Barracuda veröffentlicht Report zum Stand der IIoT/OT-Sicherheit

Verarbeitendes Gewerbe und Gesundheitswesen sind Schlusslichter bei abgeschlossenen Security-Projekten. [...]

Dr. Klaus Gheri, VP Network Security, Barracuda (c) Alexander Müller
Dr. Klaus Gheri, VP Network Security, Barracuda (c) Alexander Müller

Cloud-Security-Spezialist Barracuda befragte weltweit 800 leitende IIoT-/OT-Manager nach ihren Erfahrungen und Ansichten hinsichtlich der IIOT-/OT-Sicherheit in ihren Unternehmen. Die Ergebnisse um IIoT/OT-Sicherheitsprojekte, Implementierungsherausforderungen, Sicherheitsvorfälle und Technologieinvestitionen sowie Themen im Zusammenhang mit Cybersicherheitsrisiken legt Barracuda mit dem aktuellen Report The State of Industrial Security in 2022 vor.

Kritische Infrastrukturen sind vermehrt Angriffsziele von Cyberkriminellen. Trotz der mittlerweile herrschenden Erkenntnis, dass IIoT- und OT-Security (Industrial Internet of Things/Operational Technology) von entscheidender Bedeutung sind, stehen Unternehmen und Organisationen angesichts der zunehmend angespannten geopolitischen Lage vor erheblichen Herausforderungen. Sicherheitsverletzungen gehen über finanzielle Verluste hinaus und führen zu erheblichen Ausfallzeiten mit langanhaltenden Folgen.

Wichtige Ergebnisse

  • Angriffe sind weit verbreitet: 94 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, in den letzten 12 Monaten einen Sicherheitsvorfall erlebt zu haben.
  • Geopolitische Bedenken: 89 Prozent der Befragten sind sehr oder ziemlich besorgt über die Auswirkungen, die die aktuelle Bedrohungslandschaft und die geopolitische Lage auf ihre Unternehmen haben werden.
  • Sicherheitsverletzungen wirken sich auf den Betrieb aus: 87 Prozent der Unternehmen, die von einem Vorfall betroffen waren, waren mehr als einen Tag lang beeinträchtigt.
  • Unternehmen über alle Branchen hinweg haben die Bedeutung notwendiger Investitionen in die IIoT- und OT-Sicherheit erkannt. 96 Prozent der Unternehmenslenker gaben an, dass sie ihre Investitionen in die industrielle Security erhöhen müssen. 72 Prozent der Unternehmen vermeldeten, dass sie entweder bereits IIoT/OT-Sicherheitsprojekte implementiert hätten oder dabei seien, diese zu implementieren. Dennoch stehen viele bei der Implementierung vor erheblichen Herausforderungen, einschließlich grundlegender Cyberhygiene.
  • Das verarbeitende Gewerbe und das Gesundheitswesen liegen zurück: Unternehmen mit kritischen Infrastrukturen sind führend bei der Umsetzung, 50 Prozent in der Öl- und Gasindustrie haben Projekte abgeschlossen. Im verarbeitenden Gewerbe haben nur 24 Prozent und im Gesundheitswesen sogar nur 17 Prozent ihre Projekte abgeschlossen.
  • Unternehmen verzeichnen Misserfolge: 93 Prozent sind mit ihren IIoT/OT-Sicherheitsprojekten gescheitert.
  • Effektive IIoT-Sicherheitsimplementierungen zeigen Wirkung: Bei Unternehmen mit abgeschlossenen IIoT- und OT-Sicherheitsprojekten haben 75 Prozent keinerlei Auswirkungen durch einen größeren Vorfall erlebt.
  • Die Nutzung der Multifaktor-Authentifizierung (MFA) ist gering: Nur 18 Prozent der befragten Unternehmen beschränken den Netzwerkzugriff und erzwingen eine Multifaktor-Authentifizierung, wenn es um den Fernzugriff auf OT-Netzwerke geht.
  • Geringe MFA-Nutzung ist selbst in kritischen Branchen weit verbreitet: Kritische Branchen wie der Energiesektor (47 Prozent) gestatten externen Nutzern den vollständigen Fernzugriff ohne MFA.
  • Qualifikationen spielen eine Rolle: Weniger als die Hälfte der befragten Unternehmen kann Sicherheitsupdates selbst durchführen (49 Prozent).
  • Manuelle Updates sind mühsam: Unternehmen sind am stärksten betroffen, wenn Sicherheitsaktualisierungen nicht automatisch erfolgen.

IIoT- und OT-Sicherheit sind nach wie vor ein großes Ziel für Angreifer. Daher ist es unbedingt notwendig, dass Unternehmen Tools zur Bewältigung dieser Herausforderungen implementieren, einschließlich der Verwendung sicherer Geräte zur Endpunkt-Konnektivität sowie robuster Netzwerk-Firewalls. Alles sollte zentral bereitgestellt und über einen sicheren Cloud-Service zu verwalten sein. Dieser sollte eine wirksame Netzwerksegmentierung und einen erweiterten Bedrohungsschutz ermöglichen, eine mehrstufige Authentifizierung bieten und zudem Zero Trust Access implementieren können.

„In der aktuellen Bedrohungslage sind kritische Infrastrukturen ein attraktives Ziel für Cyberkriminelle, aber leider treten IIoT/OT-Security-Projekte oft hinter anderen Sicherheitsinitiativen zurück, scheitern an den Kosten oder sind schlicht zu komplex, so dass Unternehmen einem hohen Angriffsrisiko ausgesetzt sind“, sagt Dr. Klaus Gheri, VP Network Security, Barracuda. „Probleme wie die fehlende Netzwerksegmentierung und die Anzahl der Unternehmen, die keine Multifaktor-Authentifizierung verlangen, lassen Netzwerke für Angriffe offen und erfordern sofortige Aufmerksamkeit.“

IIoT-Angriffe gingen über den digitalen Bereich hinaus und könnten reale Auswirkungen haben, meint Gheri. Da die Zahl der Angriffe in allen Branchen zunehme, sei ein proaktiver Sicherheitsansatz im Bereich der industriellen Sicherheit für Unternehmen entscheidend, um nicht das nächste Opfer eines Angriffs zu sein.


Mehr Artikel

News

Große Sprachmodelle und Data Security: Sicherheitsfragen rund um LLMs

Bei der Entwicklung von Strategien zur Verbesserung der Datensicherheit in KI-Workloads ist es entscheidend, die Perspektive zu ändern und KI als eine Person zu betrachten, die anfällig für Social-Engineering-Angriffe ist. Diese Analogie kann Unternehmen helfen, die Schwachstellen und Bedrohungen, denen KI-Systeme ausgesetzt sind, besser zu verstehen und robustere Sicherheitsmaßnahmen zu entwickeln. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*