Braucht es weltweite Standards für Smart Cities?

Die Zukunft der Stadtplanung heißt Smart Cities. Wie die smarte Zukunft geregelt werden soll, ist noch nicht klar. Europa, Amerika und Asien verfolgen unterschiedliche Wege. Bemühungen für eine einheitliche, internationale Regelung von Smart Cities gibt es, stoßen aber nicht überall auf freudige Gegenliebe. Zu groß sind die nationalen Unterschiede. [...]

Jörg Nachbaur, Manager des Komitees 269 "Nachhaltige Städte und Kommunen" bei Austrian Standards
Jörg Nachbaur, Manager des Komitees 269 "Nachhaltige Städte und Kommunen" bei Austrian Standards (c) Austrian Standards

„Die gleiche Sprache zu sprechen, ist gut,“ sagt Jörg Nachbaur, zuständiger Manager des Komitees 269 „Nachhaltige Städte und Kommunen“ bei Austrian Standards, über die bereits bestehenden Indikatorensysteme der ISO 37100 ff. und fährt fort: „Allgemeine Handlungsanleitungen sind auch gut. Viel mehr braucht man bei dem Thema aber nicht. Dort, wo bereits zu den Einzelthemen praktikable Standards existieren, herrscht wenig Interesse an zusätzlichen globalen Standards.“ Auch Österreich sieht von nationalen Normen ab und legt stattdessen den Schwerpunkt auf die Mitarbeit in der europäischen und internationalen Standardisierung.

Auf internationaler Ebene voneinander lernen statt einheitlicher Indikatoren

Der geschäftsführende Gesellschafter der Denkstatt und Vorsitzender des zuständigen Komitees, Christian Plas, vertritt Österreich in der internationalen Smart-City-Standardisierung und weiß: „Es kann durchaus sinnvoll sein, grundlegende Qualitäten einer Smart City zu beschreiben und diese Information eventuell auch in einer Norm zur Verfügung zu stellen. Warnen würde ich aber vor dem Missbrauch von Benchmarking mit Smart-City-Indicators. Grundlegend können diese Indikatoren einer Stadtverwaltung hervorragende Dienste zur Orientierung der eigenen Entwicklung leisten. Aber ob eine Stadt smarter als die andere ist, weil sie in einem spezifischen Parameter bessere Resultate erzielt, ist nicht wirklich im Sinne der Nachhaltigkeit.“

Für Plas ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen zukunftsorientierten Stadtplanung der internationale Erfahrungsaustausch. „Meine Empfehlung ist, sich als Österreich an den Diskussionen auf internationaler Ebene zu beteiligen“, erklärt Plas abschließend.


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