Brand Ambassadors beziehungsweise Markenbotschafter können dem Image einer Marke und damit dem Erfolg zuträglich sein. So präsentieren Sie Ihre Marke glaubwürdig - mit Unterstützung der eigenen Kunden. [...]
Brand Building alleine reicht heute nicht mehr aus, um ein überzeugendes Markenimage aufzubauen. Wir sind jeden Tag zwischen 4000 und 10.000 Werbebotschaften ausgesetzt.
Kein Wunder also, dass diese kaum noch Einfluss auf uns haben. Um einen nachhaltigen Eindruck in der Zielgruppe zu hinterlassen, müssen Werbebotschaften deshalb von zufriedenen Kunden bestätigt und unterstrichen werden. So erhalten Marken den nötigen Social Proof.
Markenbotschafter – Definition
Markenbotschafter – oder Brand Ambassadors – sind Menschen die großen Einfluss auf die Wahrnehmung einer Marke oder eines Unternehmens haben. Sie sind die besten Kunden einer Marke, die wirklich hinter dem Unternehmen stehen und es aktiv unterstützen wollen. Markenbotschafter sind voll und ganz von Produkt, Marke und Botschaft überzeugt und wollen ihre positiven Erfahrungen mit anderen teilen. Dieser Enthusiasmus und die Begeisterung motivieren andere Konsumenten die Marke und deren Produkte selbst auszuprobieren.
Brand Ambassadors – Vorteile
- Durch persönliche Empfehlungen gewinnen Markenbotschafter neue Kunden für Ihre Marke:
93 Prozent aller Konsumenten weltweit vertrauen auf persönliche Empfehlungen aus dem Freundes und Bekanntenkreis. In den meisten Produktkategorien sind persönliche Empfehlungen der wichtigste Wachstumstreiber. Trotzdem haben nur die wenigsten Marken eine Strategie um plan- und messbar Empfehlungen auszulösen. - Brand Ambassadors sorgen für höhere Sichtbarkeit in Social Media: Mehr und mehr Budget fließt in Influencer Marketing. Das Problem dabei: Influencer werden von Konsumenten als professionelle Werbefiguren wahrgenommen und verlieren an Glaubwürdigkeit. Im Gegensatz dazu nehmen Postings von echten Kunden einen enorm hohen Stellenwert im Kaufentscheidungsprozess ein. Nutzerinhalte in Social Media steigern die Kaufbereitschaft fünf mal stärker als professionell erstellte Inhalte.
- Markenbotschafter hinterlassen echte Reviews & Ratings und sorgen so für mehr Umsatz: Reviews & Ratings sind auf Verkaufsplattformen nicht mehr wegzudenken und sie beeinflussen auch Offline-Käufe sehr stark. Konsumenten vertrauen Reviews & Ratings von unbekannten Internet-Usern ähnlich stark wie Empfehlungen von Freunden und Bekannten. Bereits wenige Reviews & Ratings können Ihren Umsatz um bis zu 30 Prozent steigern. Der strategische Einsatz von Reviews & Ratings ist deshalb unerlässlich.
- Nutzer-generierte Inhalte verleihen Ihrer Marke mehr Glaubwürdigkeit: Konsumenten vertrauen Nutzerinhalten weit mehr als Werbeinhalten. Wenn Sie möchten, dass die Zielgruppe den Werbeinhalten mehr Glauben schenkt, können Sie auf Nutzerinhalte zurückgreifen. Mit Nutzerinhalten in der Werbung beweisen Sie, dass Ihr Produkt bereits zufriedene Kunden hat – Sie verleihen den Werbeinhalten Social Proof, der für mehr Engagement mit den Werbeinhalten sorgt und die Kaufbereitschaft erhöht.
Markenbotschafter – Beispiele aus der Praxis
Viele bekannte Unternehmen setzen Brand Ambassadors bereits effektiv ein. Das wohl bekannteste Beispiel sind die Apple-Fans. Bei jeder neuen Produktankündigung formen sich lange Schlangen vor den Apple-Stores. Produkte sind bereits lange vor dem Launch vorbestellt und ausverkauft. Mit gezielten Kampagnen wie der ‘Shot on iPhone’-Kampagne erhält das Unternehmen einen konstanten Strom an wertvollen Nutzerinhalten und damit Social Proof. Auch Tesla setzt stark auf Markenbotschafter. Um genau zu sein, hat Tesla kaum Marketingausgaben, da das Unternehmen hauptsächlich seine treuen Kunden für sich sprechen lässt. So verspricht Tesla etwa Kunden, die neue Kunden werben einen Rabatt in Höhe von 1.000 Dollar auf die nächste Bestellung.
Ein weiteres grandioses Beispiel für das erfolgreiche Engagement von Markenbotschaftern und deren gezielten Aktivierung ist der Manner Club. Ein Botschafter-Club in dem die treuen Markenfans von Manner ihre Meinungen und Erfahrungen mit gleichgesinnten Teilen. Sie erhalten die Möglichkeit neue Produkte bereits vor dem Launch zu testen und werden ständig mit relevantem Content versorgt. Im Gegenzug kann Manner auf eine loyale Kundenbasis zurückgreifen und im Marketing aktivieren. Zum Beispiel um Nutzerinhalte zu erstellen, Hashtags zu promoten oder Produktproben in der Peer Group zu verteilen.
Brand Ambassadors – Kunden aktivieren
Brand Ambassadors entwickeln sich aus großartigen Kundenerlebnissen. Geben Sie ihren Kunden ein hochwertiges Produkt und eine bemerkenswerte Customer Experience und sie werden diese Erfahrung mit anderen teilen wollen. Sei es via Social Media, durch Reviews & Ratings, oder in persönlichen Gesprächen mit Freunden und Bekannten.
Doch wie kann man denn nun gezielt Kunden als Botschafter im Marketing aktivieren?
- Schritt 1 – Ideale Kunden identifizieren: Nicht alle Konsumenten eignen sich als Botschafter für Ihre Marke. Nur diejenigen, die am ehesten Ihrer Buyer Persona entsprechen haben das höchste Botschafterpotenzial.
- Schritt 2 – Begeisterung erzeugen: Bevor Kunden zu Botschaftern werden, muss die Marke zunächst in Vorleistung gehen. Das Produkt muss überzeugen und die Marke begeistern. So entsteht beim Kunden die sogenannte „Reziprozität„.
- Schritt 3 – Kunden aktivieren: Ohne gezielte Aktivierung bleiben 90 Prozent Ihrer besten Kunden stumm. Sie nutzen tagtäglich Ihre Marke und lieben Ihre Produkte. Trotzdem erzählen sie es keinem weiter, posten es nicht in Social Media und schreiben keine Bewertung. Das können Sie ändern, indem Sie Ihre Kunden spielerisch im Marketing aktivieren. Zum Beispiel mit Bilder-Contests oder mit einer Brand Community mit integriertem Punktesystem.
Früher wurden die eigenen Kunden allzu oft als passive Empfänger von Werbebotschaften gesehen. Heute erkennen immer mehr Marken den wahren Wert der eigenen Kunden im Marketing. Sie bestimmen mit ihrer Meinung wie eine Marke in der Gesellschaft wahrgenommen wird und damit über deren Erfolg oder Misserfolg.
*Stefan Ramershoven ist Gründer und Geschäftsführer der Kjero GmbH. Ramershoven studierte Retail Marketing mit Schwerpunkt Empfehlungsmarketing an der Universität Innsbruck und ist dort immer wieder als Gastlektor zu Besuch.
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