu den Datenrettungen
Datenträgertypen | Prozentsatz |
interne HDD Festplatten | 51% |
externe Festplatten | 27% |
RAID, NAS, Server | 12% |
SSD | 8% |
sonstige | 2% |
Ausfallursachen | Prozentsatz |
Oberflächenschäden | 59% |
Elektronik und Firmware | 19% |
Schreib-/Leseköpfe | 16% |
Lager und Mechanik | 4% |
sonstige | 2% |
Betriebssysteme | Prozentsatz |
Windows | 75% |
Apple Mac OS | 13% |
Linux, Unix, VMware | 11% |
sonstige | 1% |
Hersteller | Prozentsatz |
Western Digital, HGST, Hitachi | 47% |
Seagate, Samsung, Maxtor | 38% |
Toshiba | 6% |
sonstige | 9% |
RAID-Level | Prozentsatz |
RAID5 | 48% |
RAID1 | 34% |
RAID6 | 6% |
RAID0 | 6% |
sonstige | 6% |
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