Auf diese Kernkompetenzen kommt es bei der agilen Software-Entwicklung an​

Viele Unternehmen wollen es, nicht alle können es: agile Software-Entwicklung. Neben den Methoden und Prinzipien spielen hier vor allem individuelle Kernkompetenzen eine entscheidende Rolle. IT-Dienstleister Avision zeigt, worauf es bei Teams, Product Owner, Scrum Master und Stakeholdern wirklich ankommt. [...]

Agilität funktioniert nicht auf Knopfdruck und setzt sowohl den Willen, als auch die entsprechenden Fähigkeiten voraus. (c) stock.adobe.com/WrightStudio

Nicht überall, wo agil draufsteht, ist auch agil drin. Das mussten seit dem Aufkommen der gleichnamigen Methoden bereits zahlreiche Unternehmen frustriert feststellen. Ein häufiges Problem dabei: Mitarbeitenden wurden die neuen Prozesse aufgezwungen, der Raum für Selbstverantwortung war nicht gegeben und, besonders gravierend, viele wollten schlicht nicht nach den neuen Konzepten arbeiten. Mittlerweile sollte sich die Erkenntnis durchgesetzt haben, dass Agilität nicht für jeden das Richtige ist und Mitarbeitende über ein gewisses Repertoire an Kompetenzen verfügen sollten. Worauf kommt es also an?

Das Team

In einem agilen Team zu arbeiten bedeutet, selbstorganisiert und interdisziplinär zu arbeiten. Die Grundlagen für ein motiviertes Team sind daher in erster Linie das Interesse und die Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Methoden, die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen sowie ein kritisches Denken. Im Gegensatz zu herkömmlichen Ansätzen der Software-Entwicklung gibt es in agilen Teams kein klassisches Rollendenken – so sind Entwickler beispielsweise auch gleichzeitig Tester oder übernehmen Aufgaben von Produktmanagern. Das setzt ein gewisses Maß an Flexibilität voraus, aber auch gegenseitige Hilfe und das Hinausschauen über den eigenen Tellerrand sind zentrale Kompetenzen, die ein agiles Team voranbringen.

Die Product Owner

Egal, ob es um ein tiefgehendes Verständnis des Produktes, die Vision der Kunden oder der Verwaltung des Backlogs geht – Product Owner sind die direkte Verbindung zwischen Endnutzern, Kunden und Entwicklungsteams. Dafür ist eine klare und transparente Kommunikation mit internen und externen Ansprechpartnern genauso wichtig wie das Erkennen und Beheben von Konflikten sowie die Fähigkeit, schnell fundierte Entscheidungen zu treffen. Agile Product Owner sind darüber hinaus ebenfalls offen für neue Wege, handeln Kompromisse aus und vertrauen ihren Entwicklungsteams.

Die Scrum Master

Als eine Art Moderator überwachen Scrum Master nicht nur die Prozesse in agilen Projekten, sie nehmen sich auch den Problemen der einzelnen Team-Mitglieder an und koordinieren beispielsweise die Daily-Meetings. Neben einem umfassenden Wissen über agile Arbeitsweisen kommt es dabei in erster Linie auf starke Coaching- und Mentoring-Fähigkeiten an. Auch Talente im Konfliktmanagement sind für Scrum Master dabei unabdingbar. Im Tagesgeschäft nehmen sie dennoch keine Führungsaufgaben wahr, lassen das Team Lösungen finden und stehen beratend zur Seite. Allerdings müssen sie auch Prozessvorgehen durchsetzen können, etwa die zeitliche Einhaltung von Meetings und effiziente Arbeitsweisen.

Die Stakeholder

Stakeholder, weder intern noch extern, sind kein Teil der agilen Prozesse und können dennoch mit ihrem Handeln dafür sorgen, Projekte erfolgreich zu gestalten. Dabei kommt ihnen eine eher einfache Rolle zu: Vertrauen in die Fähigkeiten des Teams finden, sich nicht einmischen und für optimale Rahmenbedingungen rund um das Projekt sorgen. Entscheidende Kompetenzen sind auch hier das Wissen darüber, was Agilität eigentlich bedeutet, das Delegieren von Projekten und offen für Neues zu sein. Gute Kommunikationsfähigkeiten, konstruktives Feedback und die generelle Bereitschaft, agile Prinzipien zu unterstützen, tragen gemeinsam mit Geduld und Vertrauen dazu bei, Projekte erfolgreich abschließen zu können.

„Ob ein agiles Projekt erfolgreich ist oder nicht, beginnt bereits mit dem ersten Schritt – denn nicht jedes Thema kann und sollte mit agilen Methoden umgesetzt werden“, verdeutlicht Jürgen Bernert, Geschäftsführer von Avision. „Haben Unternehmen allerdings passende Projekte identifiziert, sollten sie immer nach der Prämisse vorgehen, nur motivierte und aufgeschlossene Mitarbeitende dafür auszuwählen. Agilität funktioniert nicht auf Knopfdruck und setzt sowohl den Willen, als auch die entsprechenden Fähigkeiten voraus. Sind die gegeben, steht die Tür zu den zahlreichen Vorteilen der agilen Software-Entwicklung allerdings weit offen.“


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