Trotz Krisen steigert der österreichische Business-Software-Hersteller BMD Systemhaus den Umsatz dank Fokus auf Innovation und Kundennutzen auf 97 Millionen Euro – ein Plus von über 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. [...]
Der kontinuierliche Fokus auf Innovation und Kundennutzen habe sich einmal mehr ausgezahlt, freut sich Markus Knasmüller, Geschäftsführer der BMD: „Wir investieren gezielt in zukunftsweisende Technologien wie Künstliche Intelligenz, nachhaltige Softwarelösungen und moderne Arbeitswelten. Das kommt unseren Kundinnen und Kunden ebenso zugute wie unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Unsere Innovationsstrategie trägt Früchte – besonders im Bereich der KI-gestützten Prozessautomatisierung, der digitalen HR-Lösungen und beim Ausbau unserer ESG-Angebote.“ Zudem investiere man gleichzeitig weiterhin gezielt in das Partnernetzwerk und den Ausbau der internationalen Präsenz, so Knasmüller.
Im Wirtschaftsjahr 2024/2025, das von April 2024 bis März 2025 reicht, erzielte BMD der krisengeschüttelten Wirtschaft zum Trotz ein überzeugendes Ergebnis. „Der Umsatz des Unternehmens lag im Geschäftsjahr 2024/2025 bei 97 Millionen Euro, was einem Anstieg von über 8 Prozent gegenüber dem Wirtschaftsjahr 2023/2024 entspricht“, erläutert Knasmüller. Im Konzern ist man sogar zum ersten Mal wohl neunstellig. Da der April 2025 für BMD außergewöhnlich gut verlief, ist Knasmüller überzeugt, dass man heuer die 100-Millionen-Umsatzgrenze durchbrechen werde.
Insgesamt zählt BMD gegenwärtig über 30.000 Unternehmen, Steuerberater/innen und Wirtschaftsprüfer/innen in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Tschechien, Ungarn und der Slowakei. Allein letztes Jahr verzeichnete BMD 1.500 Neukunden. Besonders positiv sie, so Knasmüller, dass sich die Zuwächse über alle Bereiche (Handelswaren, Software, Schulungen, Wartung, Technik, Seminare) erstreckten – und das sowohl im Auftragseingang als auch in der Cloudlösung und bei den angebotenen Dienstleistungen. Die BMD Akademie bietet zudem ein umfassendes Onlineangebot und konnte zahlenmäßig auch 2024/2025 mit über 15.400 Teilnehmenden an Akademieseminaren und -webinaren punkten.
Beeindruckend ist auch die Entwicklung des Umsatzes und der Mitarbeiter: Die Mitarbeiterzahl konnte jedes Jahr gesteigert werden, derzeit hält man bei 824 Mitarbeitenden. „Das Ziel ist 10 Prozent Umsatzwachstum und 5 Prozent Mitarbeiterwachstum“, sagt Markus Knasmüller, doch man beschäftige ausschließlich hochqualifizierte Mitarbeitende und daher sei dieses Ziel aufgrund des Fachkräftemangels schwer zu erreichen, so der BMD-Geschäftsführer.
Neue Entwicklungen
ViDA: Das Mehrwertsteuer-Modernisierungspaket (VAT in the digital age) ist am 11. März 2025 vom Rat der europäischen Union endgültig verabschiedet worden. BMD Geschäftsführer Markus Knasmüller ist sowohl von der KSW als auch der WKO als Experte in verschiedene Gremien entsendet worden, etwa auch Anfang April zum Fiscalis-Workshop der EU (siehe etwa www.vatcalc.com/eu/eu-2028-digital-reporting-requirements-drr-e-invoice/). Der große Wurf, nämlich die Einführung strukturierter digitaler Rechnungen, blieb vorläufig aus: Erst mit Juli 2030 (anstatt der ursprünglich anvisierten Einführung bereits im Jahr 2024) und das auch nur im innergemeinschaftlichen Verkehr, sind diese verpflichtend. Der nationale Gesetzgeber kann hier aber schon früher tätig werden, etwa ist in Deutschland schon seit Jahresbeginn der Empfang von digitalen Rechnungen verpflichtend, ab 2027 dürfen nur mehr digitale Rechnungen versendet werden. Jedenfalls ist BMD laut Knasmüller dafür bereits seit sage und schreibe 20 Jahren bestens vorbereitet: Rechnungen von BMD können mit einem Knopfdruck verbucht werden. Jeder BMD Warenwirtschaftskunde hat die Möglichkeit diese Rechnungen auch so zu versenden.
EU-Transparenzrichtlinie: Diese Richtlinie ist im Juni 2023 in Kraft getreten und ist bis Juni 2026 in österreichisches Recht umzusetzen. Ziel ist es, den Grundsatz des gleichen Lohns für gleiche oder gleichwertige Arbeit zu stärken. Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten müssen einer zuständigen nationalen Behörde jährlich über den Gender Pay Gap in ihrer Organisation Bericht erstatten und Maßnahmen ergreifen, wenn dieser 5 Prozent übersteigt. Kleinere Unternehmen müssen alle drei Jahre berichten, bei Arbeitgebern mit weniger als 100 Beschäftigten funktioniert das auf freiwilliger Basis.
Derzeit laufen Generalkollektivverhandlungen, wie genau dies in österreichisches Recht umgesetzt werden muss. Beispielsweise ist die Unterscheidung in fixe und variable Gehälter hier noch Definitionssache oder es ist auch noch zu definieren, wie genau die Meldung erfolgen sollte. Markus Knasmüller ist in diese Verhandlungen immer wieder beratend eingebunden, wobei es hier auch darum geht, wie mit technischen Knowhow zder Aufwand für die Betriebe möglichst niedrig gehalten werden kann.
BMD kann den Pay Gap bereits berechnen und das sei auch wichtig, betont Knasmüller, denn man müsse sich bereits darauf vorbereiten. „Abgesehen davon müssen sich die Betriebe darauf vorbereiten. „Es bringt nichts, wenn 2026 überrascht festgestellt wird, wie groß der Gap ist.“ Daher ist es von Bedeutung, bereits den Gap für 2024 und 2025 feststellen zu können, um zu wissen, ob Maßnahmen nötig sind oder nicht.
RKSV – aktuelle Neuigkeiten: Durch seine Tätigkeit als Gerichtsgutachter (unter anderem für Kassensoftware) ist Markus Knasmüller über seine Tätigkeit bei BMD als Fachexperte für die RKSV bekannt und leitet auch den Arbeitskreis Kassensoftware bei der Wirtschaftskammer Österreich. Auf Grund aktueller Ereignisse trat dieser Ende April wieder zusammen und in Gesprächen mit dem Finanzministerium wurden die aktuellen Besonderheiten (Sicherheitsthematik bei Registrierkassenkarten, Entfall der Belegerteilungspflicht bei Belegen unter 35 Euro und Vorkommnissen bei Betriebsprüfungen) mit den führenden Vertretern des Finanzministeriums (u. a. Wilfried Lehner, Leiter der Finanzpolizei Österreich) besprochen. Besonders darauf hingewiesen sei, dass die bei der Signierung von Registrierkassenbelegen häufig verwendeten Infineon-Chips eine Sicherheitslücke aufweisen („EUCLeak“) und ab 07. Juni 2025 nicht mehr verwendet werden dürfen. Unbürokratische Lösungen zeichnen sich dabei bei den Verhandlungen ab.
BMD bietet auch ein Tool an, um Registrierkassenprotokolle zu decodieren – ein Alleinstellungsmerkmal des Unternehmens. Dieses Tool lässt sich besonders einfach anwenden und bietet eine einzigartige Möglichkeit, um sich auf eine Betriebsprüfung optimal vorzubereiten. Nicht selten sind doch kleine Fehler (meist bedingt durch simple Programmierfehler) in den Datenerfassungsprotokollen enthalten, die hier leicht erkannt werden (etwa falsche chronologische Reihenfolge, doppelte Belegnummern, aber auch Berechnungsfehler bei den Umsatzzählern).
Fortschritte bei der KI: Künstliche Intelligenz ist heute nicht mehr wegzudenken und BMD setzt diese gezielt in verschiedenen Anwendungsfeldern ein. Einerseits im Support selbst – der hauseigene Chatbot BMD Fox kann bereits tausende Anfragen pro Woche beantworten – andererseits als wertvolle Ergänzung für die BMD Software. Es gibt etwa Textgeneratoren, automatische Auslegungen von betriebswirtschaftlichen Auswertungen und Anomalie-Erkennungen.
Auch im Ausbildungsbereich spielt KI eine wesentliche Rolle. Als Beispiel sei nur der Lehrgang „Ausbildung zum KI-Beauftragten“ genannt.
Internationalisierung wird weiter forciert
Ein wichtiges Thema ist die Internationalisierung der BMD, mit besonderem Fokus auf den deutschsprachigen Raum. In Deutschland wurde die erste Akquisition (es wurde der Teilbereich eines Softwareunternehmens übernommen) erfolgreich abgeschlossen. In der Schweiz hat BMD als Marktführer im Bereich Wirtschaftsprüfung die Position gehalten. Aktuell zeigt das Wirtschaftsjahr aus der Sicht von BMD International ein sehr erfreuliches Bild. So konnte der Umsatz in allen Niederlassungen deutlich gesteigert werden. Klar ist auf jeden Fall, dass auch hier noch weitere Unternehmens-Akquisitionen folgen werden, um das Wachstum weiter voranzutreiben.
BMD Akademie: Erfolg mit Kombination aus Fach- und Software-Knowhow
Ein besonderer Vorteil der BMD Seminare ist, dass jeder Teilnehmer, jede Teilnehmerin einen eigenen PC-Arbeitsplatz mit zwei Bildschirmen hat. Der Zugriff erfolgt dabei via Remote Desktop, wodurch der Vorteil einer zentralen Wartung genutzt werden kann. Auf Knopfdruck kann so wieder ein ursprünglicher Stand erstellt werden, sodass die Teilnehmenden beliebig „experimentieren“ können. Diese zentrale Wartung wird gerade neu aufgestellt und wird eines der ersten Projekte der Microsoft Cloud Region Österreich sein.
„Die BMD Akademie überzeugt durch die Kombination aus Fach- und Software-Knowhow innerhalb eines Seminars“, erklärt Knasmüller das Erfolgsrezept der Aus- und Weiterbildungsakademie. Die Teilnehmer erhielten so ein kompaktes Wissen durch den Fachvortrag und könnten es gleich praktisch in der Software umsetzen. Zudem gebe es keine hybriden Seminare, betont Knasmüller, die Schulungsveranstaltungen würden entweder vollständig in Präsenz oder Remote abgehalten, da die hybride Methode für zuviel Ablenkung sorge.

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