Wenn es darum geht, sich online zu identifizieren, legen Nutzer großen Wert auf Komfort. Das hat eine Studie des VTT Technical Research Centre of Finland ergeben. Sowohl in Finnland als auch Italien kommen demnach klassische Passwörter sowie Online-Banking-Codesysteme sehr gut an. Auch Fingerabdruck-Scans erfreuen sich bereits großer Beliebtheit. Allerdings kennt auch Bequemlichkeit ihre Grenzen. Social-Media-Accounts wie Facebook als Universal-Login polarisieren, da viele Nutzer doch eher den kommerziellen Missbrauch ihrer Daten fürchten. [...]
In der modernen vernetzten Welt müssen sich Nutzer sehr häufig online authentifizieren. Die Ansätze dafür sind vielfältig und reichen von einfachen passwort- oder PIN-Systemen über Chipkarten-Lösungen bis hin zu Biometrie wie beispielsweise Gesichtserkennung. Die VTT-Studie hat daher Nutzer aus Finnland und Italien nach ihrer Meinung zur Sicherheit und Bequemlichkeit verschiedener Lösungen befragt. Am wichtigsten scheint Nutzern demnach das Gefühl zu sein, dass sie die Kontrolle über ihre Daten haben und auch darüber, wer diese bekommt. Sehr wichtig scheint zudem die Bequemlichkeit.
KLASSIKER IN FRONT
In Finnland bevorzugen Nutzer Zugriffscodes für das Online-Banking. „Finnen vertrauen Banken und sind gewohnt, ihre Online-Banking-Zugriffscodes als starke Authentifizierung zu nutzen“, erklärt Katri Grenman, Spezialistin für User-zentrisches Design am VTT. Doch auch in Italien zählt diese Form der Authentifizierung zu den beliebtesten, ebenso wie klassische Passwörter. Das freilich ist nicht ganz unproblematisch. „Um sich das Merken zu erleichtern, verwenden Nutzer das gleiche Passwort für viele Dinge“, so Grenman. Zudem kommen oft einfache Passwörter zum Einsatz, die entsprechend leicht zu erraten oder knacken sind.
Mehr Sicherheit versprechen da Fingerabdruck-Scanner, die der Studie zufolge auch in beiden Ländern schon relativ gut von Nutzern aufgenommen werden. Das dürfte auch damit zusammenhängen, dass der eigene Fingerabdruck eine relativ bequeme Lösung ist. Denn im Gegensatz zu Chipkarten oder anderen speziellen Authentifizierungs-Geräten kann man ihn nicht daheim vergessen. Allerdings machen sich manche Nutzer Sorgen, was passiert, wenn Fingerabdrucks-Daten in falsche Hände geraten. Im Gegensatz zu einem Passwort kann man den eigenen Fingerabdruck schließlich nicht wechseln.
SOCIAL MEDIA POLARISIEREN
Immer häufiger ist es bei Webangeboten möglich, ein Social-Media-Account als Universal-Login zu nutzen. Besonders mit dem eigenen Facebook-Zugang kann man sich bei unglaublich vielen Seiten einloggen. Doch diese Form der Authentifizierung polarisiert Nutzer. Die einen finden es unglaublich bequem, dass sie sich somit letztlich nur ein möglichst starkes Passwort merken brauchen. Bei den anderen überwiegt die Sorge, ob ihre Daten dann missbraucht werden. Das überrascht nicht, immerhin vertrauen User mittlerweile in Sachen Datenschutz sogar eher dem Staat als Facebook. (pte)
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