Britische Banken glauben an Zahlungs-App „Zapp“

Fünf britische Banken werden ab Herbst die App "Zapp", die mit dem Bankkonto des Handy- oder Tablet-Users verbunden ist, ihren Kunden anbieten. [...]

Die Applikation erlaubt es den Konsumenten in Großbritannien, ihre Einkäufe direkt über das Handy abzuwickeln. HSBC, First Direct, Nationwide, Santander und Metro Bank halten zusammen 35 Prozent aller Konten im Vereinten Königreich und bieten letztlich 18 Mio. Kunden künftig die Möglichkeit, über ihr Handy zu bezahlen.

Zapp wurde von VocaLink entwickelt, ein Unternehmen, das die Zahlungsinfrastruktur in Großbritannien kontrolliert und von einem Konsortium bestehend aus 18 Banken geleitet wird. Für die Entwicklung des neuen mobilen Zahlungssystems hat das Unternehmen umgerechnet bislang rund 40 Mio. Euro investiert.

Zu Beginn wird die App nur Online-Käufe zulassen. Jedoch soll schon am Ende des nächsten Jahres die Applikation auch für Einkäufe in physischen Geschäften verwendet werden können, bestätigt Peter Keenan, Chef von Zapp, in einem Bericht der Financial Times. Zapp ist dabei nur eines von vielen mobilen Zahlungssystemen, das sich auf den mobilen Zahlungsmarkt tummelt, der laut der Analystenfirma Gartner im Jahr 2017 bereits ein Volumen von 530 Mrd. Euro aufweisen wird.

Sowohl Technologieunternehmen wie Google und Telkos wie Vodafone sowie Kreditkartenunternehmen wie Visa verstärken bereits ihre Ambitionen im Zahlungsdienstleistungsgeschäft. So bietet Google mit Google Wallet bereits ein System an, das ähnlich funktioniert wie PayPal und auch mit einer Handy-Geldbörsen-Funktion ausgestattet ist.

Viele große Banken in Großbritannien gehören aber nicht zum Konsortium, welches Zapp unterstützt. So haben sich vier Banken zusammengeschlossen, um ein System zu entwickeln, das es Menschen untereinander möglich macht, Geld nur durch die Eingabe von Handynummern zu überweisen. Barclays wiederum hat seine eigene mobile Zahlungsdienstleistung entwickelt.

Experten glauben, dass ein möglicher Wettbewerbsvorteil von allein stehenden Zahlungsdienstleistungssystemen mit der Zeit verschwinden wird – in dem Maße, in dem kooperative Projekte wie Zapp immer allgegenwärtiger werden. Partnerschaften unter den Zahlungsdienstleistern wie WorldPay und Sage Pay helfen Zapp unterdessen, Geschäfte mit Einzelhändlern zu tätigen, die insgesamt für 60 Prozent des Volumens aller Transaktionen in Großbritannien aufkommen. (pte)


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