Big Data bestimmt Standorte für Wasserkraftwerke

Forscher an der University of Leicester entwickeln zusammen mit dem Industriepartner High Efficiency Heating derzeit eine Software, die die Nutzung von Wasserkraft in Großbritannien revolutionieren soll. Das System greift auf Big-Data-Analysen zurück - unter anderem auf Satellitenbilder, um automatisch optimale Standorte für Kleinkraftwerke an Flüssen zu finden. Das könnte die Nutzung erneuerbarer Energien erleichtern. [...]

„Wir sprechen hier potenziell von tausenden günstigen Turbinen mit zehn bis 20 Kilowatt, installiert an urbanen Flüssen, nahe am Verbraucher und nahe an problemfreien Netzanbindungspunkten“, erklärt Projektberater Martyn Cowsill. Um ein Netz solcher Kleinkraftwerke sinnvoll zu ermöglichen, müssten Standorte leicht gefunden werden. Eben das soll die Software ermöglichen. Die Projektpartner haben dabei zunächst eine Machbarkeitsstudie am River Tame bei Manchester durchgeführt und eine Reihe von Lösungen für vorgegebene Turbinenkonfigurationen gefunden.

Die Idee für das Projekt kam ursprünglich von High Efficiency Heating. Die Firma hat sich an damit an Big-Data-Experten der Universität gewandt. Denn um automatisiert geeignete Standorte für Kleinkraftwerke zu finden, müssen große Datenberge bewältigt werden. „Unser Tool nutzt beinahe 30 Datensätze nationaler Größe, die kostenlos verfügbar sind“, so Kevin Tansey, Lektor für Fernerkundung an der University of Leicester. Dazu zählen gute Höhendaten der staatlichen Environmental Agency, die eine Abschätzung des Gefälles erlauben.

Die Ergebnisse erster Feldtests am River Tame im Oktober 2014 verliefen Tansey zufolge sehr gut. Die Lösung sei auch alltagstauglich. „Wir haben ein sehr visuelles, sehr interaktives Nutzerinterface in Google Earth erstellt, das die verschiedenen Lösungen an unterschiedlichen Standorten und ihre Kosten zeigt“, erklärt Tansey. Damit ist es leicht, Auswertungen auch vor Ort bei Landbesitzern oder Turbinenherstellern zu zeigen. „Wir können das Tool nutzen, um mögliche Standorte an jedem beliebigen Flussabschnitt im Land zu zeigen“, so der Forscher.

Die Projektpartner sind vom Potenzial der Lösung überzeugt, da sie einen einfacheren Zugang zu Wasserkraft bietet. Denn die Standortfindung für kleine Wasserkraftwerke wird viel schneller und günstiger. Das könnte sich im Ökostrom-Zeitalter doppelt rentieren. „Wasserkraft ist eine Stufe besser als Solar oder Wind, weil Flüsse rund um die Uhr laufen“, unterstreicht Cowsill. Die Anlagen können Strom also genau dann liefern, wenn er benötigt wird. Ein Zwischenspeichern ist im Gegensatz zu Wind- und Solarenergie nicht nötig. (pte)


Mehr Artikel

News

KI in der Softwareentwicklung

Der “KI Trend Report 2025” von Objectbay liefert Einblicke, wie generative KI entlang des Software Engineering Lifecycle eingesetzt wird. Dafür hat das Linzer Softwareentwicklungs-Unternehmen 9 KI-Experten zu ihrer Praxiserfahrung befragt und gibt Einblicke, wie der Einsatz von KI die IT-Branche verändert wird. […]

News

F5-Studie enthüllt Lücken im Schutz von APIs

APIs werden immer mehr zum Rückgrat der digitalen Transformation und verbinden wichtige Dienste und Anwendungen in Unternehmen. Gerade im Zusammenhang mit kommenden KI-basierten Bedrohungen zeigt sich jedoch, dass viele Programmierschnittstellen nur unzureichend geschützt sind. […]

News

VINCI Energies übernimmt Strong-IT

VINCI Energies übernimmt Strong-IT in Innsbruck und erweitert damit das Leistungsspektrum seiner ICT-Marke Axians. Strong-IT schützt seit mehr als zehn Jahren Unternehmen gegen digitale Bedrohungen, während Axians umfassende IT-Services einbringt. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*