Biegen, nicht brechen: RISC Software optimiert Biegeprozesse für TRUMPF

Um aus mehreren Milliarden Möglichkeiten eines Biegeprozesses in der Fertigungstechnik die optimale auszuwählen, kommt ein Optimierungsalgorithmus von RISC Software zum Einsatz. Was durch einfaches Ausprobieren nicht in einem Menschenleben machbar wäre, erledigt die Software in Minuten. [...]

Mit ihren Produkten aus den Bereichen Werkzeugmaschinen/Elektrowerkzeuge und Lastertechnik/Elektronik gehört die deutsche TRUMPF Gruppe zu den weltweit führenden Herstellern von Fertigungstechnik. Neben Laserschneiden und Stanzen sind Biegemaschinen eine der Produktklassen der TRUMPF Werkzeugmaschinen. Diese Abkantpressen sowie Biegeroboter und lasergehärtete Abkantwerkzeuge werden von der TRUMPF Maschinen Austria GmbH + Co.KG, dem Kompetenzzentrum der Biegetechnologie der TRUMPF Gruppe, produziert.

Für die Programmierung ihrer Werkzeugmaschinen werden von TRUMPF passende Softwarelösungen zur Verfügung gestellt. Eine Vielzahl von automatisierten Prozessschritten unterstützt die gesamte Fertigung von der Erstellung der Geometrie des Werkstücks bis zum fertigen NC-Programm für die Biegemaschine. Genau hier kommt ein innovativer und leistungsfähiger Optimierungsalgorithmus von RISC Software zum Einsatz. Vollautomatisch werden unzählige Entscheidungen getroffen um ein ideales Biegeprogramm für ein Werkstück zu erstellen. Seit der Gründung im Jahr 1992 forscht und entwickelt die RISC Software GmbH für die Wirtschaft. Das Unternehmen steht zu 80 Prozent im Eigentum der Johannes Kepler Universität Linz sowie zu 20 Prozent im Eigentum der Upper Austrian Research GmbH (Land OÖ).

MATHEMATIK FÜR DIE LÖSUNG

Viele untereinander abhängige Einflussfaktoren müssen beim Biegeprozess beachtet werden. Die Reihenfolge der zu biegenden Kanten spielt eine große Rolle. Ungünstig gewählt, kann es schnell zu Kollisionen während des Biegevorganges kommen. Auch die Richtung des Werkstückes beim Einlegen muss berücksichtigt werden. Sehr komplex stellt sich auch die Wahl und Positionierung der passenden Abkantwerkzeuge dar. Die faktoriell anwachsende Menge an möglichen Lösungen ermöglicht Zahlenspiele, die die enorme Komplexität der Optimierungsaufgabe veranschaulichen: Bei einem Werkstück mit 8 Biegekanten und 8 möglichen Werkzeugen ergeben sich mehr als 20 Milliarden Möglichkeiten. Während für ein einfaches Ausprobieren aller Möglichkeiten ein Menschleben nicht ausreicht, schafft es der Optimierungsalgorithmus der RISC Software GmbH in ein paar Minuten die optimale Lösung zu finden.

Die Kooperation zwischen TRUMPF und RISC besteht seit sieben Jahren und auch die Entwicklung des Optimierungsalgorithmus ist noch nicht abgeschlossen. In enger Zusammenarbeit mit der TRUMPF-Zentrale bei Stuttgart und TRUMPF Maschinen Austria wird die Qualität der errechneten Lösungen durch neue Anforderungen weiter vorangetrieben. (pi)


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*