Mithilfe der Softwarelösung von S2data hat die AVI, Herstellerin von Betonbewehrungsprodukten, ihre Transportplanung komplett digitalisiert und automatisiert. [...]
Die Alpenländische Veredelungs-Industrie GmbH, kurz AVI, stellt all das her, was für die Bewehrung von Beton mit Stahl benötigt wird – von klassischen Abstandshaltern über Gitterträger bis hin zu Querkraft- und Durchstanzelementen für Stahlbetonplatten. Die Produkte des Familienunternehmens finden auf zahlreichen Baustellen in Europa Verwendung und werden direkt an betonverarbeitende Betriebe, Bauunternehmen und Betonstahl-Biegebetriebe geliefert.
Laderaumberechnung aus dem Kopf
Bisher planten die zuständigen AVI-Mitarbeitenden im Verkaufsinnendienst (VKI) diese Lieferungen manuell auf Basis von Erfahrungswerten: Bei jeder eingehenden Bestellung schätzten sie – mit einer ungefähren Kenntnis über Lademeter und -gewicht – ab, wie die Bestandteile in die verfügbaren Lkw passen. Weder die räumliche Verteilung der Ware noch die optimale Nutzung des Laderaums konnten in diesem frühen Stadium genau berücksichtigt werden. Variierende Größen, Formen und Gewichte der Produkte sowie die stark schwankende Nachfrage erschwerten die Planung zusätzlich.
Erst bei der nachgelagerten, tatsächlichen Kommissionierung durch den Staplerfahrer stellte sich dann heraus, ob der Lkw wirklich wie geplant beladen werden konnte. Klaus Hreniuk, Geschäftsführer von AVI: „Einer unserer langjährigen Mitarbeitenden ist unternehmensweit bekannt: Aufgrund seiner Fähigkeiten, die Ware im Kopf zu kommissionieren, nennen wir ihn intern gerne den Tetrismeister.“
Doch auch die umfassende Kenntnis konnte die Ineffizienz der manuellen Abläufe nicht ausgleichen: Das grundlegende Problem bestand darin, dass durch eine fehlende Visualisierung entweder zu wenig Ware eingeplant wurde – und somit Laderaum ungenutzt blieb – oder Kapazitäten überschritten wurden. In beiden Fällen war eine aufwendige Nachbearbeitung nötig – inklusive Kundenkontakt und Bestelländerung. Meist wurden Bestellmengen angepasst, um den Lkw voll auszulasten. Anschließend begann die Kommissionierung am Verladepunkt erneut. Insgesamt führte die manuelle Planung nicht nur zu Verzögerungen und Fehleranfälligkeit, sondern auch zu mehrfacher Bearbeitung derselben Bestellung und erhöhtem Kommunikationsaufwand mit dem Kunden.
Leicht zu bedienendes System statt Einzelwissen
Hinzu kam das Risiko des Inselwissens. Zwar verfügten langjährige AVI-Mitarbeitende über umfassendes Expertenwissen in Bezug auf Transportplanung, doch dieses Wissen war nur in wenigen Köpfen verankert. Mit der Zeit wuchs so die Gefahr, dass dieses wertvolle Praxis-Know-how verloren gehen würde. „Solch umfassende Erfahrungen wird man zwar nicht komplett ersetzen können – trotzdem wollten wir Informationen sichern und bündeln, um unseren Mitarbeitenden die Arbeit zu erleichtern“, erklärt Hreniuk.
Insbesondere mit Blick auf neue Mitarbeitende stellte sich die strategische Frage, wie die Transportplanung bei AVI zukünftig aussehen könnte. Um sicherzustellen, dass Transporte möglichst kostengünstig bleiben, die Lkw auch in Zukunft optimal ausgelastet werden und gleichzeitig die Gewichts- und Achslastbeschränkungen eingehalten werden, benötigte AVI Unterstützung in der Transportplanung – und fand diese bei S2data.
Das österreichische Start-up hat eine umfassende Softwarelösung für die holistische Optimierung der gesamten Supply Chain entwickelt: Mithilfe Künstlicher Intelligenz verarbeitet sie zeitgleich Informationen aus Produktion, Lager, Materialbedarf und Logistik. Auf Basis der Daten berechnet sie mithilfe von eigens entwickelten Algorithmen die optimale Auslastung des Laderaums und wählt die effizienteste Route sowie den passenden Frachttarif. Die cloudbasierte Infrastruktur der Platform sorgt dabei für eine skalierbare Rechenleistung, sodass das System problemlos große Datenmengen und komplexe Berechnungen effizient verarbeiten kann.
Automatisierte Planung dank intelligenter Algorithmen
Bei AVI kommt die S2data Platform primär zum Einsatz, um die Verladeplanung für den Transport zu digitalisieren und zu automatisieren. Die vom Start-up entwickelten Algorithmen berücksichtigen die unterschiedlichen Produktabmessungen und Bündelungsspezifikationen bei der Berechnung des Laderaums und gewährleisten so eine optimale Auslastung. Das manuelle Ausrechnen und Planen gehört für die AVI-Mitarbeitenden damit der Vergangenheit an. „Eingehende Bestellungen müssen lediglich in die Software eingegeben werden – die Laderaumplanung erfolgt komplett automatisch, schnell und effizient“, erklärt Hreniuk. Die Fahrzeugauslastung hat sich dadurch erheblich verbessert. „Im Vergleich zu früher nutzen wir den Laderaum effizienter, vermeiden zusätzliche Fahrten und senken so unseren Kraftstoffverbrauch sowie unsere Betriebskosten“, so der Geschäftsführer. Durch die automatische Berücksichtigung aller relevanter Informationen stellt die Software außerdem sicher, dass alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt werden und erhöht so die Sicherheit beim Transport.
Visuelle Darstellungen als Entscheidungshilfe
Auch das moderne, benutzerfreundliche Dashboard der Software unterstützt die Mitarbeitenden im Arbeitsalltag: Es ermöglicht Transportplanern und Verkäufern, 3D-Ladepläne zu erstellen und beladene Lkw visuell darzustellen, um ihnen in der Entscheidungsfindung zu helfen. Dadurch wird die Planung nachvollziehbarer und transparenter – die aufwendige Abstimmung zwischen Verkaufsinnendienst und Kommissionierung entfällt, ebenso wie die mehrfache Bearbeitung einer einzigen Bestellung. In Kombination mit der manuellen Eingriffsmöglichkeit durch die Planer ermöglicht die Software so zudem schnelle, dynamische Anpassungen der Transportpläne. Hreniuk: „Mit der Einführung der S2data Platform konnten sämtliche Planungsprozesse spürbar beschleunigt und die Arbeitsabläufe zugleich flexibler und effizienter gestaltet werden.“ Zudem laste die Verantwortung nun nicht mehr auf wenigen Schultern: „Durch den Einsatz der S2data Platform haben wir nun die Möglichkeit, unser vorhandenes Wissen zu konservieren und so einen Wissenstransfer für neue Mitarbeitende herzustellen.“
Schnelle Implementierung durch effiziente Zusammenarbeit
Um sicherzustellen, dass die Software zügig und unkompliziert einsatzbereit ist, verschaffte sich das S2data-Team zuvor einen umfassenden Einblick bei AVI. Dabei identifizierte es präzise die Anforderungen des Herstellers für Betonbewehrungsprodukte, sodass die Software anschließend zügig implementiert werden konnte. Hierfür wurden die Produkte der AVI durch das S2data-Team im Detail, unter anderem nach Größe, Gewicht oder Stapelbarkeit, spezifiziert. „Weil die Software so schnell einsatzbereit war, konnten wir früh damit anfangen, die digitalen Prozesse in unsere Abläufe zu integrieren“, so Hreniuk. Lediglich besondere Betonbewehrungsprodukte und Ladungsträger wurden nachträglich in das System aufgenommen.
„Die Zusammenarbeit mit S2data war wirklich effizient und reibungslos. Durch den offenen Austausch konnten wir die Implementierung nicht nur innerhalb von circa fünf Monaten, sondern mit spürbar positiven Ergebnissen für unseren Arbeitsalltag umsetzen“, fasst Hreniuk zusammen. Die enge Kooperation der beiden Unternehmen bleibt auch in Zukunft bestehen: Bei Bedarf können neue Produkte in die Software integriert werden, um jederzeit das aktuelle Produktportfolio von AVI abzudecken.

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