Der Einfluss der internationalen Buchungsplattformen ist auch in Österreich stark spürbar, nimmt aber noch nicht überhand: Die Zimmer in den heimischen Hotels werden zu 60,8 Prozent direkt beim Betrieb online gebucht - Tendenz steigend, geht aus dem aktuellen Hotelvertriebsmonitor der Österreichischen Hoteliervereinigung hervor. [...]
Der Anteil der direkten Online-Buchungen erhöhte sich damit gegenüber dem Jahr davor sogar um 10,8 Prozent. Über diverse andere Online-Kanäle wie etwa internationale Buchungsplattformen, Destinationskooperationen bzw. Landestourismusorganisationen wird noch rund ein Fünftel der Buchungen vorgenommen. Dieser Anteil sank aber von 25,5 auf 21 Prozent.
„Viele Hoteliers schauen, von den Plattformen wegzukommen“, erklärte Erich Liegl vom Tourismusberater Kohl Partner. Dort sei ein massiver Preiskampf spürbar. Noch stärker rückläufig entwickelte sich der sogenannte Offline-Direktvertrieb der Hotels, der von 24,5 auf 18,2 Prozent der Buchungen sank. Es gibt weniger telefonische Buchungen und Walk-ins vor Ort. Zimmerreservierungen per Brief und Fax sind im Aussterben begriffen – der Anteil sank zuletzt von 6,1 auf 2 Prozent.
„Kein Bereich in der Hotellerie hat sich so stark verändert wie der Online-Vertrieb“, sagte ÖHV-Präsident Thomas Reisenzahn. Die Hoteliervereinigung warnt ihre Mitglieder vor Kooperationen mit Buchungsplattformen, bei denen der einzelne Betrieb keinen Einfluss auf den dort angebotenen Preis hat.
Der Preis auf der eigenen Hotelwebsite sollte nicht höher sein als jener auf internationalen Plattformen wie booking.com oder hrs.com, betonte Reisenzahn. Denn: „Bis zu 80 Prozent der Gäste besuchen sowohl die Plattformen als auch die Websites der Hotels“, betonte Miachael Mrazek von ncm – net communication management. Der Verkauf sei „definitiv Aufgabe der Betriebe“. Die Hotels sollten die Gästedaten nicht aus der Hand geben. (apa)
Be the first to comment