Mit der Auszeichnung „FEMtech-Expertin des Monats“ stellt das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) Frauen vor, die in der österreichischen Forschung und Technologie mit Erfolg tätig sind. [...]
Signalwirkung nach außen, Fachexpertise, Mut für Grenzüberschreitungen und der persönliche Beitrag zur Förderung von Frauen in der Forschung – die Kriterien zur Auswahl der Expertin des Monats sind vom BMVIT klar definiert. Belohnt werden vor allem Publikationen, Auszeichnungen, Beiträge bei Tagungen, interdisziplinäre Tätigkeit, neue Forschungsansätze und die Vorbildwirkung auf junge, technikinteressierte Frauen. Nina Mühlich, MSc von der FOTEC hat die Fachjury im November überzeugt und wurde als Expertin des Monats ausgewählt.
Die 27-jährige Plasmaphysikerin studierte Physik an der Justus Liebig Universität in Gießen (Deutschland) und arbeitet seit September 2018 für die FOTEC, das Forschungsunternehmen der Fachhochschule der FH Wiener Neustadt. Ihre Arbeitsschwerpunkte umfassen die Plasmadiagnostik und Simulation von elektrischen Weltraumantrieben. Dazu gehören neben dem Design und der Entwicklung von neuen Diagnostiksystemen, die Planung, Durchführung und Auswertung von Experimenten sowie die Abschätzung der dafür notwendigen Ressourcen.
Preisgekröntes Triebwerk als Dissertationsobjekt
Im Rahmen ihrer Dissertation widmet sich Mühlich der Weiterentwicklung des „FEEP“-Triebwerks, das bereits sensationell den zweiten Platz beim Houskapreis gewann. Ihre Arbeiten beinhalten ein neuartiges Diagnosesystem für Plasmamessungen an den Ionentriebwerken. Damit kann ein besseres physikalisches Verständnis für die komplexen Vorgänge bei der für die Schuberzeugung notwendige Ionenemisson erreicht werden.
„Als Young Graduate Trainee bei der Europäischen Weltraumorganisation ESA war ich an Tests mit verschiedensten Ionentriebwerken beteiligt. Insbesondere haben mich dabei die von der FOTEC entwickelten Triebwerke fasziniert. Daher bin ich sehr glücklich genau zu diesen Triebwerken jetzt in Wiener Neustadt zu forschen und meine Dissertation in diesem Bereich verfassen zu können“, so Nina Mühlich.
Mühlich als Vorbild für technikinteressierte Frauen
FOTEC-Geschäftsführer Helmut Loibl sieht die Auszeichnung als weiteres Zeichen für den erfolgreichen Weg, den man in der Forschung in Wiener Neustadt längst eingeschlagen hat: „Ich gratuliere Nina Mühlich ganz herzlich zu dieser Auszeichnung. Ich bin mir sicher, dass die Forschungsergebnisse von Nina einen wichtigen Input zur Verbesserung unserer elektrischen Ionentriebwerke darstellen werden. Darüber hinaus sehe ich in der Entscheidung von Nina, zu uns nach Wiener Neustadt zu kommen, ein deutliches Zeichen, wie sichtbar die Entwicklungen und Leistungen der FOTEC im internationalen Kontext sind.“
Als innovatives Unternehmen gilt die FOTEC dank sensationeller Forschungsergebnisse und dem Zuschlag zu einem Millionenprojekt der europäischen Weltraumbehörde ESA bereits seit längerer Zeit, doch auch bei der Förderung von Frauen in der Technik will man in eine Vorreiterrolle schlüpfen. Nina Mühlich sollen noch viele erfolgreiche Frauen folgen. Sie selbst möchte sich in Zukunft noch stärker dafür einsetzen: „Frauen sollten unterstützt werden, selbstbewusster aufzutreten. In der Erziehung ist es schon wichtig, den jungen Frauen beizubringen, sich selbst wertzuschätzen. Auf diese Weise hätten sie bessere Chancen sich in einer Männerdomäne durchzusetzen. Außerdem ist es wichtig, Klischees zu bekämpfen und den jungen Frauen zu zeigen, was sie alles erreichen können.“
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