Auf der Suche nach den IT-Fachkräften

Über ein Drittel der Unternehmen im DACH-Raum planen im gesamten Jahr 2021 eine zweistellige Zahl an neuen Tech-Talenten einzustellen. Im Durchschnitt beläuft sich der Hiring-Need auf 7,7 IT-Fachkräfte. [...]

Unternehmen im DACH-Raum öffnen sich zusehends für internationale Talente. (c) Pixabay

Es gibt kaum mehr ein Unternehmen, das nicht auch ein Tech-Unternehmen ist. Für viele jüngere Betriebe sind Software und das zugehörige Tech-Team bereits Teil Ihrer DNA. Andere durchlaufen oder durchliefen einen Prozess der Digitalisierung. Eines haben fast alle Unternehmen gemeinsam: Sie brauchen mehr Tech-Fachkräfte. Die Verunsicherung, die durch die Covid-Pandemie in 2020 selbst bei Tech-Talenten noch zu Einstellungsstopps führte, liegt in der Vergangenheit. Der War for Tech-Talent ist zurück. Honeypot, Europas größte tech-fokussierte Jobplattform und Teil der New Work SE, hat das zum Anlass genommen, um eine Studie speziell zum Thema Tech-Recruiting zu erarbeiten. Dafür hat die die Tech-Jobplattform über 1.900 Personalverantwortliche im DACH-Raum befragt. Im Fokus dabei stehen deren Mitarbeiterbedarf in 2021, die Offenheit für internationale Talente und ihre Anforderungen an IT-Fachkräfte.

Unternehmen im DACH-Raum öffnen sich zusehends für internationale Talente – knapp 90 Prozent sind offen für Kandidaten aus dem Ausland. Das verwundert nicht, wenn man bedenkt, dass Unternehmen laut der Befragung durchschnittlich 7,7 Tech-Talente in 2021 einstellen wollen. Mehr als ein Drittel plant mit neuen Kandidaten im zweistelligen Bereich (14,6 Prozent wollen 10-20 neue IT-Fachkräfte einstellen, 19,9 Prozent planen mit mehr als 20 neuen Tech-Talenten) – dabei herrscht in allen DACH-Ländern ein Mangel an IT-Fachkräften. Auch Sprachkenntnisse rücken in den Hintergrund: knapp über die Hälfte der Unternehmen sind aufgeschlossen für IT-ler, die Englisch, nicht aber Deutsch sprechen.

Unternehmen öffnen sich

„Noch vor drei oder vier Jahren haben wir mit vielen Unternehmen gesprochen, die skeptisch gegenüber internationalen Talenten waren – es gab viele Vorbehalte bezüglich Sprache und Kultur, auch bei Software Developern aus EU-Ländern. Diese Einstellung hat sich stark verändert. Heutzutage sind die bestehenden Tech Teams schon viel internationaler. Somit sind Unternehmen im Tech Recruiting viel offener gegenüber ausländischen Talenten. Bei Bewerbern aus Nicht-EU-Ländern steht dann eher die Frage nach dem Zeitraum für die Arbeitserlaubnis im Vordergrund. Die Studie zeigt: Für viele Unternehmen reichen heute Englisch-Skills, Berufserfahrung und vorzeigbare, vergangene Projekte,” sagt Honeypot CEO Philipp Goos. 

Doch nicht nur bei der Herkunft neuer Tech-Mitarbeiter werden Unternehmen liberaler, sondern ebenso bei deren Ausbildung. Es muss nicht immer der Universitätsabschluss sein: Fast 3 von 4 Unternehmen (71,1 Prozent) sind offen für Autodidakten, die sich das Programmieren selbst beigebracht haben. Absolventen von Coding-Bootcamps werden nur bei 40,7 Prozent als relevant erachtet. Ein Grund hierfür könnte sein, dass solche Camps immer noch als neue Erscheinung in der Branche gelten. 

Berufserfahrung im Vordergrund

Aber die Studie zeigt auch: Recruiter schauen zuerst auf die Berufserfahrung und vergangene Projekte, an denen gearbeitet wurde – erst dann kommen Ausbildung, Empfehlung durch andere, Weiterbildungen und Ruf des letzten Arbeitgebers. Haben IT-Fachkräfte den Berufseinstieg einmal geschafft, rückt die Ausbildung in den Hintergrund.

Für Unternehmen ist, neben dem Fachkräftemangel, die rasante Entwicklung der Technik – neue Programmiersprachen, Frameworks, Libraries und Tools – eine große Hürde im Tech-Recruiting. Fast ein Viertel (24,3 Prozent) der Personalverantwortlichen, die über die Einstellung von Tech-Talenten entscheiden, ist sich unsicher in der Bewertung von IT-Fachkräfte-Profilen. Dieses Ergebnis hängt wohl mit einer anderen Erkenntnis der Studie zusammen: über 65 Prozent der Unternehmen haben keinen dedizierten Tech-Recruiter. 

 „Tech Talente sind für viele Unternehmen ein Schlüssel zum Erfolg. Allerdings gibt es nicht DEN Softwaredeveloper – Skills, Aufgaben, Einsatzgebiete sind stark ausdifferenziert. Dazu kommt, dass viele Recruiting-Kanäle ineffizient und intransparent sind. Die Suche nach wirklich passenden Talenten, die gerade auch noch offen sind für einen neuen Job, ist komplex und für viele Recruiter frustrierend. Hier kommen Spezialisten-Plattformen wie Honeypot ins Spiel. Die stärke liegt hier in einem Pool an wirklich aktiven, offenen Tech-Talenten und echter Transparenz in Bezug auf deren Skills, Vorkenntnisse und Erwartungen. So haben Tech-Teams vom Startup, über KMUs bis zu Konzernen eine echte Chance, trotz des umkämpften Marktes, ihr Team zu skalieren und kompetitiv zu bleiben“, so Goos.


Mehr Artikel

News

Produktionsplanung 2026: Worauf es ankommt

Resilienz gilt als das neue Patentrezept, um aktuelle und kommende Krisen nicht nur zu meistern, sondern sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Doch Investitionen in die Krisenprävention können zu Lasten der Effizienz gehen. Ein Dilemma, das sich in den Griff bekommen lässt. […]

Maximilian Schirmer (rechts) übergibt zu Jahresende die Geschäftsführung von tarife.at an Michael Kreil. (c) tarife.at
News

tarife.at ab 2026 mit neuer Geschäftsführung

Beim österreichischen Vergleichsportal tarife.at kommt es mit Jahresbeginn zu einem planmäßigen Führungswechsel. Michael Kreil übernimmt mit 1. Jänner 2026 die Geschäftsführung. Maximilian Schirmer, der das Unternehmen gegründet hat, scheidet per 14. April 2026 aus der Gesellschaft aus. […]

News

Warum Unternehmen ihren Technologie-Stack und ihre Datenarchitektur überdenken sollten

Seit Jahren sehen sich Unternehmen mit einem grundlegenden Datenproblem konfrontiert: Systeme, die alltägliche Anwendungen ausführen (OLTP), und Analysesysteme, die Erkenntnisse liefern (OLAP). Diese Trennung entstand aufgrund traditioneller Beschränkungen der Infrastruktur, prägte aber auch die Arbeitsweise von Unternehmen.  Sie führte zu doppelt gepflegten Daten, isolierten Teams und langsameren Entscheidungsprozessen. […]

News

Windows 11 im Außendienst: Plattform für stabile Prozesse

Das Betriebssystem Windows 11 bildet im technischen Außendienst die zentrale Arbeitsumgebung für Service, Wartung und Inspektionen. Es verbindet robuste Geräte, klare Abläufe und schnelle Entscheidungswege mit einer einheitlichen Basis für Anwendungen. Sicherheitsfunktionen, Updates und Unternehmensrichtlinien greifen konsistent und schaffen eine vertrauenswürdige Plattform, auf der sowohl Management als auch Nutzer im Feld arbeiten können. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*