Brennstoffzellen dank Graphen bald billiger

Platin ist ein guter Katalysator für Brennstoffzellen, die Wasser- und Sauerstoff verschmelzen, sodass elektrische Energie frei wird. Platin ist jedoch teuer. Forscher haben nun einen Weg gefunden, um die Menge des Edelmetalls zu verringern. [...]

Faisal Alamgir (Mitte) mit einem Platin-Graphen-Katalysatormodul. (c) A. Carter

Das funktioniert, wenn man das Edelmetall, das nur zwei Atomlagen dick ist, „walzt“. Kombiniert mit Graphen, funktioniert es noch besser. Dies ist das Ergebnis von Forschungsarbeiten am Georgia Institute of Technology.

Platin-Film kostet fast nichts

Materialwissenschaftler Faisal Alamgir hat sich zum Ziel gesetzt, die Menge an Platin zu reduzieren. Die Verwendung des Edelmetalls ist einer der Gründe für die immer noch hohen Kosten von Brennstoffzellen. Während viele Forscher Alternativen zu Platin suchten, die letztlich oft erfolglos blieben, setzen Alamgir und sein Team auf eine Minimierung. Denn ein nur zwei Atomlagen dicker Film kostet fast nichts.

In Kombination mit Graphen konnten die Forscher die aktive Oberfläche des Edelmetalls vergrößern und damit auch dessen katalytische Wirkung. Der neue Katalysator ist zudem so unempfindlich, dass er weitaus länger hält als bisherige Reaktionsbeschleuniger. Auch das trägt letztlich zur Kostensenkung bei Brennstoffzellen bei.

Platin-Katalysatoren bestehen aus Nanopartikeln, die auf einer Unterlage kleben. Obwohl sie extrem klein sind, tragen nur die Platin-Atome, die sich an der Oberfläche befinden, zur katalytischen Wirkung bei. Die überwiegende Mehrheit ist nicht beteiligt. In Alamgirs System tragen alle Atome dazu bei, dass Wasser- und Sauerstoff miteinander reagieren.

Graphen schützt Platin vor Verschleiß

Die Forscher haben den dünnen Film nicht durch Walzen, sondern mit der sogenannten Elektrochemischen Abscheidung hergestellt. In einer Vakuumkammer werden die Platin-Atome auf einem Graphen-Film abgeschieden. Die Forscher versuchten es mit Dicken von einem, zwei und drei Atomen. Die mittlere Variante erwies sich als besonders effektiv und langlebig. Das liegt daran, dass die Kräfte zwischen den Edelmetallatomen selbst und zwischen diesen und dem Graphen in diesem Fall besonders stark sind. 

Überrascht waren die Forscher, als sie entdeckten, dass die katalytische Wirkung sich nicht ändert, wenn die Graphen-Seite in Richtung Reaktionsraum ausgerichtet wird. Dies hat einen großen Vorteil: Das besonders stabile Graphen kann so das empfindlichere Platin schützen.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*