Mit der Innovation Factory will das BRZ einen innovativer Raum etablieren um Verwaltung neu zu denken und positive Effekte der digitalen Transformation zu generieren. [...]
Am 20. Juni wurde die BRZ Innovation Factory im Beisein von Bundesminister Hartwig Löger und Bundesministerin Margarete Schramböck feierlich eröffnet. In der Innovation Factory hat das BRZ die Möglichkeit, Workshops zu veranstalten und Prototypen zu entwickeln, um Prozesse der Verwaltung gemeinsam mit Kunden und Partnern neu zu denken. Mittels einer flexiblen, agilen Umsetzung werden beispielsweise Bürger/innen-Services, Blockchain-Piloten oder ein digitaler Ratgeber für KMU zur Datenschutz-Grundverordnung umgesetzt. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist die Einbeziehung der Bürger/innen, die durch den Einsatz moderner Methoden wie Design Thinking sichergestellt wird.
„Die Innovation Factory ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Strategie die digitale Verwaltung noch näher an den Bürgerinnen und Bürgern auszurichten und damit wieder einen Spitzenplatz in Europa einzunehmen. Das BMF war und ist immer einer der Vorreiter der digitalen Verwaltung gewesen“, führte Bundesminister Löger eingangs aus. Die Initiativen zur Automatisierung von Familienbeihilfe und Arbeitnehmerveranlagung sind europäische Referenzbeispiele. „Unser Ziel ist eine möglichst effiziente und dabei bürgerfreundliche Verwaltung.“
Seit 2003 ist FinanzOnline das zentrale Portal der Finanzverwaltung, insgesamt 650 Mio. Euro konnten dadurch an Verwaltungskosten eingespart werden. Derzeit nutzen 4,6 Mio. Österreicher/innen dieses Service, das vom BRZ technisch betreut wird. Anfang 2018 wurde das Portal neu gelauncht und dabei noch benutzerfreundlicher gemacht. Mittels Co-Creation wurden die Ideen von Usern gesammelt und, wo bereits möglich, in die Neugestaltung miteinbezogen. „Sich als Behörde zu öffnen und aktiv die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler um ihre Meinung zu bestimmten Themen zu bitten, ist ein neuer Schritt gewesen“, berichtete Löger. „Der Innovationsgeist und die Offenheit machen Mut, diesen Weg der kollaborativen Zusammenarbeit auch weiter zu gehen, die Innovation Factory ist ein weiterer Meilenstein dabei“, so Löger.
Zusammenarbeit und Zentralisierung
Mit dem Aufbau der Plattform „oesterreich.gv.at“ wird ein einheitlicher Zugang zu den Angeboten der öffentlichen Verwaltung geschaffen. Dabei werden Verwaltungsverfahren und Informationsangebote einheitlich online zugänglich gemacht. „Unser klares Ziel ist es, die häufigsten Behördenwege sicher auf einer Plattform zugänglich zu machen und damit das Leben der Menschen zu erleichtern. Wir wandeln uns vom electronic zum mobile government und wir stellen die Kunden und die Nutzerfreundlichkeit in den Mittelpunkt“, so Digitalministerin Margarete Schramböck. Technischer Umsetzungspartner bei österreich.gv.at ist das BRZ. „Die Anforderungen der Kunden ändern sich, daher muss auch die Verwaltung sich weiterentwickeln. Wir müssen das vorhandene Innovationspotential heben und dazu müssen wir die Expertise aller Partner einbringen. Entwicklung im stillen Kämmerchen funktioniert heute nicht mehr, daher binden wir die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig bei der Entwicklung ein.“
Auf der Überholspur
Digitale Transformation bedeutet nicht nur, Prozesse digital abzubilden, sondern sie zu vereinfachen: „Unsere Aufgabe ist die Effizienzsteigerung der Abläufe für die Bürger/innen, für die Unternehmen und die Verwaltung selbst“, skizzierte Markus Kaiser, Geschäftsführer des BRZ seine Ziele. „Wir brauchen Digitalisierung, um auch in Zukunft die Leistungen der Verwaltung zu sichern.“
Werden standardisierte Prozesse automatisiert, können sich die Mitarbeiter/innen der Verwaltung auf wesentliche Aufgaben konzentrieren. Die Zusammenarbeit zwischen den Ministerien und dem BRZ ist dabei eine sehr enge, die daraus hervorgegangenen Automatisierungs-Lösungen haben Beispielcharakter. „Wenn wir diesen Weg konsequent weiter gehen, können wir wieder Europameister in der Digitalisierung werden und sogar Estland überholen“, gibt sich Kaiser überzeugt. Auf dem Weg dorthin liegt „Kettenbruck“. Neben dem BRZ sind zahlreiche Partner aus der Verwaltung, der Forschung sowie aus der Privatwirtschaft beim Aufbau dieser virtuellen Gemeinde beteiligt. „Ziel ist es, ein Web-Portal für Demo-Cases und Blockchain-Piloten, aber auch weitere relevante Showcases zur digitalen Transformation zu realisieren. Damit wird eine Brücke zwischen der Privatwirtschaft und der öffentlichen Verwaltung geschlagen“, so Kaiser.
Innovationen aus Österreich
„Die Innovation Factory ist nicht nur ein Raum, es ist auch eine Arbeitsweise“, erklärte Christine Sumper-Billinger, Geschäftsführerin des BRZ. Der Anspruch der Kunden an das BRZ habe sich in den letzten Jahren geändert, weg vom reinen Dienstleister: „Wir sind der Ideengeber der Verwaltung, wenn es um digitale Transformation geht.“ Mit mehr als 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterinnen ist das BRZ eines der größten IT-Unternehmen Österreichs, dementsprechend vielfältig sind die Aufgabenstellungen und Chancen für IT-Spezialistinnen und -Spezialisten. Partnerschaften mit der Privatwirtschaft, Hochschulen und internationalen Institutionen wie Euritas ermöglichen eine enorme Projektvielfalt.
Neben einem innovationsfreundlichen Arbeitsplatz, bietet das BRZ die Möglichkeit, sich im internationalen Umfeld weiterzubilden. „Unsere Lehrlinge haben die Chance, mehrere Wochen im Ausland ein Praktikum zu absolvieren, unsere Trainees können nach der Ausbildungsphase in multinationalen Projekten mitarbeiten“, führte Sumper-Billinger aus. Das BRZ wurde jüngst als drittbester Arbeitgeber Österreichs ausgezeichnet. „IT ist eine Wachstumsbranche und wir suchen derzeit einerseits Trainees und haben weitere 60 Stellen für Spezialistinnen und Spezialisten ausgeschrieben. Die Chance, in der Innovation Factory arbeiten zu können ist also da“, resümiert die BRZ-Geschäftsführerin.
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