Auch das Management kompromittiert die IT-Sicherheit

Digital Natives bringen ihre eigenen Applikationen ins Unternehmen? Ja, aber altgediente Top-Manager stehen ihnen in nichts nach – und machen den Sicherheitsexperten das Leben gleichermaßen schwer. [...]

Der international operierende Service-Provider Easynet hat soeben eine europaweite Studie abgeschlossen, in der 182 CIOs und IT-Leiter aus sechs Ländern über die Nutzung von Applikationen und deren Auswirkung auf die IT-Sicherheit befragt wurden.

Mit dem BYOD-Trend halten nicht nur private Geräte Einzug ins Unternehmen, es gelangen auch zahlreiche Fremd-Applikationen unkontrolliert ins Firmennetz. IT-Sicherheitsexperten verzweifeln daran regelmäßig, weil die Verwaltung der unbekannten Apps erschwert wird, und damit auch der Überblick über potenzielle Datenlecks verloren geht.

Bislang ging die IT davon aus, dass allein die jungen Digital Natives, die frisch von der Uni ins Unternehmen kommen, die Verantwortlichen für diese Entwicklung sind. Weit gefehlt: die Studie von Easynet belegt, dass Manager und sogar Top-Manager Mitverursacher sind und damit die Zunahme der IT-Sicherheitsrisiken ebenso mitverschulden.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie:
– Top-Manager (27% der Befragten) stehen nur marginal hinter Uni- oder Hochschulabsolventen (32%) oder Praktikanten (29%), wenn es um die Einführung Freizeit-orientierter Applikationen im Unternehmen geht

– 32% der befragen IT-Experten gaben an, dass Video-Apps hauptsächlich von Top-Managern ins Firmennetz gebracht werden

– 41% der Top-Manager, aber nur 28% der Praktikanten sind für die Speicherung von fremden VoIP-Applikationen im Unternehmensnetz verantwortlich, so die Befragten.

„Die jungen Leute in Unternehmen werden immer wieder beschuldigt. Tatsächlich sind die wahren Schuldigen schon häufig altgediente Top-Manager“, erklärt Diethelm Siebuhr, Geschäftsführer Central Europe von Easynet Global Services. „Nicht nur, weil sie unerlaubte Applikationen genauso oft ins Firmennetz bringen wie die Digital Natives, sondern weil sie ihrer Führungsfunktion nicht gerecht werden, Neuzugängen die Regeln zur Firmensicherheit vorzuleben.“

Wichtig sei, so eine Empfehlung der Studie, das Bewusstsein aller Mitarbeiter vom Praktikanten zum CEO für die Sicherheitsgefährdung durch unerlaubte Applikationen im Unternehmen zu schärfen. Mitarbeiterschulung muss klar im Mittelpunkt stehen.


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