Der angeschlagene Smartphone-Pionier Blackberry ist bei der Suche nach einem Käufer offenbar auch mit SAP und Google in Kontakt getreten. [...]
Zudem spreche das Management um den deutschen Konzernchef Thorsten Heins mit dem US-Netzwerkausrüster Cisco über einen kompletten oder teilweisen Verkauf, hieß es. Vor allem das Server-Netz und die Patente gelten als interessant.
Ein solches Geschäft wäre eine Alternative zu dem 4,7 Mrd. Dollar schweren Verkauf an eine Investorengruppe um den Finanzdienstleister Fairfax, mit welcher der kanadische Konzern kürzlich dazu eine vorläufige Vereinbarung geschlossen hatte. BlackBerry bat potenzielle strategische Investoren, bis Anfang kommender Woche Interessensbekundungen abzugeben, wie aus den Kreisen verlautete. Darunter seien auch der US-Chipriese Intel sowie die südkoreanischen Smartphone-Hersteller Samsung und LG.
Ob es zu Angeboten kommt, war aber zunächst unklar. Dem Vernehmen nachgibt es vor allem ein Interesse an dem als besonders sicher geltenden Servernetz und den Patenten, die womöglich dem deutschen Software-Konzern SAP ins Auge stechen könnten. Gleiches könnte für den Internetriesen Google gelten, der nicht zuletzt deswegen schon den ebenfalls abgestürzten Handy-Pionier Motorola übernommen hat. Finanzinvestoren wie Cerberus Capital hätten bereits Interesse signalisiert, hieß es weiter.
Interessenten werden aber wohl Vorsicht walten lassen. Denn der Wert der Patente und Lizenzvereinbarungen dürfte sich in den kommenden eineinhalb Jahren halbieren, wie jüngst aus Unternehmensunterlagen hervorging. Analysten schätzen den Wert des Servernetzes zur Verarbeitung verschlüsselter Nachrichten auf drei bis 4,5 Mrd. Dollar (bis 3,31 Mrd. Euro). Die Patente könnten demnach zwei bis drei Milliarden Dollar wert sein. Zudem verfüge BlackBerry über Reserven und Beteiligungen in Höhe von 3,1 Mrd. Dollar. (apa)
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