Big Data und Weiterbildungen für IT-Fachkräfte

Unternehmen stehen immer größere Datenmengen zur Verfügung. Jede Transaktion übermittelt Daten. Doch wem nützen diese riesigen Datenmengen, wenn sie nicht analysiert, ausgewertet und dargestellt werden können? Die Fraunhofer Academy hat dazu verschiedene Fortbildungsmodule im Rahmen des "Data Scientist" in ihr Weiterbildungsangebot aufgenommen. [...]

Firmen, die das Potential von Big Data erkennen und nutzen, können die Qualität ihrer Produkte steigern, die Herstellung effizienter gestalten oder auch völlig neue Produkte und Dienstleistungen entwickeln. Vielen Unternehmen fehlen jedoch die Kompetenzen, die zum Aufbau von Big-Data-Know-how notwendig sind. Deshalb hat die Fraunhofer Academy verschiedene Fortbildungsmodule im Rahmen des „Data Scientist“ in ihr Weiterbildungsangebot aufgenommen. Die einzeln buchbaren Module werden in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS angeboten.

Der Fokus liegt dieses Jahr neben dem neuen Seminar „Requirements Engingeering“ auch auf dem Kurs „TeleTrusT Information Security Professional (T.I.S.P.)“. Immer mehr Unternehmen realisieren das Potenzial der heute verfügbaren Datenmengen. Mit prädiktiven Modellen gewinnen sie aus den Daten Prognosen für Entscheidungen und Maßnahmen in allen Geschäftsbereichen. Für diese Teams sind „Data Scientists“, die Konzepte und Techniken aus Informatik, Statistik und Mathematik zu nutzen wissen, enorm gefragt. „Eine Studie, die das Fraunhofer IAIS im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi)durchgeführt hat, zeigt, dass vielen Unternehmen genau diese Kompetenzen fehlen. Die Fraunhofer Academy hat deshalb die Modulreihe zum ‚Data Scientist‘ in ihr Weiterbildungsprogramm aufgenommen“, erklärt Roman Götter, Leiter der Fraunhofer Academy. »In den einzelnen Modulen vermitteln wir theoretisch fundiert die wesentlichen Grundlagen, Vorgehensweisen und Best Practices für den Umgang mit Big Data, dabei halten wir hohe Standards bei Datenschutz und Datensicherheit ein. Das vermittelte Wissen stammt von der Fraunhofer-Allianz Big Data und ist somit auf dem aktuellsten Stand der Forschung und Praxis“, so Götter weiter.

In zwölf einzeln buchbaren Modulen können sich Business Developer, Analysten, Data Manger und Application Developer, je nach Vorkenntnissen weiter qualifi zieren. Die Teilnehmenden lernen u.a. die wesentlichen Grundlagen, Methoden und Tools der modernen Datenanalyse kennen, erfahren welche Datenmodelle und Softwarearchitekturen für die Integration verschiedener Datentypen geeignet sind und wie man Firmendaten übersichtlich und verständlich präsentiert und organisiert.

„Die ein- bis dreitägigen Seminare werden mit jeweils maximal zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmern und zwei Dozenten durchgeführt. Dadurch können individuelle Fragen gestellt und spezifische Anwendungsfälle in der Gruppe diskutiert werden“, erklärt Götter das Lernkonzept des „Data Scientist“. Weitere Informationen dazu finden sich hier.

WEITERE KURSE
Eine systematische und gründliche Anforderungsanalyse (Requirements Engineering) ist der entscheidende Faktor, um heutzutage bei der Entwicklung von Software und anderen Produkten erfolgreich zu sein. Dabei müssen die Ziele und Anforderungen von Kundenorganisationen und Endbenutzern, aber auch von Entwicklungsingenieuren explizit erfasst und in Einklang gebracht werden. Die Fraunhofer Academy bietet in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE das dreitägige Seminar „Certified Professional for Requirements Engineering – Foundation Level“ an. Dieses richtet sich an Anforderungsingenieure, Softwarearchitekten, Business-Analysten, Qualitätsmanager, Entwicklungsleiter, Softwareentwickler, Projektleiter,Ingenieure mit Schwerpunkt Softwareentwicklung und Personen, die ein allgemeines Grundwissen im Requirements Engingeering erwerben möchten.

Der Tele TrusT Information Security Professional (T.I.S.P.) ist der einzige standardisierte Bildungsnachweis für geprüfte IT-Sicherheitsexperten, der deutsche und europäische Besonderheiten berücksichtigt. Das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT bietet den einwöchigen Kurs „Informationssicherheit T.I.S.P“, der diesen Standards entspricht. Das Seminar richtet sich an IT-Experten, wie beispielsweise Information Security Officers, IT-Auditoren, Datenschutz-Verantwortliche, Leiter für IT- und TK-Sicherheit oder Produktverantwortliche für IT-Sicherheit, die bereits über drei Jahre Berufserfahrung verfügen. Neben allgemeinen Grundlagen zur IT-Sicherheit vermittelt das Seminar auch intensives Wissen über Netzwerksicherheit, Kryptographie, Sicherheitsmanagement, rechtliche Grundlagen und Systemsicherheit. Im Anschluss an das Weiterbildungsprogramm kann das T.I.S.P.-Expertenzertifikat in einer Prüfung erworben werden.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*