Zwei von drei Unternehmen in Deutschland haben 2016 Cloud-Services eingesetzt. Auch kleinere Betriebe verliehen offenbar ihre Scheu, Daten in die Cloud auszulagern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Bitkom Research im Auftrag der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG. [...]
Der Anteil der Cloud-Nutzer in deutschen Unternehmen ist im Vergleich zum Jahr 2015 von 54 auf 65 Prozent gestiegen, berichtet Bitkom Research im „Cloud Monitor 2017“. 2014 lag der Wert noch bei 44 Prozent. Für die Studie befragte die Tochter des ITK-Branchenverbands Bitkom 554 Unternehmen aus verschiedenen Branchen mit mindestens 20 Mitarbeitern. Zu den Interviewten zählten sowohl Geschäftsführer als auch IT-Leiter und CIOs.
Vor allem kleinere Unternehmen holen demnach auf. So ist die Cloud-Nutzung in Betrieben mit 20 bis 99 Mitarbeitern um 12 Prozentpunkte auf 64 Prozent gestiegen. In Unternehmen mit 100 bis 1.999 Mitarbeitern legte der Einsatzgrad um 7 Punkte auf 69 Prozent zu. Bei großen Unternehmen ab 2.000 Mitarbeitern sank der Anteil der Cloud-Nutzer dagegen um 2 Punkte auf 67 Prozent.
Private Cloud mit externem Dienstleister bevorzugt
Die meisten Befragten bevorzugen offenbar eine Private Cloud. Nutzten 2015 noch 38 Prozent der Unternehmen Services aus einer privaten Cloud, waren es 2016 schon 44 Prozent. Eine Mehrheit betreibt diese Variante allerdings nicht in Eigenregie, sondern setzt auf externe Dienstleister.
Zuwachsraten sehen die Studienautoren auch in Sachen Public Cloud. 29 Prozent der Unternehmen setzten 2016 entsprechende Services ein, 2015 waren es 26 Prozent und im Jahr davor nur 16 Prozent. Das populärste Public-Cloud-Segment in Deutschland ist Software as a Service (SaaS); rund 49 Prozent der Nutzer arbeiten mit einschlägigen Anwendungen. Am häufigsten geht es dabei um Büro-Software. Aber auch Sicherheitslösungen und Collaboration-Tools spielten eine wichtige Rolle.
Fast ebenso verbreitet wie Software-as-a-Service sind Infrastrukturdienste (IaaS). So nutzten 2016 rund 47 Prozent der Unternehmen Services wie Rechenleistung oder Speicher aus der Cloud. 28 Prozent greifen zudem auf Entwicklungs-Tools und -Plattformen (PaaS) zurück. Immerhin 23 Prozent lagern sogar ganze Geschäftsprozesse aus (Business Process as a Service).
*Wolfgang Herrmann ist Deputy Editorial Director bei Computerwoche.
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