Braucht man bald keine Webentwickler mehr?

Bedeutet der Aufstieg des maschinellen Lernens und der Artificial Design Intelligence (ADI) das Ende des traditionellen Webdesigns und der Entwicklung, wie wir sie kennen? [...]

(c) Wortwolken.com

Der Australier Bernie Johnson, Gründer und Direktor der digitalen Medienagentur Adrenalin Media, hat eine dezidierte Antwort auf die oben gestellte Frage. Kurz zusammengefasst lautet sie so:

Der Aufstieg der Artificial Design Intelligence (ADI) hat in letzter Zeit einen enormen Hype ausgelöst, da sie das Potenzial hat, eine neue Generation von Web-Design und -Entwicklung zu beflügeln. ADI kann als Technologie definiert werden, die Websites selbständig erstellt, wobei der Mensch nur in der Anfangsphase eingreifen muss, um den Kontext und die gewünschte Ausgabe durch eine Reihe von Eingabeparametern festzulegen.

Mit den jüngsten Fortschritten bei KI-Algorithmen und maschinellen Lernfähigkeiten hat ADI die Lücke zwischen menschlicher Kognition und maschineller Automatisierung geschlossen, um intuitivere Funktionen und bessere Benutzererfahrungen zu schaffen. Im Bereich Web-Design und -Entwicklung gibt es ein enormes Potenzial für die Nutzung von ADI, um kreative Regeln zu verstehen und sie unabhängig anzuwenden. ADI und maschinelles Lernen werden den kreativen Prozess zwar nie ersetzen, aber KI wird weiterhin als erweiterte Intelligenz nützlich sein, die Designer und Entwickler nutzen können, um die Kundenergebnisse zu verbessern und bessere Nutzererlebnisse zu schaffen.

Die Funktionsweise von ADI besteht darin, dass maschinelles Lernen verwendet wird, um vorhandene Datensätze zu analysieren. Sobald der Datensatz verfügbar ist, wendet die KI dann die menschlichen „Eingaben“ oder Präferenzen wie Farbschemata, Inhalte und Kontext an, um ein völlig einzigartiges Design für die Benutzeroberfläche (oder die Website) zu erstellen.

Die KI-Technologie wird zwar die Designer und Programmierer nicht ersetzen, dürfte aber bald so weit fortgeschritten sein, dass sie einen Großteil der mühsamen Arbeit, die Webdesigner und -entwickler derzeit leisten, automatisieren kann. Aus der Perspektive der Webentwicklung in Unternehmen – wo eine umfangreiche, maßgeschneiderte architektonische Planung erforderlich ist – können menschliches Engineering, Geschäftsanalysen und kritisches Denken nicht vollständig durch künstliche Intelligenz ersetzt werden. KI kann jedoch den Architekturprozess beschleunigen. Von der Kodierung über die Überprüfung und Fehlererkennung bis hin zu Regressionstests können KI-gestützte Tools Tastatureingaben reduzieren und Code-Optimierung und Snippet-Empfehlungen im Handumdrehen bereitstellen.

Das komplette englischsprachige Original von Bernie Johnson finden Sie hier.

*Bernhard Lauer ist unter anderem freier Redakteur der dotnetpro und betreut hier beispielsweise die Rubrik Basic Instinct. Mit Visual Basic programmiert er privat seit der Version 1.0.


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