START:IP ist eine Initiative des Universitären Gründerservice INiTS, bei der patentierte Erfindungen österreichischer Universitäten und Fachhochschulen potentiellen Gründerinnen und Gründern vorgestellt werden, um daraus Produkte und Geschäftsmodelle zu entwickeln. [...]
Bereits die Premiere des „START:IP Team Building“ Events, bei der Forscher heimischer Universitäten erstmals ihre Erfindungen Gründerpersönlichkeiten vorstellten und sich mit diesen über deren Vermarktungspotential austauschten, war ein voller Erfolg.
Nach einem mehrmonatigen Scoutingprozess, in dem gemeinsam mit den Technologietransferstellen der heimischen Forschungseinrichtungen an die 40 Hightech-Erfindungen ausgewählt wurden, kamen 14 dieser Patente in die engere Auswahl. Am „START:IP Team Building Event“, der am 16. Oktober im Kuppelsaal der TU Wien stattfand, wurden diese Erfindungen schließlich mit potentiellen Gründern zusammengebracht, die am besten zu diesen passten.
Gründer und Erfinder zusammenbringen
Anders als bei herkömmlichen Gründerinitiativen, bei denen Gründer und Erfinder entweder ein und dieselbe Person sind oder aber beide Rollen in einem Gründerteam realisiert werden, versucht die Initiative START:IP ungenutzte Erfindungen einerseits und Gründerpersönlichkeiten, die selbst keine Gründungsidee haben, zu verbinden. An österreichischen Forschungs- und Bildungseinrichtungen wird jährlich eine Reihe von Erfindungen gemacht, die einer Vermarktung harren. Nicht jeder Forscher fühlt sich nämlich zum Unternehmer berufen, erkennt mitunter das kommerzielle Potenzial seiner Erfindung nicht oder wagt aus anderen Gründen den Weg in die Selbständigkeit.
Andererseits gibt es Unternehmerpersönlichkeiten – Serial Entrepreneurs oder erfahrene Manager – die zwar gründen wollen, denen es aber an der zündenden Idee fehlt. START:IP ist sozusagen das „Missing Link“ zwischen beiden Seiten. Außerdem unterstützt die Initiative die universitären Technologietransferstellen bei ihrem Auftrag, Diensterfindungen einer Verwertung, beispielsweise in Form einer Auslizenzierung zuzuführen.
Am „START:IP Team Building Event“ hatten die Forscher Gelegenheit, nicht nur ihre Erfindungen vorzustellen, sondern auch unmittelbar Feedback zu erhalten, was eine mögliche Verwertung betrifft. Im Speed-Dating-Format waren Forscherinnen und Forscher angehalten, die Besonderheiten ihrer jeweiligen Erfindungen potentiellen Interessenten zu erklären und schmackhaft zu machen.
Gastvorträge zur Bestimmung von Anwendungsmöglichkeiten und Verwertung
Neben Gastvorträgen, zum Beispiel von Serial Entrepreneur Gottfried Himmler oder Programmmanager Wolfgang Kreppel vom Forschungsförderungsfonds FFG, waren gemeinsame Arbeitsgruppen von Erfindern und Gründern ein wichtiger Baustein des arbeitsintensiven Tages. Hier ging es einerseits um mögliche Anwendungsfelder der Technologie, Brainstorming zu Geschäftsideen aber auch um das Ausloten von gemeinsamen oder unterschiedlichen Interessen in einem möglichen Verwertungsprozess.
Der Projektverantwortliche Markus Pietzka zog eine positive Zwischenbilanz: „Nicht nur konnten für beinahe alle 14 vorgestellten Technologien interessierte Gründer gefunden werden, die nun drei Monate Zeit haben, an einem möglichst erfolgsversprechenden Business Model zu arbeiten. Auch für jene Hightech-Projekte bzw. ihre Erfinder/innen, für die sich in dieser Phase von START:IP kein Entrepreneur gefunden hat, war der Tag ein großer Gewinn. Selten nämlich bekommt ein Wissenschaftler direktes Feedback vom Markt.“
Auch Irene Fialka, CEO des Gründerservice INiTS, zeigte sich mit dem Verlauf von START:IP und den Ergebnissen des Team-Building-Events im Speziellen zufrieden: „Dass wir mit unserer Initiative richtig liegen, zeigen die positiven Reaktionen aller Beteiligten – der Forscherinnen und Forscher, der Gründerinnen und Gründer und der Technologietransferstellen. Ganz besonders freuen mich aber das Interesse und die positive Resonanz der internationalen Gäste aus Deutschland, Tschechien und Ungarn. Angesichts dieser Tatsache ist für das nächste Jahr nicht nur eine Fortführung und nationale Ausweitung, sondern sogar ein Kooperation mit Hochschuleinrichtungen aus dem benachbarten Ausland denkbar.“
START:IP könnte somit einen wichtigen Beitrag zur weiteren Aufwertung Wiens bzw. anderer österreichischer Hochschulstädte zu zentraleuropäischen Startup- und Wissenschafts-Hot Spots leisten.
Alle vorgestellten Technologien finden sich unter https://startip.eu/technologien. Den Ablauf der Initiative START:IP mit dem Finale im Jänner 2018 finden Interessierte unter https://startip.eu/ablauf.
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