Die COMPUTERWELT hat heimische IT-Anbieter um einen Ausblick auf 2013 gebeten. Für IBM-Generaldirektorin Tatjana Oppitz bleiben Big Data, Cloud Computing und Business Analytics weiterhin jene Trends, über die am meisten gesprochen wird. [...]
Computerwelt: Welche Umsatzentwicklung erwarten Sie in Ihrem Unternehmen 2013 und warum?
Tatjana Oppitz: Die generelle wirtschaftliche Lage in Europa bleibt weiterhin angespannt. IT-Service-Unternehmen wie IBM sind jedoch gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gefragter Berater und Partner für Kunden, die ihre IT effizienter gestalten oder neue Geschäftsmodelle entwickeln möchten. Daher erwarte ich auch 2013 eine positive Umsatzentwicklung.
Welche IT-Trends werden 2013 weiter an Bedeutung gewinnen und welche könnten an Bedeutung verlieren?
Big Data, Cloud Computing und Business Analytics bleiben weiterhin jene Trends, über die am meisten gesprochen wird. Das Thema Logistik, das heute unter dem weitreichenden Begriff „Smarter Commerce“ gesehen wird und auch Marketingthemen umfasst, ist stark im Kommen. Viele Unternehmen beginnen dank neuer technischer Möglichkeiten ihre Wertschöpfungskette zu optimieren. Security ist und bleibt ein Dauerbrenner.
Generell kann man sagen, dass das Thema „Intelligenz“ bei allen Lösungen viel stärker im Vordergrund steht als noch vor wenigen Jahren. Sicher nicht 2013, aber definitiv innerhalb der nächsten fünf Jahre werden Computersysteme und Smartphones mit einfachen sensorischen Fähigkeiten ausgestattet sein. Vereinfacht ausgedrückt lernen Computer also fühlen, sehen, hören, schmecken und riechen. Daraus werden sich völlig neue Geschäftsmodelle ergeben.
Was für Forderungen haben Sie für 2013 an die Politik hinsichtlich des heimischen IT-Standortes?
Wir dürfen nicht bei Bildung sparen. Zwar spüren wir im Moment noch keinen massiven Facharbeitermangel, aber in den nächsten Jahren werden dank der rasanten Entwicklung im Forschungsbereich neue IT-Jobs entstehen, die wir uns heute noch nicht einmal vorstellen können. Dafür brauchen wir gut ausgebildete Fachkräfte und Akademiker. Einsparungen im Bildungsbereich sind aus Sicht der Wirtschaft durch nichts zu rechtfertigen!
Tatjana Oppitz ist Generaldirektorin der IBM in Österreich.
Be the first to comment