Der Paketkopter des deutschen Paketdienstes DHL hat seinen ersten Flug absolviert. Er flog Medikamente über den Rhein. [...]
Die DHL hat ihre erste Drohnenlieferung absolviert. Wie bereits Amazon zuvor, testet auch die Pakettochter der Deutschen Post den Versand von Paketen per Drohne. Der Paketkopter transportierte Medikamente von einer Apotheke zum Hauptsitz der DHL. Für die etwa einen Kilometer lange Strecke über unbewohntem Gebiet, benötigte die Drohne ungefähr zwei Minuten. Dabei flog die Drohne in einer Flughöhe von rund 50 Metern über den Rhein in Bonn.
Schwierigkeiten bei dem Flug gab es keine, zumindest nicht im technischen Bereich. Wegen gesetzlicher Regulierungen musste die Drohne von zwei verschiedenen Piloten gesteuert werden. Deutsches Recht schreibt bei Drohnenflügen direkten Sichtkontakt vor. Dieser konnte nur mit einem fliegenden Pilotenwechsel gewährleistet werden. Nachtflüge sind aus diesem Grund ebenfalls ein Problem.
Die Drohne ist ein Quadrocopter von Microdrones. Sie kann Pakete bis zu einem Gewicht von 1,2 Kilogramm tragen. Eine Batterieladung reicht für Flüge von bis zu 90 Minuten. Mit einer maximalen Geschwindigkeit von rund 50 km/h erreicht die Drohne so eine theoretische Reichweite von etwas über 37 Kilometern. Zudem ist die Drohne gegen milde Wettereinflüsse geschützt. Durchschnittlicher Regen oder Schnee und Windgeschwindigkeiten bis 40 km/h sollten kein Problem darstellen.
Wegen der vielen Restriktionen, sowohl technischer als auch gesetzlicher Natur, bleibt der Drohnenversand noch ein gutes Stück in der Zukunft. Bis dahin ist auch die DHL-Drohne nicht viel mehr als ein Experiment mit einem netten Werbeeffekt. Konkrete Pläne zu einer allfälligen Umsetzung gibt es von DHL keine.
* Luca Diggelmann ist Redakteur der Schweizer PCtipp.
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