Das "Antimicrobial Gorilla Glass 3" von Corning setzt auf Silberionen als antibakteriellen Wirkstoff. [...]
Corning, Spezialist für Bakterien-Bekämpfung auf Alltagsoberflächen, präsentiert auf der heute, Dienstag, beginnenden Hightech-Messe CES 2014 mit „Antimicrobial Gorilla Glass 3“ ein neues Anti-Bakterien-Konzept für Smartphones. Das macht durchaus Sinn: Schließlich nehmen die User ihre Smartphones überallhin mit, vom Esstisch bis hin zur Toilette, und tatschen sie bei jeder Gelegenheit an. Studien behaupten, dass die Bakterienbelastung von Smartphones selbst im Vergleich zu bekannten Keimschleudern wie PC-Tastaturen sehr hoch sein soll.Wie CNET berichtet, werden bei dem neuen Konzept Silberionen als antibakterieller Wirkstoff direkt in das chemisch verstärkte Glas eingebracht. Laut Corning können damit 99,9 Prozent der Bakterien bekämpft werden, die sich gerne auf den Touchscreens breitmachen. Fingerabdrücke kann das neue Glas jedoch nicht verhindern.
Das Unternehmen hat sich die Praxis in Krankenhäusern zum Vorbild genommen. Dort wird Silber als effektive, wenn auch teure Möglichkeit zur Versorgung von Wunden geschätzt. Der Einsatz von winzigen Ionen im Glas bedeutet, dass die Kosten für das Rohmaterial relativ gering bleiben. Sie liegen bei deutlich weniger als 50 Cent pro Telefon.
Die Verlässlichkeit in puncto Bakterien-Bekämpfung soll groß sein wie nie. Auch Resistenzen, wie sie bei vielen Bakterien auftreten, sollen laut David Velasquez, Marketing-Chef von Corning, kein Problem darstellen. Der Einsatz von Silberionen in Glas unterscheide sich nicht von vielen anderen Ansätzen im Kampf gegen Bakterien – angefangen vom Händewaschen bis hin zu technisch ausgefeilten Methoden.
Zusätzlich zu Antimicrobial Gorilla Glass 3 hat Corning eine im Handel bereits erhältliche entspiegelnde Beschichtung herausgebracht. Sie schnitt laut eigenen Angaben auch bei Tests mit Schleifmitteln wie Stahlwolle gut ab. Derzeit können jedoch der Schutz gegen Bakterien und die Entspiegelung nicht miteinander kombiniert werden. Handy-Hersteller werden sich daher für eine der beiden Alternativen entscheiden müssen. (pte)
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