Brexit brächte massive Umsatzeinbußen für Europas IT-Wirtschaft

Ein Brexit ginge mit Umsatzeinbußen für IT-Firmen in allen Ländern einher, so eine neue BITKOM-Studie. [...]

Ein Ausscheiden Großbritanniens aus der EU geht mit Umsatzeinbußen für IT-Unternehmen in allen Ländern einher, wie der Verband BITKOM http://bitkom.org erhoben hat. 2015 wurden ITK-Produkte und Unterhaltungselektronik im Wert von über 2,9 Mrd. Euro von Deutschland nach Großbritannien geliefert. Das entspricht acht Prozent der gesamten ITK-Ausfuhren aus Deutschland. Damit ist das Land knapp hinter Frankreich das zweitwichtigste Ausfuhrland für deutsche Firmen. Umgekehrt kamen aus Großbritannien 2015 ITK-Produkte im Wert von rund 1,2 Mrd. Euro nach Deutschland.


626 MILLIONEN EURO UMSATZ
„Großbritannien ist für Deutschland seit Jahren eines der wichtigsten Exportländer für IT- und Telekommunikationsprodukte und ein bedeutender Handelspartner. Sollte es wirklich zu einem Brexit kommen, hängt alles davon ab, wie die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Ländern danach vertraglich geregelt werden – etwa, was den freien Austausch von Waren und Dienstleistungen angeht“, kommentiert BITKOM-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder die am kommenden Donnerstag stattfindende Abstimmung auf der Insel.

Die Zahlen geben einen Überblick über die Bedeutung eines möglichen Ausscheidens aus der EU: Allein im ersten Quartal 2016 wurden ITK-Produkte und Unterhaltungselektronik im Wert von 626 Mio. Euro von Deutschland nach Großbritannien geliefert. Umgekehrt wurden Waren im Wert von 311 Mio. Euro aus Großbritannien nach Deutschland eingeführt. Neben dem Warenaustausch würde ein Brexit nach Ansicht von Experten auch negative Auswirkungen auf die übrigen Wirtschaftsbeziehungen wie etwa die Freizügigkeit für Arbeitnehmer haben.

„Wenn Großbritannien sich entscheidet, nicht mehr die Pflichten einer EU-Mitgliedschaft übernehmen zu wollen, dann ist es konsequent, dass das Land auch nicht mehr von den Vorteilen profitieren kann. In diesem Fall müssen eine Vielzahl von Vereinbarungen völlig neu verhandelt werden. Das kostet Zeit und Geld – und am Ende wird Großbritannien sicher weniger gut gestellt sein als ein reguläres EU-Mitglied“, unterstreicht Rohleder. Sollte es zum Brexit kommen, wäre es für Unternehmen und Verbraucher nötig, dass es ausreichend bemessene Umstellungszeiten gibt, damit sich alle Beteiligten anpassen können.


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