Aufspaltung der Bitcoin-Blockchain wurde abgewendet

Bitcoin hat seine erste große Zerreißprobe überstanden. Annähernd 100 Prozent stimmten für das geplante Update Segwit2x. Bei deutlich weniger Zustimmung hätte im schlimmsten Fall eine Aufspaltung der Blockchain gedroht. [...]

Eine drohende Aufspaltung der Bitcoin-Blockchain ist vorerst vom Tisch. Die weltweit meistgenutzte Kryptowährung stand vor einer Zerreißprobe. Die zunehmende Beliebtheit des digitalen Zahlungsmittels führt auch zu einem Anstieg der durchgeführten Transaktionen. Im schlechtesten Fall kann derzeit eine Transaktionen einige Tage dauern, bis sie vollzogen wird. Das liegt deutlich hinter der Geschwindigkeit von herkömmlichen Umbuchungen bei Banken.
Um den Prozess zu beschleunigen, haben die Entwickler eine umfangreiche Protokolländerung vorgeschlagen. Die Aktualisierung mit dem Namen Segwit2x soll nicht nur die Speichergröße der einzelnen Blocks auf 2 MByte erhöhen, sondern zugleich auch den benötigten Speicherplatz pro Transaktion vermindern. Dies soll erreicht werden, indem die Signatur ausgegliedert und damit nicht mehr Teil jeder Transaktion sein wird.
Um eine derart große Veränderung am Algorithmus vorzunehmen, war die Zustimmung von rund 80 Prozent der Bitcoin-Miner erforderlich. Diese mussten, um ihre Einwilligung zu signalisieren, ein bestimmtes Bit in die von ihnen erstellten Blocks integrieren. Zunächst taten dies jedoch nur etwa 40 Prozent. Erst kurz vor Ablauf der Frist stieg die Zahl der Unterstützer laut VentureBeat auf annähernd 100 Prozent an.
Bitcoin Improvement Proposal 91 ist aktiv
Dadurch ist das sogenannte Bitcoin Improvement Proposal (BIP) 91 verifiziert und aktiv. Blöcke, die die Änderung nicht unterstützen, werden laut Coin Dance zurückgewiesen. Hätte der Vorschlag weniger Zustimmung gefunden, wäre die Aufspaltung in Befürworter und Gegner und damit in zwei unterschiedliche Bitcoin-Blockchains, wahrscheinlich gewesen.
Für reine Bitcoin-Nutzer ändert sich mit Segwit2x abgesehen von der erhöhten Geschwindigkeit nichts. Die Änderungen kommen vor allem auf die Miner zu. Dennoch raten die Entwickler hinter der Bitcoin-Blockchain, die Vorgänge im Blick zu halten. An Tagen, an denen ein Update gestartet wird, sollten Nutzer demnach bestmöglich auf Transaktionen verzichten. Außerdem sollten Backups von den Sicherheitsschlüsseln erstellt werden.
*Die Autorin Alexandra Lindner ist Redakteurin von COM! Professional.

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