Volles Haus im Oktogon der Wirtschafskammer: Der VÖSI Software Day verzeichnete mit rund 200 Besucherinnen und Besuchern einen neuen Besucherrekord. [...]
„Um digitale Transformation zu ermöglichen, braucht es eine gute Zusammenarbeit zwischen Management, Fachabteilungen, IT und externen Umsetzungs-Partnern – das ist eine Reise und ständige Weiterentwicklung“, betonte Peter Lieber, Präsident des Verbands Österreichischer Software Industrie (VÖSI) und spielte damit auf das Motto des diesjährigen Software Days 2019 an: „Enable Digital Transformation – It´s not a project, it´s a journey“.
Österreich ist ein Mittelstandsland, „daher ist es wichtig, auch KMUs auf dieser Reise mitzunehmen“, stellte Alfred Harl, Spartenobmann der WKÖ Sparte IC und des Fachverbands UBIT (Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie) in seiner Eröffnungsrede fest. Harl präsentierte in diesem Zusammenhang auch die neue Initiative KMU Digital: „Mit dieser Initiative wollen wir KMU ganz konkret unterstützen, die Digitalisierung im eigenen Unternehmen erfolgreich umzusetzen.“ Das Programm hat zwei Teile: Beratungsförderung und Umsetzungsförderung. Damit werden Klein- und Mittelbetriebe aller Branchen gezielt und ganz ihren individuellen Bedürfnissen entsprechend mit digitalen Tools vertraut gemacht. Die Betriebe können Status- und Potenzialanalysen sowie als Vertiefung Strategieberatungen in Anspruch nehmen. Dabei können Tools mit unterschiedlichen Schwerpunkten gewählt werden (z.B. Geschäftsmodelle und Prozesse, E-Commerce und Online Marketing, IT-Security). Der VÖSI unterstützt ausdrücklich die neue KMU Digital Initiative, die Mitte Oktober startet. „Die heimische IT- und SW-Branche steht als Partner zur Verfügung, damit erfolgreiche Digitalisierung in den Unternehmen gelingt“, so VÖSI-Präsident Peter Lieber.
„Neurowissenschaftlich gesehen ist die Geschwindigkeit mit der sich die Digitalisierung bewegt zu schnell für unser biologisches Gehirn. Das ist sicherlich die größte Herausforderung dabei. Der Software Day soll mehr Licht in den Nebel der Digitalisierung bringen – ich glaube, das ist uns diesmal besonders gut gelungen. Bei dieser digitalen Reise geht es vor allem um uns Menschen – this world is an amazing place!“, unterstrich Nahed Hatahet, VÖSI Vorstand und CEO bei HATAHET Productivity Solutions.
An Nachhaltigkeit denken
In ihrer Keynote zum Thema „Digitale Zukunftskunst – Digitalisierung und Nachhaltigkeit zusammendenken“ gingen Uwe Schneidewind vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie und Tochter Clara Schneidewind vom Institut für Logic and Computation an der TU Wien auf ökologische und soziale Herausforderungen des 21. Jahrhunderts ein, die durch die Digitalisierung und technologische Transformation entstehen. Uwe Schneidwind zeigte die enorme Dynamik des digitalen Zeitalters aus und verwies auf die Bedeutung von nachhaltig digitalisierten Gesellschaften für unsere Zukunft. „Viele Leute haben gerade bei der Blockchain-Technologie einen hohen Energieverbrauch im Kopf – das ist natürlich ein großer Konflikt zu Nachhaltigkeit“, verdeutlichte Clara Schneidewind das Spannungsfeld zwischen digitalen Möglichkeiten und Nachhaltigkeit. Sie versuchte aber am Beispiel der Blockchain Technologie darzustellen, dass auch neue Softwarearchitekturen für eine nachhaltige Entwicklung gut genutzt werden können. „Transparenz, Dezentralisierung und Partizipation sind die großen Vorteile der Blockchain-Technologie, daraus ergeben sich ganz viele spannende Anwendungsmöglichkeiten, auch im Sinne einer nachhaltigen Gesellschaft als demokratisches Partizipationsinstrument“, so Schneidewind.
In den fünf parallelen Tracks Innovation, Business, Technologie und heuer neu Nachhaltigkeit und Innovation kamen über 40 Speaker zu Wort. Für eine unterhaltsame, aber fachlich fundierte Moderation der Tracks sorgten die fünf IT-Journalisten Wolfgang Franz/transform! und COMPUTERWELT, Peter Färbinger/E3Magazin, Rudolf Felser/NewBusiness, Martin Szelgrad/Report sowie Christine Wahlmüller/COMPUTERWELT und it&tbusiness. Die beiden neuen Tracks Nachhaltigkeit (unter Leitung von VÖSI-Nachhaltigkeitsexperten Rüdiger Maier) sowie der Talente (unter Leitung von VÖSI Vorstand Ben Ruschin, Gründer und CEO von WeAreDevelopers) wurden von den Teilnehmern sehr positiv aufgenommen.
IT-Recruiting: Neue Wege notwendig
„Ich freue mich, dass die Dringlichkeit rund um das Thema IT-Recruiting und das Bewusstsein, hier neue Wege gehen zu müssen, in den Köpfen vieler Arbeitgeber angekommen zu sein scheint“, zog VÖSI Vorstand Ben Ruschin zufrieden Bilanz zum ersten VÖSI Talents Day. „Umso mehr freuen wir uns, das Thema „Talente“ beim VÖSI Software Day 2020 wieder in den Vordergrund zu stellen, denn unsere Aufgabe, Österreich von seiner aktuellen Position als Schlusslicht unter den IT-Arbeitgebern nach vorne zu bringen, ist noch lange nicht vollbracht. Darin sehe ich die Aufgabe in meiner Rolle als VÖSI Vorstand: Die Arbeitgeber müssen verstehen, wie ihre internationale Konkurrenz arbeitet und dass sie ohne die notwendigen IT-Fachkräfte keine Markführerschaft erreichen bzw. halten werden können“, erklärte Ruschin.
Im Ausstellungsbereich des VÖSI Software Day 2019 präsentieren sich u.a. AIT, Avesor, HATAHET productivity solutions, Sparx Systems, die neue deutsche IT-Fachmesse Twenty2X, Firestart, Infrasoft sowie die Weiterbildungsinstitutionen ETC und Conect. Neben dem umfangreichen Vortragsprogramm blieb in den Pausen genügend Zeit zum Netzwerken. Nach der spannenden Closing Keynote von Gertraud Leimüller, Geschäftsführerin von winnovatin consulting, zum Thema „Die drei Todessünden der Innovation“ – das sind übrigens Stolz, Gier und Trägheit – gab es noch ein geselliges gemeinsames Weißwurstessen.
Save the Date!
Vor dem Software Day ist nach dem Software Day. Der Termin für den Software Day 2020 steht bereits fest: Der Software Day 2020 findet am 7. Oktober 2020 wieder in der WKÖ statt. Als Neuerung ist eine Kooperation mit dem deutschen IT-Unternehmertag geplant. Neu hinzu kommt auch eine Länderpartnerschaft. Das Partnerland 2020 wird Kanada sein.
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