Microsoft konkurriert sowohl mit Apple als auch mit Amazon, den einen Mitbewerber lobt Ex-CEO Ballmer, den anderen kritisiert er jedoch. [...]
Steve Ballmer musste sich in einem Bloomberg-Interview einigen scharfen Fragen stellen. Die Vorlage lieferte ein Zitat von Jeff Bezos, der Microsoft indirekt einen Dorfverein nannte. Ballmer hat sich diese Herabstufung wohl verkniffen, hat aber die jüngsten Berichte über die schlechte Arbeitsbedingungen bei Amazon bestätigt. Demnach treten auf dem Arbeitsmarkt in Seattle ernsthaft nur zwei große Firmen auf – Amazon und Microsoft. Sehr viele Angestellte, die von Microsoft zu Amazon in der Stadt wechselten, kehren nach einem bis zwei Jahren zurück zu dem alten Arbeitgeber.
„Eine verrückte Sache“ nennt Ballmer die Investition in Apple 1997, als Steve Jobs zu der Firma zurückkehrte. „Sie standen kurz vor dem Bankrott, haben es aber zur teuersten Firma der Welt geschafft“, so Microsofts Ex-CEO. Nach Aussagen von Ballmer kann keiner momentan mit Apple in Sachen Hardware konkurrieren: „Wer kann schon momentan einen Mac perfekt nachmachen, oder ein iPad?“ Er sieht allerdings gute Chancen für Microsoft, denn die Firma hat die vergleichbare Kompetenz in Sachen Hardware- und Software-Integration. Microsofts jüngste Neuigkeit auf dem Markt, das Surface Book, ist laut Ballmer eine neue Produktkategorie. Und nach diesem Prinzip sollte momentan der Wettbewerb funktionieren, meint Ballmer – nicht von der Konkurrenz die Marktanteile abwerben, sondern die vorhandene Innovationskraft als Grundlage für neue Märkte nutzen.
* Halyna Kubiv ist Redakteurin der Macwelt.
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