Beste HTL-Nachwuchsprojekte ausgezeichnet

HTL Mössingerstraße in Klagenfurt, HTL Pinkafeld und HTL Eisenstadt gewinnen den Technik fürs Leben-Preis 2022. [...]

Technik fürs Leben-Preisverleihung 2022 (c) Bosch/APA/Ludwig Schedl
Technik fürs Leben-Preisverleihung 2022 (c) Bosch/APA/Ludwig Schedl

49 eingereichte Abschlussarbeiten von 139 Schülerinnen und Schülern aus 22 HTL in neun Bundesländern, 15 nominierte Projekte und drei strahlende Siegerteams: Die „HTL-Oscars“ wurden am 9. Juni 2022 in der historischen Bosch-Fahrzeughalle in Wien Simmering vergeben. Ein Tool zur Straßenverkehrsanalyse, eine vollautomatische Hausschuh-Fertigungsanlage und eine multifunktionale, digitale Klassenzimmeruhr – das sind die Siegerprojekte der 15. Runde des Technik fürs Leben-Preis der Bosch-Gruppe in Österreich.

„Verkehrsanalyse Commean“

Luca Nachbar und Stefan Pisjak von der HTL Mössingerstraße in Klagenfurt entwickelten ein Verkehrsanalyse-Tool mit Kamera und künstlicher Intelligenz, das sowohl bei frei fließendem als auch stehendem Verkehr die unterschied-lichen Fahrzeugtypen erkennt und die gesammelten Daten für Analysen aufbereitet. „Mit innovativen Algorithmen und entsprechender Sensorik kann Commean verschiedenste Fahrzeugkategorien erkennen, selbst LKW-Anhänger von dicht aneinander folgenden Fahrzeugen unterscheiden. Diese verlässliche Auswertung kann dazu dienen, die Verkehrsströme zielgerichtet zu lenken bzw. zu verbessern. Die vielseitige und anspruchsvolle Aufgabe wurde von nur zwei Schülern fächerübergreifend auf ansehnlichem Niveau gelöst“, so Juror Univ.-Prof. Dr. Bernhard Geringer, Vorstand des Instituts für Fahrzeugantriebe & Automobiltechnik an der TU Wien, zum Gewinnerprojekt in der Kategorie Mobility Solutions.

„ClassMate”

Jonas Brandstätter, Florian Kogler und Daniel Zöger, Schüler an der HTL Pinkafeld, bauten im Rahmen ihrer Diplomarbeit eine multifunktionale, digitale Klassenzimmeruhr namens „ClassMate“. Das Gerät vereint verschiedene Funktionen wie Uhr, Durchsage-Anlage, Pausenglocke und Luftqualitätsmesser und spart nicht nur Platz, sondern auch Geld. Zudem erinnert der ClassMate an Geburtstage von Klassenkamerad*innen, und durch den aktivierbaren Wifi-Access-Point konnte der WLAN-Empfang im Klassenzimmer optimiert werden. „Die hochkomplexe Arbeit vereint unterschiedlichste Fachbereiche wie Mechatronik, Optik, Elektronik, Software sowie Web-Interfaces und liefert eine innovative Lösung für einen reellen Anwendungsfall. Es handelt sich um ein ganzheitliches System, das es in der Form noch nicht gibt“, so Juror Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dipl. Wirtsch.-Ing. Wilfried Sihn, Geschäftsführer der Fraunhofer Austria Research GmbH und Vorstand des Instituts für Management-wissenschaften, Betriebstechnik und Systemplanung an der TU Wien.

„PANTO Plus“

Das Team der HTL Eisenstadt, das aus Bernd Böhm und Leo Probst besteht, erstellte eine intelligente Fertigungseinheit zur vollautomatischen Fertigung offener Pantoletten mit anatomisch korrigierter Sohle. Mit dem sogenannten „PANTO Plus“ können für jeden Schüler und jede Schülerin individuell angepasste Hausschuhe aus nachwachsendem Rohstoff vollautomatisch hergestellt werden. „PANTO Plus löst ein orthopädisches Problem und wirkt mit individuell abgestimmten orthopädischen Hausschuh-Einlagen möglichen oder bereits vorhandenen Fußfehlstellungen entgegen. Die HTL-Schüler haben verschiedene Fachbereiche miteinander vernetzt, einen Prototyp gebaut und eine innovative Lösung für die Gesundheit junger Menschen ganzheitlich umgesetzt – ganz im Sinne von Technik fürs Leben“, so Jurorin Dr. Andrea Scheichl, MAS, Vizepräsidentin Recht & Support am Österreichischen Patentamt.

Hochkarätig besetzte Jury

Die Hauptjury des Technik fürs Leben-Preis 2022 setzt sich aus den folgenden Mitgliedern zusammen: Dr. Andrea Scheichl, MAS (Vizepräsidentin Recht & Support am Österreichischen Patentamt), Univ.-Prof. Dr. Bernhard Geringer (Vorstand des Instituts für Fahrzeugantriebe & Automobiltechnik an der TU Wien), Dipl.-Ing. Wolfgang Kern (Leiter der Abteilung I/11 technischer, gewerblicher und kunstgewerblicher Schulen im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung), Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dipl. Wirtsch.-Ing. Wilfried Sihn (Geschäftsführer der Fraunhofer Austria Research GmbH und Vorstand des Instituts für Managementwissenschaften, Betriebstechnik und Systemplanung an der TU Wien) und Mag. (FH) Helmut Weinwurm (Vorstandsvorsitzender der Robert Bosch AG und Repräsentant der Bosch-Gruppe in Österreich).

15 Jahre Technik fürs Leben-Preis

Mit dem Technik fürs Leben-Preis hat die Bosch-Gruppe in Österreich eine Initiative ins Leben gerufen, die bereits seit 15 Jahren junge Talente fördert und bei ihrem Start ins Berufsleben unterstützt. Insgesamt 822 Projekte von über 3 100 Schülerinnen und Schülern wurden eigenen Angaben zufolge zum größten unternehmensinitiierten HTL-Wettbewerb Österreichs eingereicht. Nur die besten Arbeiten werden ausgezeichnet. „Der Name ist dabei Programm: ´Technik fürs Leben´ steht für zuverlässige, gut durchdachte und innovative Lösungen, die unser Leben erleichtern“, so Helmut Weinwurm, Vorstandsvorsitzender der Robert Bosch AG und Repräsentant der Bosch-Gruppe in Österreich. „Auch im Jubiläumsjahr hat sich wieder gezeigt: Wenn Österreichs HTL-Talente Anwendungen für den Alltag und damit Technik fürs Leben entwickeln, sind dem Ideenreichtum keine Grenzen gesetzt.“ Viele Monate lang arbeiteten die HTL-Schülerinnen und -Schüler an ihren Einreichungen, bevor sie schließlich von einer prominent besetzten Jury beurteilt wurden.

Die Bedeutung von Wettbewerben wie dem Technik fürs Leben-Preis unterstrich Juror Dipl.-Ing. Wolfgang Kern, Leiter der Abteilung I/11 technischer, gewerblicher und kunstgewerblicher Schulen im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung: „Mit einer Teilnahme geben angehende HTL-Absolventinnen und Absolventen eine erste Visitenkarte ab und zeigen, was sie alles schon leisten können, wo die Reise hingeht und was sie ausprobieren möchten. Andererseits bieten solche Wettbewerbe eine Plattform, sodass die Öffentlichkeit aufmerksam wird auf die Leistungen der HTL-Talente. Zudem erhalten die Teilnehmenden motivierendes Feedback. Sozusagen eine Win-Win-Win-Situation für alle Beteiligten.“


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