Bessere Patientenbetreuung dank kontinuierlicher Überwachung

Mit einer Lösung zur automatisierten Abfrage der Körperfunktionen von Patienten wollen Cisco, Leitwert und das Universitätsspital Basel Krankenhäusern ein effizienteres Arbeiten ermöglichen und dabei gleichzeitig den Aufenthalt der Patienten angenehmer machen. [...]

Mit einer neuen Lösung wollen Cisco, Leitwert und das Universitätsspital Basel behandelnden Teams einen besseren Überblick über den Gesundheitszustand ihrer Patienten ermöglichen (Quelle: Archiv NMGZ)

Die Überwachung der Körperfunktionen von Spitalspatienten mit chronischen Erkrankungen kostet die Behandlungsteams nicht nur viel Zeit und verursacht Aufwand, sondern sie ist auch für die Erkrankten nicht immer angenehm.

Um hier Abhilfe zu schaffen, haben Cisco, das Universitätsspital Basel und das Zürcher Softwareunternehmen Leitwert zusammen eine Lösung zur automatisierten Abfrage der Vitalparameter von Patienten mit mobilen Sensoren, sogenannten Wearables, entwickelt.

So kann beispielsweise die Atemfrequenz einer Person mithilfe von Cisco Access Points aus dem mobilen Sensor ausgelesen und direkt innerhalb des Krankenhaus-Netzwerks übermittelt werden.

Durch solche digitalen Lösungen können Spitäler ihre Effizienz stark verbessern, schreibt Cisco. Mit den Wearables ist eine permanente Messung und drahtlose Übermittlung der Vitalparameter von Patienten möglich.

Dadurch erhält das behandelnde Team ein Vielfaches der Informationen, die es durch die heute gängigen «Punktmessungen», die ein- bis dreimal täglich gemacht werden, zur Verfügung hätte. «Innovationsprojekte wie die Vitalparameter-Überwachung mit Wearables sind nur mit einem hochverfügbaren, leistungsfähigen Netzwerk möglich» meint Marc Strasser, CIO am Unispital Basel.

«Wir nutzen eine Wi-Fi- und Bluetooth-fähige Netzwerkinfrastruktur von Cisco. Da übliche Wearables mit Bluetooth kommunizieren, können wir unsere bestehende Infrastruktur für die Datenübertragung nutzen.»

Auch Drittanbieter zugelassen

Mithilfe von Cisco DNA Center, dem Kontrollzentrum für das Netzwerk, können auch Applikationen von Drittanbietern auf den im Universitätsspital Basel genutzten Cisco Access Points installiert werden. In diesem spezifischen Fall ist es eine Software der Zürcher Leitwert AG, die in Zusammenarbeit mit dem Spital und Cisco entwickelt wurde, durch die die Cisco Access Points zu Bluetooth-Gateways für die Datenübertragung der von Patienten getragenen Wearables werden.

Dank der Wearables erhalten die Behandlungsteams wesentlich häufiger Informationen über den Gesundheitszustand eines Patienten
Quelle: Cisco

Sobald sich ein registriertes Wearable in der Nähe einer des Access Points befindet, werden die aufgezeichneten Messdaten automatisch gelesen und innerhalb des Krankenhaus-Netzwerks übermittelt. Durch diese Methode hat das Behandlungsteam den Gesundheitszustand des Patienten jederzeit im Überblick.

So können die medizinischen Experten nicht nur früher erkennen, ob jemand zusätzliche Hilfe benötigt, sondern es ist auch möglich, den Spitalaufenthalt eines Patienten etwas angenehmer zu gestalten. Ein Beispiel dafür wäre, dass stabile Patienten nicht mehr mitten in der Nacht für eine Kontrolle aufgeweckt werden müssen.

Alle Daten bleiben im Spital

Leitwert hat ein herstellerunabhängiges System entwickelt, das es möglich macht, die medizinischen Wearables verschiedener Produzenten einzubinden. Dadurch müssen die erhobenen Daten nicht erst an die externen Systeme der Gerätehersteller geschickt werden, sondern werden direkt im Spital gespeichert, ohne das sichere Netzwerk zu verlassen.

So kann ein Spital auch beim Einsatz von Wearables eine volle Transparenz und Kontrolle über seine Patientendaten garantieren.

Universitätsspital Basel ist bereit zum großflächigen Einsatz

Die drei Projektpartner Leitwert, Cisco und das Universitätsspital Basel konnten einen Prototyp der neuen Lösung bereits erfolgreich umsetzen und testen ihn im Rahmen von Studien jetzt ausgiebig.

Sobald die vorgeschriebene Zertifizierung vorliegt, kommt das System bei der Behandlung der Patienten am Unispital im Basel zum Einsatz.

*Fabio Gerber ist Autor bei PCtipp.ch.


Mehr Artikel

News

KI ist das neue Lernfach für uns alle

Die Mystifizierung künstlicher Intelligenz treibt mitunter seltsame Blüten. Dabei ist sie weder der Motor einer schönen neuen Welt, noch eine apokalyptische Gefahr. Sie ist schlicht und einfach eine neue, wenn auch höchst anspruchsvolle Technologie, mit der wir alle lernen müssen, sinnvoll umzugehen. Und dafür sind wir selbst verantwortlich. […]

Case-Study

Erfolgreiche Migration auf SAP S/4HANA

Energieschub für die IT-Infrastruktur von Burgenland Energie: Der Energieversorger hat zusammen mit Tietoevry Austria die erste Phase des Umstieges auf SAP S/4HANA abgeschlossen. Das burgenländische Green-Tech-Unternehmen profitiert nun von optimierten Finanz-, Logistik- und HR-Prozessen und schafft damit die Basis für die zukünftige Entflechtung von Energiebereitstellung und Netzbetrieb. […]

FH-Hon.Prof. Ing. Dipl.-Ing. (FH) Dipl.-Ing. Dr. techn. Michael Georg Grasser, MBA MPA CMC, Leiter FA IT-Infrastruktur der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (KAGes). (c) © FH CAMPUS 02
Interview

Krankenanstalten im Jahr 2030

Um sich schon heute auf die Herausforderungen in fünf Jahren vorbereiten zu können, hat die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) die Strategie 2030 formuliert. transform! sprach mit Michael Georg Grasser, Leiter der Fachabteilung IT-Infrastruktur. […]

News

Risiken beim Einsatz von GenAI in vier Schritten senken

Die Themen Datenschutz und Modellverwaltung sind in der Datenwissenschaft zwar nicht neu, doch GenAI hat ihnen eine neue Dimension der Komplexität verliehen, die Datenschutzbeauftragte vor neue Herausforderungen stellt. Die Data-Science-Spezialisten von KNIME haben die Potenziale und Risiken der KI-Nutzung beim Einsatz bei der Datenarbeit zusammengefasst und empfehlen vier Schritte zur Risikominimierung. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*