Rund hundert Soldaten des Bundesheeres nahmen von 25. bis 29. November gemeinsam mit allen NATO-Staaten sowie den neutralen Nationen Irland, Schweden, Finnland und der Schweiz an der NATO-Übung Cyber Coalition 2013 teil. [...]
Ziele dieser Übungsreihe sind das Erkennen und die koordinierte Abwehr von Cyberangriffen sowie die Wiederherstellung einer geordneten Kommunikation zwischen militärischen Missionen, internationalen Hauptquartieren und nationalen Ministerien. Österreich beteiligt sich seit 2010 als Beobachter und seit 2012 als Teilnehmer an diesen jährlichen Übungen des NATO Cooperative Cyber Defence Center of Excellence in Tallinn.
Neben dem Bundesheer mit dem Abwehramt, dem Führungsunterstützungszentrum und den Streitkräften nahmen im Rahmen des Computer Emergency Reaction Team(CERT)-Verbundes auch das Bundeskanzleramt mit dem GovCERT und CERT.at an der Übung teil.
Das Bundesheer stellt gerade eigene Strukturen für die Cyber Defence auf – das Military Cyber Emergency Readiness Team (milCERT). Für Oberst Walter Unger dient die Übung zur Optimierung der Abläufe für die Cyber-Abwehr im Bundesheer sowie für die Verbesserung der Zusammenarbeit im nationalen und internationalen Verbund. „Nur mit internationalem Wissensaustausch ist ein Aufbau von Cyber-Defence-Fähigkeiten möglich“, so Unger.
Die Übung fand aber nicht nur im virtuellen Raum statt. Nachdem derartige Angriffe Ausfälle der Kommunikation mit sich ziehen, bauten Angehörige der Führungsunterstützungsbataillone Notverbindungen auf, die auch ohne Stromnetz funktionieren. So wurden Fernsprech- und Datenverbindungen zwischen Wien, Graz und Salzburg hergestellt. Im Anlassfall könnte damit die Verbindung der wichtigsten Schaltstellen der Republik sichergestellt werden.
Die Angriffe fanden unter Laborbedingungen statt; d.h. es wurde ein eigener virtueller Raum – die so genannte Cyber Range – geschaffen, wo durch Einsatz von Schadsoftware die verschiedenen Abwehrmechanismen getestet wurden. Ausgangsszenario war ein Cyberangriff auf die Kommunikation einer internationalen Mission sowie auf deren digitale Heimatverbindungen. Durch die eingesetzten IT-Experten mussten Angriffe erkannt, Schadcodes analysiert und Informationen im Netzwerk der eingesetzten Kräfte verteilt werden. (pi/rnf)
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