Autonome Drohne wird zum Filmregisseur

Ein intelligentes System weiß genau, wie sich Personen am besten in Szene setzen lassen. [...]

Damit Privatanwender auch das heimische Internet der Dinge in vollen Zügen genießen können, setzt ESET in seinen Sicherheitslösungen der neuesten Generation Maßstäbe. (c) pixabay.com, Pexels

Forscher der Carnegie Mellon University (CMU) haben ein System für autonome Drohnen entwickelt, das diese in vollwertige, kreative Filmregisseure verwandelt. Die Technologie kommt ohne Drehbuch, GPS-Tags zur Lokalisierung von Personen und Objekten oder Umgebungspläne aus. Stattdessen nutzt sie eine Methode zur optischen Abstands- und Geschwindigkeitsmessung, um Kollisionen zu vermeiden und vorherzusagen, wohin sich ein „Schauspieler“ als nächstes bewegt und weiß auch, wie sich dieser am besten in Szene setzen lässt.

Interessante visuelle Darstellungen

„Wir haben es geschafft, die Fähigkeiten eines echten Regisseurs in eine Drohne zu packen“, so Rogerio Bonatti, PhD-Student am Robotics Institute der CMU. „Sie kann sich zum Beispiel selbständig in Position bringen, um die wichtigsten Aspekte einer bestimmten Szene einzufangen. Außerdem versteht sie den Kontext einer Szene ganz von alleine, weiß, wo sich die Schauspieler und Gegenstände befinden und kann ohne fremde Hilfe entscheiden, welche Blickwinkel sich für eine besonders interessante visuelle Darstellung am besten eignen“, fasst der Wissenschaftler zusammen.

Um das zu ermöglichen, setzt das Team um Bonatti auf ein ausgiebiges Training mittels sogenanntem „Deep reinforcement learning“. Hierbei werden Testpersonen auf einem fotorealistischen Simulator verschiedene Szenen vorgespielt, bei denen die Kameraperspektive immer wieder wechselt. Auch die Filmdistanz und die Position der Schauspieler variiert von Fall zu Fall. „Anschließend mussten die Personen dann genau anführen, welche der gezeigten Szenen sie visuell am schönsten und interessantesten fanden“, schildert der CMU-Experte.

„Menschen nicht aus Regiestuhl vertreiben“

Die Ergebnisse des UserTests haben die Forscher dann aufgegriffen, um ihrem System beizubringen, welche Kamerapositionen und -perspektiven bei den Zusehern am besten ankommen. „Uns ging es dabei auch darum, dieses erlernte Verhalten von einer Trainingssituation im Labor ins echte Leben zu transferieren. Wenn ein Schauspieler etwa einen engen Korridor zwischen zwei Gebäuden durchschreitet, lässt sich das genauso gut in ähnlichen Umgebungen wie einem Pfad durch den Wald realisieren“, erläutert Bonatti.

In der weiteren Entwicklung will er sein System in möglichst vielen verschiedenen Umgebungen erproben und es mithilfe von zahlreichen zusätzlichen Parametern auch ermöglichen, den individuellen künstlerischen Stil bekannter Regisseure nachzuahmen. Mit seiner Forschung wolle er aber keine Menschen aus dem Regiestuhl vertreiben. „Es wird immer einen Markt für hochprofessionelle Experten beim Film geben. Unser Ziel ist es, die Filmgestaltung mithilfe von Drohnen zu erleichtern, damit sich die Leute auf andere Dinge konzentrieren können“, so Bonatti.


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