Breach Level Index 2015: 1.673 Hackerattacken

Gemalto, Anbieter im Bereich digitale Sicherheit und vor allem bekannt für die Herstellung von SIM-Karten, hat seinen Breach Level Index für 2015 veröffentlicht. Demzufolge gab es in diesem Zeitraum 1.673 Hackerattacken, bei denen 707 Millionen Datensätze kompromittiert wurden. [...]

Der Breach Level Index (BLI) zählt seit dem Jahr 2013 Datenangriffe aus öffentlich zugänglichen Quellen. Seitdem waren mehr als 3,6 Millionen Datensätze betroffen. Im vergangenen Jahr fand der Großteil der Angriffe durch böswillige Außenstehende statt. Sie sind für 964 Attacken (58 Prozent) und 38 Prozent der kompromittierten Datensätze verantwortlich. Identitätsdiebstahl machte die Mehrheit (53 Prozent) aller Cyberhacks aus. Auf sie lassen sich 40 Prozent aller betroffenen Datensätze zurückführen.

43 Prozent der kompromittierten Datensätze stammen aus dem Behördenumfeld (16 Prozent aller Attacken), 476 Prozent mehr als 2014. Der Grund dafür sind Sicherheitsvorfälle großen Ausmaßes in den USA und der Türkei. Den Gesundheitsbereich zum Ziel hatten 23 Prozent aller Angriffe (19 Prozent aller kompromittierten Datensätze). Im Einzelhandel sank die Zahl der gestohlenen Daten auf 6 Prozent. Nur zehn Prozent der Angriffe waren auf diese Branche gerichtet. Im Finanzbereich gingen die Zahlen noch stärker zurück: Nur 0,1 Prozent der kompromittierten Daten stammen aus der Finanzwelt (15 Prozent aller Attacken).

Während böswillige Außenseiter für den größten Teil (58 Prozent) aller Vorfälle verantwortlich sind, gingen Daten zu 36 Prozent versehentlich verloren. Nur zwei Prozent aller Cyberhacks sind direkt staatlichen Institutionen zuzuordnen, allerdings kompromittierten diese Angriffe große Datenmengen (15 Prozent). Böswillige Mitarbeiter steckten hinter 14 Prozent der Datenschutzvorfälle.

3 VORFÄLLE IN ÖSTERREICH

77 Prozent aller Cyberattacken fanden in Nordamerika statt, und 59 Prozent der Daten wurden in den USA kompromittiert. Europa war das Ziel von 12 Prozent der Angriffe, gefolgt vom Asien-Pazifik-Raum mit acht Prozent. Heruntergebrochen auf Österreich bzw. Europa: Von den 209 verzeichneten Vorfällen in Europa fallen 3 auf Österreich. Mit 154 Vorfällen weit vorne liegt Großbritannien, gefolgt von Deutschland mit 11 Vorfällen.

„Im vergangenen Jahr waren persönliche Informationen sowie Identitäten das Hauptziel von Cyberkriminellen“, erklärt Jason Hart, Vice President and Chief Technology Officer for Data Protection bei Gemalto. „Es ist sehr schwer diese Daten zurück zu bekommen, wenn sie einmal gestohlen wurden. Unternehmen und Geräte sammeln zunehmend Kundeninformationen. Außerdem werden Endkunden online immer aktiver, sodass immer mehr Daten über sie und ihre Gewohnheiten und Vorlieben in Gefahr sind. Dadurch, dass die Hacker immer wieder Kundendaten und Identitäten nutzen, wird für Konsumenten Vertrauen in Unternehmen ein entscheidendes Kriterium.“

NICHT ALLE HACKS SIND GLEICH

„Nicht alle Hacks sind gleich: Sie können Unternehmen und ihre Kunden unterschiedlich schwer beeinträchtigen“, ergänzt Hart. „Wenn ein Angriff stattfindet kann er mit den richtigen Sicherheitstechnologien, wie zum Beispiel Verschlüsselung, abgewehrt werden. Sie schützen die wichtigen Daten. Leider gab es im vergangenen Jahr einige große Attacken, bei denen Identitäten und persönliche Informationen entwendet wurden. Diese Daten waren nicht verschlüsselt.“

Eine vollständige Zusammenfassung der Cyberangriffe nach Industrie, Ursprung, Art des Angriffs und Region finden Sie im 2015 Breach Level Index Report, der als PDF zur Verfügung steht. (rnf/pi)


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