Auto-App aus Hagenberg gewinnt Atos IT Challenge

Insgesamt 55 Hochschul-Teams ritterten um den Gewinn des Wettbewerbs. Die App des Gewinnerteams von der FH Hagenberg wird nun in den Entwicklungsprozess des Renault R-Link miteinbezogen. [...]

Seit zwei Jahren veranstaltet IT-Dienstleister Atos seine IT Challenge, die den IT-Nachwuch fördern soll. Dieses Jahr wurde der Wettbewerb unter gemeinsamer Leitung mit dem Autohersteller Renault durchgeführt. Die App des siegreichen Teams soll nun in den Entwicklungsprozess des R-Link miteinbezogen werden. Zudem erhalten die Sieger die Gelegenheit, die Business Technologists von Atos bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi zu begleiten. Allen drei Finalisten wurde außerdem ein Atos-Diplom für herausragende Leistungen verliehen und sie erhalten die Chance, sich für ein Praktikum bei Atos zu bewerben.

CONNECTED CARS
Das Thema für die diesjährige IT Challenge lautete „vernetzte Autos“. Teams mit bis zu fünf Studenten von verschiedenen Hochschulen weltweit reichten insgesamt 55 Beiträge ein. Sie hatten die Aufgabe, innovative, kontextabhängige Anwendungen speziell für vernetzte Autos zu entwickeln, mit denen für geschäftliche oder private Nutzer an jedem Ort, zu jedem Zeitpunkt und auf jedem beliebigen Gerät ein Mehrwert geschaffen werden kann. Die meisten Teams konzentrierten sich dabei auf die Mobiltelefone von Fahrern statt auf die integrierte Hardware im Auto.

Den Teams in der engeren Auswahl wurde zu Unterstützung ein Challenge-Coach der Atos Scientific Community – ein Netzwerk aus Mitarbeitern, die ihre herausragenden wissenschaftlichen Fähigkeiten bewiesen haben – zur Seite gestellt. Sie halfen den Teams in der engeren Auswahl, ihre Ideen in ein funktionsfähiges Konzept umzusetzen, unterstützten die Teams mit technischem und geschäftlichem Know-how und gaben Tipps zur Präsentation.

Gewonnen hat das Team „Evergreen“ von der FH Hagenberg mit ihrer gleichnamigen App, die Autofahrern helfen soll „auf der grünen Welle zu schwimmen“. Thierry Breton, Chairman und CEO von Atos, überreichte dem Team bei einer Preisverleihung in der Unternehmenszentrale von Atos in Bezons, Paris, die Auszeichnung. Silber ging an „DriveBuddy“, ebenfalls von der FH Hagenberg, „Rides“ von der INP ENSEEIHT aus Frankreich landete auf dem dritten Platz. Die Gewinner-App erzielte Höchstwerte in einer Reihe von Bewertungskategorien, wie zum Beispiel Vorteile für Endbenutzer und Geschäftspartner, technische Qualität und Wow-Faktor.

EVERGREEN – DIE GRÜNE WELLE
Die Mitglieder des Team Evergreen der FH Hagenberg sind Peter Klima, Rainhard Findling sowie Sebastian Höbarth. Ihre App reduziert die Emissionen von Autos und die Wartezeit vor roten Ampeln, indem auf Grundlage der aktuellen Navigationsstrecke die optimale Geschwindigkeit für die grüne Welle vorgeschlagen wird. Die dadurch reduzierten Emissionen ermöglichen eine Kooperation mit Stadt- und Landesverwaltungen. Die gesammelten Daten helfen Verwaltungen nämlich bei der Verbesserung der Straßenplanung und der Kostensenkung im Straßenbau. Die Benutzeroberfläche der App wurde sehr einfach gehalten, da die App während des Fahrens verwendet werden soll. Das Team stand außerdem in Kontakt mit zwei Stadtverwaltungen in Österreich, die Interesse an der App zeigten. Die Jury war laut Atos beeindruckt davon, wie das Evergreen-Team es schaffte, technologische, geschäftliche und menschliche Aspekte in die App zu integrieren.

Stefan Schinwald, Markus Rader, Fabian Wenny und Alexandru-Cosmin Coltos, ebenfalls von der FH Hagenberg, bilden das Team DriveBuddy. Die Idee dieses Projekts war, den Benutzer während des Fahrens zu unterstützen, indem die Fähigkeit von Smartphones zur Bereitstellung von Informationen zur Umgebung des Autos eingesetzt wird. Das System enthält Funktionen wie Fahrspurerkennung, Bodenwellenerkennung, Verkehrszeichenerkennung und GPS-Tagging der Umgebung. Die Erkennung von Verkehrszeichen und Fahrspuren erfolgt mithilfe von Computergrafik-Algorithmen. Das visuelle Design ist auf die eingeschränkten Verwendungsmöglichkeiten einer App während des Fahrens abgestimmt. Es werden nur die wichtigsten Ereignisse angezeigt. Auch wenn einige der Funktionen nicht völlig neu für die Autobranche sind, hat es das Team geschafft, sie in ein mobiles Gerät zu integrieren und somit für andere Modelle als Luxusautos verfügbar zu machen. Es hat sein Motto „Sicherheit ist keine Frage des Budgets“ in die Tat umgesetzt.

Das Team Rides von der INP ENSEEIHT in Frankreich besteht aus Amine Essaouis, Julien Derenty sowie Daoud Jahdou. Ihr Ziel war die Entwicklung eines sozialen Netzwerks für Fahrgemeinschaften innerhalb eines urbanen Gebiets. Benutzer von Rides können in Echtzeit Mitfahrgelegenheiten finden oder anbieten. Das Team entwickelte auch eine maßgeschneiderte Plattform, die es Unternehmen ermöglicht, ihre eigene Umgebung für Fahrgemeinschaften zu erstellen. Das Team stand sogar bereits in Kontakt mit einem potenziellen Kunden für diese Plattform.

Hanns-Thomas Kopf, CEO von Atos CEE, zeigt sich über das erfolgreiche Abschneiden der österreichischen Teams begeistert: „Erstmals haben auch Teams von österreichischen Universitäten an der IT Challenge teilgenommen. Es erfüllt uns mit Stolz, dass es dabei gleich zwei Teams in die Top 3 geschafft haben und dass Österreich bei der erstmaligen Teilnahme sogar das Gewinnerteam stellt. Diese Auszeichnung bestätigt die hohe Qualität der heimischen Universitäten und Fachhochschulen und zeigt, dass die Leistung österreichischer Studenten auch im internationalen Vergleich überzeugen kann. Investition in die Bildung sichert auch für die Zukunft Innovation und Wettbewerbsfähigkeit.“ (rnf/pi)


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*