Laut einer Umfrage des niederländischen Unternehmens Beech IT kommt in Zukunft kein größeres Unternehmen ohne externe Programmierkapazitäten aus. [...]
Die Softwareentwicklung wird sich in den kommenden Jahren mit einer immer höheren Komplexität und stark steigenden Sicherheitsanforderungen konfrontiert sehen. Dies ist ein Ergebnis aus dem aktuellen Report „IT-Trends der 2020er Jahre“ hervor, welche die niederländische Firma Beech IT durchgeführt hat. Demnach gehen 46 Prozent der Experten von einer stark steigenden Komplexität und 61 Prozent von einem erhöhten Sicherheitsbedarf aus. 66 Prozent erwarten zudem eine „extrem hohe Skalierbarkeit“; das bedeutet, dass die Programme einem sprunghaften Anstieg bei der Nutzung gewachsen sein müssen.
Studienleiter Edward Lenssen, CEO von Beech IT: „Die Schere zwischen den steigenden Anforderungen an Software und den Ressourcen an Programmierern, die diese Software entwickeln sollen, geht immer weiter auseinander.“ Als Abhilfe verweist er auf zwei Entwicklungen: „Wir brauchen leistungsfähigere Tools zur Entwicklung von Software und immer mehr Firmen werden auf Softwareservices aus dem Internet zugreifen, weil sie selbst nicht über ausreichende Entwicklungsressourcen verfügen.
„So erwarten 68 Prozent der im Rahmen der Studie befragten Fachleute, dass sich die durch Künstliche Intelligenz (KI) unterstützte Softwareentwicklung in den nächsten Jahren durchsetzen wird. 65 Prozent gehen sogar von einer zunehmend eigenständigen KI-Entwicklung aus. „Künstliche Intelligenz hilft, aber sie ersetzt die menschliche Programmierleistung auf absehbare Zeit nicht“, sagt Studienleiter Edward Lenssen. 52 Prozent der Fachleute sind fest davon überzeugt, dass die Nachfrage nach Software-as-a-Service (SaaS) künftig stark ansteigen wird. Hierbei wird die Funktionalität über das Internet bezogen statt über eigene Programmierung. 57 Prozent sehen sogar einen Trend zum Modell Platform-as-a-Service; hierbei wird die komplette Softwareplattform über das Internet in Anspruch genommen.
Als weitere wesentliche Trends in der Softwareentwicklung hat die von Beech IT in Auftrag gegebene Umfrage zutage gefördert: Agile Software Development (68 Prozent), Rapid Prototyping (65 Prozent), Lean Software Development (42 Prozent), generische Softwareentwicklung (39 Prozent), Web Apps (38 Prozent) und hybride Apps (34 Prozent). 37 Prozent der Experten gehen von einer zusehends integrierten Entwicklung von Software aus über unterschiedliche Funktionsbereiche hinweg, wie Content Management System (CMS), Customer Relationship Management (CRM), E-Commerce-Shop und Intranet. 47 Prozent erwarten die feste Integration von Content Management Systemen in die Firmen-IT, 41 Prozent die Standardisierung auf die Programmiersprache Typo3. 59 Prozent der Befragten stufen es als wichtig ein, dass trotz steigender Anforderungen ein performanter Code entsteht, die Programme also schnell laufen.“
Das alles sind widerstrebende Anforderungen“, gibt Edward Lenssen zu bedenken und erläutert: „Die Programme sollen schnell entwickelt werden und schnell laufen. Sie müssen komplex und dennoch sicher sein. Sie sollen möglichst alle Aspekte integrieren und doch schlank programmiert sein. Das sind jeweils Gegenpole und die Unternehmen werden alle Hände voll zu tun haben, nur einen Bruchteil dieser Anforderungen zu erfüllen. Ohne die Inanspruchnahme externer Programmierkapazitäten wird es keinem Konzern und keinem größeren Mittelständler möglich sein, seine Software in dem Maße zu entwickeln, in dem es erforderlich ist, um am Markt wettbewerbsfähig zu bleiben.“
*Bernhard Lauer ist unter anderem freier Redakteur der dotnetpro und betreut hier beispielsweise die Rubrik Basic Instinct. Mit Visual Basic programmiert er privat seit der Version 1.0.
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