Blackberry will sein Software-Portfolio im Bereich Enterprise Mobility Management (EMM) mit der Übernahme von Good Technology ergänzen. [...]
Die Good-Technologien für unter anderem Containerisierung und sichere Apps lässt sich der kanadische Smartphone-Pionier einer Mitteilung zufolge 425 Millionen Dollar in bar kosten. Blackberry stellt ferner die Good-Fähigkeiten in den Bereichen Multi-OS-Mangement mit Schwerpunkt iOS heraus und lobt Möglichkeiten der Good-Plattform „Dynamics“ wie Verschlüsselung auf App-Ebene, ausgefuchste Data Loss Prevention sowie sichere Kommunikation zwischen Anwendungen.
„Mit der Übernahme von Good wird Blackberry eines der größten Probleme von CIOs speziell in regulierten Branchen besser lösen können: die sichere Verwaltung von Geräten über alle Plattformen hinweg“, erklärte Blackberry-CEO John Chen, der den zwischenzeitlich schwer angeschlagenen Hersteller verstärkt auf Kurs Software und Enterprise steuert. Mit noch besseren Cross-Platform-Fähigkeiten müssten Blackberry-Kunden keine Kompromisse bei der Wahl ihrer mobilen Betriebssysteme, Deployment-Modelle oder dem Schutz von Privatsphäre und Daten machen. Good habe wie auch Blackberry eine starke Präsenz in Unternehmen und Behörden weltweit, Blackberry werde mithin auch seine Vertriebs- und Distributionsmöglichkeiten ausbauen und in der Folge seine Erlöse mit Unternehmenssoftware steigern.
Good steckt noch in einem Patentrechtsstreit mit dem Marktbegleiter MobileIron und musste Anfang des Jahres signifikant Stellen abbauen. Mit der Übernahme durch Blackberry setzt sich die Konsolidierung im EMM-Markt weiter fort – in der Vergangenheit waren mit Zenprise (Citrix), Fiberlink (IBM) und AirWatch (VMware) bereits drei wichtige Anbieter von größeren IT-Firmen übernommen worden. Good selbst hatte im Mai 2014 Börsenpläne geschmiedet, ein Nasdaq-IPO dann aber wegen der schlechten Marktentwicklung wieder auf Eis gelegt und sich stattdessen im September 2014 weitere 80 Millionen Dollar von Investoren geholt.
Auf der Kundenliste von Good stehen mehr als 6200 Firmen, darunter mehr als die Hälfte aller Fortune-100-Konzerne (darunter alle Banken, Luftfahrt- und Rüstungsfirmen aus den Fortune 100). Blackberry seinerseits bedient nach eigenen Angaben alle G7- und 16 von 20 G20-Regierungen, jeweils die zehn größten Banken und Anwaltskanzleien weltweit sowie die Top 5 größten Gesundheitsanbieter, Investment-Dienstleister und Öl- und Gas-Firmen.
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